Nach mehreren Tagen des Wartens verkündeten die ägyptischen Behörden offiziell die vorübergehende Öffnung des Rafah-Terminals, um die Evakuierung von verletzten Palästinensern sowie Staatsangehörigen mit doppelter Staatsbürgerschaft oder ausländischer Staatsangehörigkeit zu erleichtern. In einer dringenden Maßnahme am Mittwochmorgen erklärte Ägypten, dass etwa 90 Verletzte die Erlaubnis zur Einreise erhalten, gefolgt von etwa 450 Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft oder ausländischer Staatsangehörigkeit.
Unter Berufung auf eine anonyme ägyptische Quelle berichtete die Agence France-Presse (AFP), dass die ersten Krankenwagen aus dem Gazastreifen am Mittwoch nach Ägypten einreisten. Ägyptische Fernsehsender übertrugen live die Ankunft dieser Fahrzeuge auf der ägyptischen Seite des Rafah-Terminals, dem einzigen Übergang von Gaza, der nicht von Israel kontrolliert wird. Palästinensische weiße Krankenwagen überquerten das Terminal, wo gelbe und blaue ägyptische Krankenwagen seit dem Vortag bereitstanden.
Auf der palästinensischen Seite wurden mindestens vierzig Krankenwagen gesichtet, von denen jeder zwei letzte transportierte und in Richtung Ägypten fuhr. Berichten zufolge werden diese Verletzten in einem Feldlazarett in Sheikh Zuweid, etwa zehn Kilometer westlich von Rafah, sowie nach Al-Arish, der Hauptstadt der Provinz Nord-Sinai, gebracht. In besonders schweren Fällen werden sie in Krankenhäuser in Kairo gebracht, die fünf Stunden von Rafah entfernt sind. Die Palästinensische Verwaltung des Terminals veröffentlicht eine Liste mit ihren Namen, Nationalitäten und Passnummern, um den Zustrom von Menschen auf ihr Territorium besser zu kontrollieren.