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Lehrer in Aufruhr!

Marokkanische Lehrer streiken seit Wochen gegen eine neue Bildungsreform, die am 27. September 2023 in Kraft getreten ist. Die Reform sieht unter anderem vor, dass Lehrer in zwei Gruppen eingeteilt werden: Beamte und nicht Beamte.

Die Lehrer werfen der Reform Ungerechtigkeit und Unfairness vor. Die Einteilung der Lehrer in zwei Gruppen ist für die Lehrer ein zentraler Kritikpunkt. Befristet beschäftigte Lehrer werden als Mitarbeiter der regionalen Akademien eingestuft und haben damit weniger Rechte und Vorteile als unbefristet beschäftigte Lehrer. Dazu gehören unter anderem niedrigere Gehälter, weniger Kündigungsschutz und weniger Mitbestimmungsrechte.

Die Einführung zusätzlicher Aufgaben ist ein weiterer Kritikpunkt der Lehrer. Lehrer müssen nun an Schulungen teilnehmen, Prüfungen beaufsichtigen und Prüfungsarbeiten korrigieren, ohne dass dafür eine entsprechende Bezahlung vorgesehen ist.

Die Reform erlaubt die Möglichkeit für das Ministerium, Lehrern bei Streiks Gehaltskürzungen zu verhängen: Vergütung der Lehrer, die an Streiks teilnehmen, kann nun von ihren Gehältern einbehalten werden.

Die Lehrer sehen sich durch die Reform benachteiligt und fürchten um ihre Zukunft. Sie fordern eine Aufhebung der Reform, eine Erhöhung der Gehälter, die Gleichstellung von Beamten und nicht Beamten, eine faire Bezahlung für zusätzliche Aufgaben, bessere Arbeitsbedingungen und eine grundlegende Reform des Lehrerbeförderungssystems.

Eltern und Schüler sind besorgt über die Folgen des Lehrerstreiks

Die Folgen des Streiks für die Schüler sind gravierend. Seit Wochen sind die Schulen in Marokko teilweise oder ganz geschlossen. In den betroffenen Schulen konnte der Unterricht nur eingeschränkt stattfinden oder fiel ganz aus.

Nach Angaben des Bildungsministeriums waren im Oktober 2023 rund 20 Prozent der Schulen in Marokko geschlossen. In den betroffenen Schulen konnten die Schüler nur noch etwa die Hälfte der Unterrichtsstunden besuchen.

Der aktuelle Lehrerstreik belastet Eltern in vielerlei Hinsicht. Sie sind besorgt über die Lernrückstände ihrer Kinder und sehen sich gezwungen, sie in private Nachhilfeschulen zu schicken. Dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Die Regierung hat versucht, den Streik zu beenden. Sie hat Gespräche mit den Lehrergewerkschaften geführt, aber bisher ohne Erfolg. Die Lehrer sind entschlossen, ihren Protest fortzusetzen, bis ihre Forderungen erfüllt sind.

Die Folgen des Streiks für die Schüler sind noch nicht absehbar. Es ist möglich, dass der Lernrückstand erst in den nächsten Schuljahren spürbar wird.

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