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Lass es Liebe regnen...


3alam

Empfohlene Beiträge

  • 8 Monate später...
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Salam, ich muss mich entschuldigen. Ich habe die Geschichte nie vollständig gepostet. Ich hole dies jetzt nach, enjoy!

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Mittlerweile kann ich mir keinen Tag mehr vorstellen, an dem ich nicht mit einer Nachricht von ihm geweckt werde. Er nennt mich seine Prinzessin und lässt mich damit wie eine wahrhaftige Prinzessin fühlen. Jetzt ergibt alles Sinn und ich danke Allah insgeheim für den blöden Unfall, der ihn in mein Leben hat eintreten lassen.

„Du kannst dir nicht vorstellen, welche Szenarien ich mir vorgestellt habe. Ich dachte du zeigst mir den Vogel und meldest das in der Polizeistelle. Ich befand mich in einem regelrechten Zwiespalt und bin im Einkaufszentrum auf und abgelaufen, in der Hoffnung dich noch einmal zivil sehen zu können, damit ich dich ganz legal ansprechen kann.“ Gibt er eines Tages am Telefon schüchtern zu. „Ich habe mich in dein Lächeln und deine Stimme verliebt Assya. Vom ersten Moment an, als du deinen Kopf gehoben und mir beschämt in die Augen geschaut hast. Weißt du, dass du mit deinem Lächeln Berge versetzen kannst? Es hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt und sogar in meinen Träumen bist du mir erschienen“. Bei diesen Worten bekomme ich eine Gänsehaut, bin auch ich ihm in meinen Träumen begegnet und habe tiefe Liebe verspürt...

Sowas passiert doch nur in „Bollywoodfilmen“, ermahne ich mich. Entwickelt sich meine eigene Liebe zu einem romantischen, vor Liebe nur so strotzenden „Bollywoodfilm“?

„Assya, ich möchte dich gerne sehen, glaubst du die Zeit ist dafür reif?“, werde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Ich werde dich keineswegs bedrängen, wenn du es nicht möchtest, aber 

ich würde gerne dein Lächeln sehen, wenn ich mit dir rede und sehen wie du nervös an deiner Unterlippe kaust während du nachdenkst“.

Ohne darüber nachzudenken stimme ich ihm zu und wir verabreden uns für den nächsten Nachmittag.

Die sonnigen Tage gehen in windige, herbstliche Tage über. Ich atme die Luft ein, die auch von dieser Veränderung betroffen ist. Subhanallah, sogar der Geruch verändert sich mit den sich abwechselnden Jahreszeiten, bemerke ich und ziehe die Jacke enger um mich. Mein Herz klopft und lässt mir keinen Spielraum für tiefgründigere Gedanken. Ich erwische die Bahn und alles läuft wie geschmiert. Pünktlich um 16 Uhr steige ich aus dem Zug und sehe ihn schon mit nach hinten verschränkten Armen stehen. Er beobachtet jeden Schritt, den ich zurücklege und lässt nicht ein einziges Mal seine Augen von mir. Mein Atem beschleunigt sich um das zehnfache und ich weiß nicht, ob ich die nächsten Schritte schaffe ohne dass meine Beine unter mir nachgeben. „Salam, Prinzessin“, begrüßt er mich und legt seinen Kopf schief, um mich von oben bis unten zu inspizieren. Ein weiteres Mal fällt mir auf, wie unverschämt dicht und lang seine Wimpern die honigbraunen Augen umranden.

„Du hast dich gestern Nacht am Telefon so nachdenklich angehört, dabei musste ich an ein Gespräch denken, als du sagtest Schokolade tröstet dich, wenn es kein anderer Mensch auf der Welt gibt, der dir deine Trauer nehmen kann“.

