Ein wichtiger Zulieferer des deutschen Autobauers BMW steht in Marokko in der Kritik. Der marokkanische Rohstoffkonzern Managem, der Kobalt für BMW liefert, wird von Minenarbeitern und Umweltschützern beschuldigt, Umwelt- und Arbeitsstandards zu verletzen.
Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Demnach gelangt aus der Mine Bou Azzer in der Region Ouarzazate große Mengen Arsen in die Umwelt. Das giftige Schwermetall kann zu schweren Gesundheitsschäden führen, darunter Krebs, Leberschäden und Hautveränderungen.
Auch die Arbeitsbedingungen in der Mine sollen katastrophal sein. Arbeiter berichten, dass sie ohne ausreichende Schutzausrüstung und ohne Schulung in gefährlichen Bereichen eingesetzt werden. Zudem würden sie oft nur mit Kurzzeitverträgen beschäftigt, was sie in eine prekäre Lage bringt.
BMW hat die Vorwürfe bestätigt und erklärt, sie ernst zu nehmen. Das Unternehmen hat Managem aufgefordert, die Vorwürfe zu untersuchen und gegebenenfalls Abhilfe zu schaffen.
Die Vorwürfe gegen Managem sind ein Schlag ins Gesicht für BMW. Der Autobauer hat sich in der Vergangenheit stets für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung ausgesprochen. Nun muss sich zeigen, ob BMW in der Lage ist, seine eigenen Ansprüche auch tatsächlich umzusetzen.
Auswirkungen für Marokko
Die Vorwürfe gegen Managem haben auch Auswirkungen für Marokko. Das Land ist ein wichtiger Produzent von Kobalt und andere Rohstoffe, die für die Elektromobilität benötigt werden. Die Vorwürfe könnten das Image des Landes als zuverlässiger Lieferant beschädigen.
In Marokko ist die Minenindustrie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Vorwürfe gegen Managem werfen ein schlechtes Licht auf die Arbeitsbedingungen in den marokkanischen Minen. Das könnte die Arbeit der Regierung erschweren, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Minen einsetzt.