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Kontroverse Debatten in der Familie


DerProfessor

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DerProfessor

Salamualeikum Warahmatullah,

mich hat am Wochenende eine Debatte innerhalb der Familie beschäftigt, die mich immer noch nicht loslässt:

Die Frage danach, was eigentlich ist / sein wird / sein könnte, wenn / falls (?), Krieg in Europa ausbricht. Aktuell scheint dies weder sonderlich wahrscheinlich, noch besonders unwahrscheinlich zu sein und selbstverständlich treffen innerhalb der Familie unterschiedliche Meinungen, Generationen, Denkweisen und Präferenzen aufeinander - und gleichzeitig ist man emotional mit der Familie verbunden. Ich war am WE schockiert darüber, wie einige meiner Familienmitglieder über diese Situation denken. Da sind Sätze wie:

"Ich verlasse Deutschland nicht, wer soll mich in Marokko ernähren?"
"Hier bekomme ich wenigstens Rente und wenn ich meinen Job verliere, schlimmstenfalls Sozialhilfe."
"Ich hab hier meinen Job, meine Freunde, alles. Krieg oder nicht, ich bleibe hier."
"Ne, also das ist mir alles viel zu stressig, erstmal das ganze Inventar in meiner Wohnung auf Kleinanzeigen zu verkaufen, zu gehen und dann irgendwann zurückzukommen und bei Null anzufangen."
"ich habe doch gerade erst eine neue Küche, da kann ich doch nicht das Land verlassen."
"Und was passiert eigentlich mit meiner Wohnung? Ich will sie nicht kündigen."

"..."

Nicht nur, dass all diese Aussagen rein monetäre Grundgedanken haben; aber ich habe mich wirklich gefragt, was in den Köpfen mancher Familienmitglieder vor sich geht...
Glauben sie wirklich, dass es noch Sozialhilfen, Rentenausschüttungen, Jobs, einen "normalen" Alltag gibt, sollte es hier wirklich zu einem Krieg kommen?

Ich war sprachlos und bin mit meinen Ansichten zu dem Thema auf relativ taube Ohren und unverständliches Kopfschütteln gestoßen.

Wie gehen eure Familien damit um? Bin ich vielleicht doch ein Sonderling unter "Normalen"? Ich bin wirklich verwirrt und erstaunt, dass man sein Dasein an ein Land koppelt - und wo ist eigentlich der fundamentale Grundgedanke, dass Allah uns versorgt?
 

 

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Wa alaikum salam,

musste richtig lachen als ich das gelesen habe???????????????? richtig witzig und dumm ein Teil deiner Familie sorry. Wenn es richtigen Krieg gibt, dann gibt es keinen Job, keine neue Küche, alles wird wegbombadiert. Und die fürchten sich dann um ihr Leben, nicht um Geld. Sehen die keine Nachrichten? Was kriege machen ???? es sei denn sie denken, es wird ein kalter Krieg und alles wird „nur“ teuerer. 


Wir haben in unserer Familie darüber geredet und schon gesagt, dass wir nach Marokko flüchten werden inscha’allah. Haben dort ein Haus. Natürlich muss es schon geschehen, bevor ???? fliegen, sonst hängt man irgendwo fest. Kheir inscha’allah. Wird natürlich dann erst mal schwierig dort zu leben, wer weiß ob die ????  dann nicht Marokko treffen, also wenn’s Nuklear atomwaffen sind, dann sind wir eh alle weg. Bzw auch wirtschaftlich wird es Marokko treffen, wenn Marokko unversehrt bleibt. 

Inscha’allah wird es dazu nicht kommen. Möge Allah t uns davor bewahren. 