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Er zieht seine Arme nach vorne und ich erhasche einen Blick auf seine zitternden Hände, in denen eine große Packung „I Love Milka“ ruht. Nicht nur diese liebevolle Geste ist es, die mich zutiefst rührt, auch seine zitternden Hände, die mir zeigen, dass auch er von Nervosität geplagt wird, tragen dazu bei, dass mir ganz warm ums Herz wird. Ich bedanke mich herzlich und wir verbringen einen so angenehmen Nachmittag, wie ich ihn selten erlebt habe. Es ist alles so unkompliziert und unverkrampft, so als wäre es das natürlichste auf der Welt zusammen zu sein. Wir reden über die Zukunft, über unsere Träume, unsere Hoffnungen und unsere Ängste, dabei sind wir darauf bedacht, den anderen nicht zu bedrängen. Behutsam tasten wir uns an alle Themen, die uns insgeheim beschäftigen und lernen uns mit jeder verstreichenden Minute besser kennen. Als wir uns am Bahnhof verabschieden möchten, bittet er mich, mich umzudrehen. Irritiert drehe ich mich um und er tritt von hinten an mich heran und nähert sich meinem Ohr: „Assya, vertraust du mir?“, flüstert er mir zu. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und ich hoffe insgeheim, er bemerkt nicht wie sehr er mich mit diesem Akt aus der Bahn wirft. „Ich möchte dir vertrauen Haitam“, flüstere ich zurück, während ich meinen Blick auf das

gegenüberliegende Gleis richte. „Das war nicht meine Frage Prinzessin, aber ich stelle sie dir gerne noch einmal, vertraust du mir?“. Ich will mich umdrehen und ihm ins Gesicht schauen, aber er bremst mich und ich verharre in derselben Position.

„Ich habe Angst, ich habe große Angst, dass das mit uns nicht in das mündet, was ich mir vorstelle. Ich bin 24 Jahre alt und wünsche mir nichts sehnlicher als die Ehe. Dass mir jemals ein Mann begegnet, der solche Gefühle in mir erwecken kann, war reine Wunschvorstellung, von der ich nie zu glauben vermochte, sie würde wahr werden. Jetzt stehe ich hier und habe so einen atemberaubenden Tag mit dir verbracht, ich bin dir mental so nahe gekommen und habe das Gefühl, so verwundbar zu sein. Als hätte ich ein Schutzschild abgelegt und bin für die kommenden Stürme ungeschützt“, bringe ich so leise hervor, dass ich mir nicht sicher bin, ob er mich überhaupt gehört hat. Es kommt mir wie eine Ewigkeit der Stille vor. Ich spüre seinen gleichmäßigen Atem an meinem linken Ohr und bekomme eine Gänsehaut.

„Wenn du diesbezüglich Bedenken hast, kann ich dich beruhigen. Assya wir sind ein Team, du verkörperst jene Attribute, die ich mir für meine Traumfrau gewünscht habe. Ich wartete so lange bis ich mich bei dir gemeldet habe und hätte mir in den kühnsten Gedanken nicht vorstellen können, dass du in der Realität so vollkommen bist. Die drei magischen Worte möchte ich mir für unsere Ehe aufbewahren, deswegen spreche ich sie nicht aus. Allerdings sind sie genau das, was meine Gefühle dir gegenüber nur ansatzweise beschreiben könnte. Du sollst die Mutter meiner Kinder sein, die Frau auf die ich mich freue, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, meine Ehefrau, mein Lichtblick. Du sollst dich an mir anlehnen können ohne Ängste zu empfinden, Prinzessin. Du scheinst nicht zu wissen, was du in mir bewegst, aber ich möchte es dir in shaa allah in der Zukunft beweisen. Ich weihe meine Mutter ein und möchte damit einen Schritt weitergehen, was sagst du dazu?“.

Bei seinen Worten wird mir ganz schwindelig, ich atme tief ein und stoße die Luft wieder aus bevor ich ansetze: „Tue das Haitam, du bedeutest mir unheimlich viel und ich will ruhigen Gewissens deine Nähe genießen können“.

Was hätte ich dafür gegeben, dass das was mir Haitam an diesem Tag versprochen hat eintrifft. Er hat mich den Geruch des Himmels einatmen lassen, um mich im nächsten Augenblick mit einem Ruck in die Tiefen der Erde runterzuziehen…

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Ich schwebe förmlich ein Meter über dem Boden nach Hause. Mein Herz ist zum Bersten mit Liebe gefüllt, ich spüre es förmlich anschwellen vor Glück. Meine Gedanken schweifen immer wieder zu diesem Gespräch. Er fühlt dasselbe und er möchte mich heiraten. Ich kann es kaum

fassen und teile die Geschehnisse der letzten Wochen mit meiner Mutter, die mich daraufhin in den Arm nimmt: „Binti, du wirst mich verlassen. Sag mir, mit wem frühstücke ich morgens, wenn du nicht mehr bei mir bist?“. Bei ihren Worten kommen mir die Tränen und ich drücke sie nur noch fester an mich.

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug und Haitam spricht das Thema der Ehe nicht noch einmal an. Ich möchte ihm für das Gespräch mit seiner Mutter genügend Zeit geben und warte ab, bis er von sich aus sagt, wann er in shaa allah um meine Hand anhalten möchte. Als die Tage zu Wochen und diese zu Monate werden, steigt die Ungeduld und ich spreche ihn bei einem treffen in einem Café auf das Thema an.

Er blockt ab und versucht verkrampft das Thema zu wechseln. Übelkeit macht sich in mir breit und ich lenke das Thema immer wieder zurück.

„Assya, ich möchte dich nicht beunruhigen, aber ich habe vor vier Wochen mit meiner Mutter und meiner Schwester gesprochen. Als sie erfuhren, dass du Marokkanerin bist, haben sie mir sofort ein „Stopp-Schild“ gezeigt. Ich sagte, sie sollen nicht nach der Nationalität gehen, nur der Iman eines Menschen zählt und wir sollen dem Beispiel unseres Propheten folgen, aber sie blieben eisern. Meine Schwester unterstützte meine Mutter und gab Geschichten zum Besten, von intriganten und skrupellosen Marokkanerinnen, die sie wohl kannte. Ich habe die letzten Wochen damit zugebracht, sie umzustimmen, vergeblich… Du musst wissen, dass du mein Herz erobert hast, aber ich kann mich nicht gegen meine Familie wenden und weiß nicht mehr was ich tun soll. In den Filmen wird alles so einfach dargestellt, man kämpft um die Liebe und siegt am Ende. Hier erscheint es mir wie ein Kampf, den wir verlieren werden.“

Haitam schaut mich während seiner Beichte noch nicht einmal an und ich merke wie sich eine Wand zwischen uns aufbaut, aus der Kälte strömt. „Was soll das heißen? Ist es an dieser Stelle vorbei? Die letzten Monate sind nie geschehen?“, stoße ich aufgebracht hervor. Wieder schaut er mich nicht an: „Assya, es tut mir leid. Ich habe getan, was in meiner Macht steht, aber jeder Einzelne aus meiner Familie ist dagegen. Sie wollen darüber nichts mehr hören!“ Er fokussiert seinen Blick eisern auf die Kaffeetasse, die vor ihm steht.

Ich frage mich, was von dem Gesagten wirklich echt war? Wieso bin ich in ein tiefes Loch gefallen und du konntest augenscheinlich mit deinem bisherigen Leben fortfahren? Allahu a3lam, ich werde es wohl nie erfahren…

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  • 5 Monate später...
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Am 18.10.2019 um 21:01 schrieb 3alam:

Ich schwebe förmlich ein Meter über dem Boden nach Hause. Mein Herz ist zum Bersten mit Liebe gefüllt, ich spüre es förmlich anschwellen vor Glück. Meine Gedanken schweifen immer wieder zu diesem Gespräch. Er fühlt dasselbe und er möchte mich heiraten. Ich kann es kaum

fassen und teile die Geschehnisse der letzten Wochen mit meiner Mutter, die mich daraufhin in den Arm nimmt: „Binti, du wirst mich verlassen. Sag mir, mit wem frühstücke ich morgens, wenn du nicht mehr bei mir bist?“. Bei ihren Worten kommen mir die Tränen und ich drücke sie nur noch fester an mich.

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug und Haitam spricht das Thema der Ehe nicht noch einmal an. Ich möchte ihm für das Gespräch mit seiner Mutter genügend Zeit geben und warte ab, bis er von sich aus sagt, wann er in shaa allah um meine Hand anhalten möchte. Als die Tage zu Wochen und diese zu Monate werden, steigt die Ungeduld und ich spreche ihn bei einem treffen in einem Café auf das Thema an.

Er blockt ab und versucht verkrampft das Thema zu wechseln. Übelkeit macht sich in mir breit und ich lenke das Thema immer wieder zurück.

„Assya, ich möchte dich nicht beunruhigen, aber ich habe vor vier Wochen mit meiner Mutter und meiner Schwester gesprochen. Als sie erfuhren, dass du Marokkanerin bist, haben sie mir sofort ein „Stopp-Schild“ gezeigt. Ich sagte, sie sollen nicht nach der Nationalität gehen, nur der Iman eines Menschen zählt und wir sollen dem Beispiel unseres Propheten folgen, aber sie blieben eisern. Meine Schwester unterstützte meine Mutter und gab Geschichten zum Besten, von intriganten und skrupellosen Marokkanerinnen, die sie wohl kannte. Ich habe die letzten Wochen damit zugebracht, sie umzustimmen, vergeblich… Du musst wissen, dass du mein Herz erobert hast, aber ich kann mich nicht gegen meine Familie wenden und weiß nicht mehr was ich tun soll. In den Filmen wird alles so einfach dargestellt, man kämpft um die Liebe und siegt am Ende. Hier erscheint es mir wie ein Kampf, den wir verlieren werden.“

Haitam schaut mich während seiner Beichte noch nicht einmal an und ich merke wie sich eine Wand zwischen uns aufbaut, aus der Kälte strömt. „Was soll das heißen? Ist es an dieser Stelle vorbei? Die letzten Monate sind nie geschehen?“, stoße ich aufgebracht hervor. Wieder schaut er mich nicht an: „Assya, es tut mir leid. Ich habe getan, was in meiner Macht steht, aber jeder Einzelne aus meiner Familie ist dagegen. Sie wollen darüber nichts mehr hören!“ Er fokussiert seinen Blick eisern auf die Kaffeetasse, die vor ihm steht.

Ich frage mich, was von dem Gesagten wirklich echt war? Wieso bin ich in ein tiefes Loch gefallen und du konntest augenscheinlich mit deinem bisherigen Leben fortfahren? Allahu a3lam, ich werde es wohl nie erfahren…

Weeeiteeeeeer!!!!

 

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  • 3 Wochen später...
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Nach diesen Worten packe ich meine Tasche und stürme aus dem Café. Tränen strömen mir übers Gesicht und erschweren mir die Sicht. Ich bin wie betäubt und spüre lediglich, wie Tropfen über mein Gesicht rinnen, um anschließend den Weg über meinen Hals fortzusetzen.

Im Nachhinein kann ich nicht genau sagen, wie ich nach Hause gefunden habe, aber nur eine Stunde nach diesem Alptraum liege ich im Bett und warte auf den Einbruch des Schmerzes. Er lässt nicht lange auf sich warten und ich glaube noch im selben Moment an gebrochenem Herzen dahinzuscheiden. Wie kann ich die Frau sein, die er sich als Ehefrau wünscht, wenn er mich so einfach aufgeben kann? Er bat mich ihm zu vertrauen, um mir im nächsten Moment ein Messer in die Brust zu rammen. Wieder überfallen mich die Tränen und ich nehme die Stellung eines Embryos ein. Ich legte mein Schutzschild ab und wurde verwundet, mich davon zu erholen erscheint mir unmöglich.

Leise klopft es an meiner Zimmertür: „Binti, geht es dir gut? Yak labas?“.

Subhanallah eine Mutter spürt, wenn das Herz ihres Kindes leidet. Ich öffne ihr die Tür und sie versteht ohne ein gesprochenes Wort, was sich heute zugetragen hat. „Er war nicht dein Mektab binti, es liegt alles an Allahs Willen und wir wären keine rechtschaffenden Muslime, wenn wir uns seinem Willen nicht beugen würden. Es wird besser, gib deinem Herzen nur die Zeit, sich von diesem Schlag zu erholen.“

In dieser Nacht wälze ich mich von einer Seite auf die andere. Es erscheint mir unmöglich so weiterzuleben, mein Herz ist schwer und füllt meinen ganzen Körper aus…

„Liebst du mich?“ Ich drehe mich um und er blickt mich fragend an. „Mehr als die Sterne am Himmelszelt, die so prächtig funkeln und uns mit ihrer Schönheit erhellen“, flüstere ich, während ich seine Wange streichele. Er tritt einen Schritt auf mich zu und hält meinen Kopf mit beiden Händen fest: „Dann vergiss mich nicht… Hörst du? Bitte vergiss mich nicht…“

Ich schlage beide Augen auf und die Erinnerungen des gestrigen Tages prasseln auf mich herab. Haitam ist stillschweigend aus meinem Leben verschwunden und ich darf mich um das Aufkehren der entstandenen Scherben kümmern. Die Frage die sich mir an dieser Stelle jedoch stellt ist, was der Traum zu bedeuten hat… Kann ich den Mann im Traum überhaupt noch mit Haitam in Verbindung bringen oder besteht hier keinerlei Vernetzung? Wartet er auf mich und wenn ja warum betritt er nicht mein Leben?

All diese Fragen verursachen schon am frühen Morgen Kopfschmerzen und ich schäle mich aus meinem Bett. Ich laufe zum Schreibtisch, auf dem mein Handy liegt und stelle enttäuscht

fest, dass keine einzige Nachricht von ihm eingegangen ist. Schon komisch, da wird man monatelang jeden Morgen mit einer Nachricht oder einem Anruf geweckt, über den Tag bis in die Nacht hinein begleitet und auf einmal PUUUFFF nichts mehr dergleichen. Als wäre man aussortiert worden in die Kiste derer Spielzeuge, für die man zu alt geworden ist. Sollten Lovestorys nicht ein Happy End zur Folge haben? Ich wünsche mir eine Kehrtwendung des Ganzen wie es sooft im Höhepunkt des Filmes zu sehen ist, um meinem eigenen Happy End entgegen zu schreiten, weiß aber merkwürdigerweise, das diese Lovestory zum Scheitern verurteilt ist. Manar würde jetzt sagen „C´est la vie“, so ist das Leben…

„Selbst eine schmutzige Pfütze, in der Öl schwimmt, kann faszinieren, wenn Sonnenschein darauf fällt…“

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  • 4 Wochen später...
  • 1 Jahr später...
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Salam ihr Lieben,

Life happens und ich habe nie den letzten Teil gepostet. Kinda funny wenn wir bedenken, dass ich die Story vor 8 Jahren verfasst habe und mittlerweile eine komplett andere Person bin. Der Anstand  halber und fuer die, die Open Endings genauso sehr hassen wie ich, hier ist der letzte Teil meiner Story. Was denkt ihr? War das zu erwarten? 

 

 

[Monate später…]

Der Lehreralltag hat mich eingeholt, zwischen Elterngesprächen, Lehrerkonferenzen und Unterrichtsvorbereitungen finde ich noch nicht einmal die Zeit zum Luft holen. Umso glücklicher bin ich, dass ich mir heute einen freien Tag mit Manar gönnen kann. Wir schlendern durch die Geschäfte des Einkaufszentrums und ich fühle die zaghaften Strahlen der Sonne auf meinem Gesicht. Der Frühling hat etwas, das ich kaum beschreiben kann. Er lässt die Hoffnung auf Neues und weckt die Sinne, die sich über die kalten Monate einen Winterschlaf gegönnt haben. Manar erzählt gerade vom aufsässigen Verhalten ihres Sohnes Younes als ein lachendes Päärchen meine Aufmerksamkeit erregt. Ich drehe ihnen das Gesicht zu und schaue in die amüsierten Augen Haitams. Kennt ihr das Gefühl, wenn man alles nur noch in Zeitlupe voranschreiten sieht? In diesem Moment ist es, als wären selbst die Sekunden über diesen Anblick schockiert und in eine Art Schockstarre versetzt worden.

Die junge Frau schlägt ihm neckend auf den Arm und lehnt sich anschließend gegen seine Schultern. Sie bemerken mich nicht und Manar erkennt an meinem Blick, um wen es sich hier handeln muss. „Oh Assya, das tut mir so leid! Hätte ich das gewusst, wären wir woanders shoppen gegangen.“ Unfähig zu antworten, auch nur irgendetwas zu denken starre ich dem sich entfernenden Paar weiter nach und kann nicht fassen, was sich hier zuträgt. Ich blödes naives, von der Liebe geblendetes Mädchen habe doch nicht wirklich gedacht, Haitam würde unserer Liebe nachtrauern.

Shame on me…

In einem Augenblick wandelt sich Liebe in Hass um. In einem Augenblick wandelt sich Hass in Liebe um. In einem Augenblick… in nur einem Augenblick stürzt man von der Spitze eines Berges in die Tiefe und findet nirgends halt. Man schlägt auf den Boden auf und darf die ganzen Meter wieder hoch klettern, ungewiss, ob man die Spitze je wieder erreichen wird.

Haitam hat mir gezeigt, was Liebe bedeutet, doch hat er mich auch den Hass gelehrt. Die Realität ist nicht immer das, was sich der Mensch erhofft, möge er sich auch noch so vorbildlich verhalten. Ich habe die Liebe gesucht, gefunden und anschließend verloren. Ich habe es Liebe regnen lassen… doch auch dieser versiegte mit der Zeit.

- Ende -

Epilog:

„Setz dich sofort wieder auf deinen Platz Emirkan, du kannst die Tafel in der Pause wischen, jetzt wird Aufgabe 3 bearbeitet!“, ermahne ich den Kleinen zum zehnten Mal und bezweifele, dass er je verstehen wird, während der Stillarbeit nicht den Hampelmann spielen zu müssen.

Als endlich Ruhe einkehrt, klopft es an der Klassenzimmertür. „Hereeeeeiiiiiin“, brüllen meine Schüler im Chor, die den unbekannten Besucher als willkommene Unterbrechung ansehen.

Zögerlich geht die Tür auf und ein Kopf schiebt sich zwischen den Türspalt. Ein junger Mann schaut mich verlegen an und fragt, ob er kurz stören dürfe. „Nur zu, wenn Sie sich beeilen“, erwidere ich und nutze die Gelegenheit, ihn näher zu betrachten. Leicht welliges dunkelbraunes Haar und ein vollkommen ebenmäßiges Gesicht. „Entschuldigen Sie die Störung, allerdings hat meine kleine Schwester Amal ihren Hausschlüssel vergessen und ohne dürfte es sich als äußerst schwierig gestalten, in die Wohnung zu gelangen.“ Er lächelt mich an und es machen sich zwei kugelrunde Grübchen an seinen Wangen bemerkbar. Ich spüre ein mir bekanntes Gefühl hochsteigen und gestatte ihm, kurz den Schlüssel abzugeben. „Ohhh Anouaaar du bist echt peinlich, du hättest auch bis zur Pause warten können“, flüstert ihm die kleine Amal hinter vorgehaltener Hand zu und nimmt ihn entgegen.

Er lacht kurz auf und zerzaust ihr Haar, bevor er sich wieder mir widmet. „So, das wars auch schon, jetzt lasse ich die lieben Kinder weiter ihre Gehirnzellen anstrengen, Ihnen noch einen schönen Tag!“ Wieder trifft mich ein „Grübchen-Lächeln“ und ich muss mich verdammt zusammenreißen, um meine Hände nicht nach ihnen auszustrecken.

„Den wünsche ich Ihnen auch, schließen Sie die Tür bitte leise hinter sich zu.“, bitte ich ihn, weil mir mal wieder nichts Besseres einfällt und schenke ihm noch ein schüchternes Lächeln zur Besänftigung.

Er tut wir ihm geheißen und lässt eine verwirrte junge Lehrerin zurück.

Anouar, mhm ein schöner Name…

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