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vor 2 Stunden schrieb DerProfessor:

Salamualeikum Warahmatullah,

mich hat am Wochenende eine Debatte innerhalb der Familie beschäftigt, die mich immer noch nicht loslässt:

Die Frage danach, was eigentlich ist / sein wird / sein könnte, wenn / falls (?), Krieg in Europa ausbricht. Aktuell scheint dies weder sonderlich wahrscheinlich, noch besonders unwahrscheinlich zu sein und selbstverständlich treffen innerhalb der Familie unterschiedliche Meinungen, Generationen, Denkweisen und Präferenzen aufeinander - und gleichzeitig ist man emotional mit der Familie verbunden. Ich war am WE schockiert darüber, wie einige meiner Familienmitglieder über diese Situation denken. Da sind Sätze wie:

"Ich verlasse Deutschland nicht, wer soll mich in Marokko ernähren?"
"Hier bekomme ich wenigstens Rente und wenn ich meinen Job verliere, schlimmstenfalls Sozialhilfe."
"Ich hab hier meinen Job, meine Freunde, alles. Krieg oder nicht, ich bleibe hier."
"Ne, also das ist mir alles viel zu stressig, erstmal das ganze Inventar in meiner Wohnung auf Kleinanzeigen zu verkaufen, zu gehen und dann irgendwann zurückzukommen und bei Null anzufangen."
"ich habe doch gerade erst eine neue Küche, da kann ich doch nicht das Land verlassen."
"Und was passiert eigentlich mit meiner Wohnung? Ich will sie nicht kündigen."

"..."

Nicht nur, dass all diese Aussagen rein monetäre Grundgedanken haben; aber ich habe mich wirklich gefragt, was in den Köpfen mancher Familienmitglieder vor sich geht...
Glauben sie wirklich, dass es noch Sozialhilfen, Rentenausschüttungen, Jobs, einen "normalen" Alltag gibt, sollte es hier wirklich zu einem Krieg kommen?

Ich war sprachlos und bin mit meinen Ansichten zu dem Thema auf relativ taube Ohren und unverständliches Kopfschütteln gestoßen.

Wie gehen eure Familien damit um? Bin ich vielleicht doch ein Sonderling unter "Normalen"? Ich bin wirklich verwirrt und erstaunt, dass man sein Dasein an ein Land koppelt - und wo ist eigentlich der fundamentale Grundgedanke, dass Allah uns versorgt?
 

 

Zugegeben bei eBay Kleinanzeigen und neue Küche musste ich auch grinsen, aber grundsätzlich sind die Gedanken deiner Familien legitim und nachvollziehbar. 

Wenn ich von heute auf morgen in Marokko leben würde, würde ich mir auch meine Gedanken dazu machen wie und wovon ich dort leben soll.

Wie leben hier in einem kapitalistischen System mitten in einer Wohlstandslandschaft. Das trübt die Sinne und die Sicht auf viele Dinge. Ein materialistischer Blick entsteht.

Du schreibst nicht viel über Deine Sicht aber ich gehe mal davon aus, dass Du Dich für den Rizq ausgesprochen hast. 

Da sprichst du was wahres an. Ja die Versorgung eines jeden Lebewesens ist bei Allah swt. Es ist auch schwierig vielleicht zu verstehen, dass unsere gesamte Versorgung nicht von uns beeinflusst werden kann, sondern höchstens die Verwaltung Deiner Versorgung. Dennoch ist damit nicht gemeint, dass der Mensch darauf warten soll, dass der Rizq vom Hinmel fällt, sondern das der Mensch durchaus seiner Verantwortung und Verpflichtung seiner Arbeit nachzugehen und seine Familie zu versorgen nachkommen soll, nur eben nicht über Allah swt und seine  Gebote stellen darf. 

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DerProfessor
vor einer Stunde schrieb Noura:

Wa alaikum salam,

musste richtig lachen als ich das gelesen habe???????????????? richtig witzig und dumm ein Teil deiner Familie sorry. 

Unnötig und auch nicht ganz richtig.

vor 1 Stunde schrieb Noura:

Inscha’allah wird es dazu nicht kommen. Möge Allah t uns davor bewahren. 

amin

Ich habe übrigens in den Moscheegemeinden noch viele andere Marokkaner getroffen, die absolut keine Kriegserfahrung haben. Die meisten der oben genannten Aussagen habe ich auch von anderen; und auch nicht-Marokkanern gehört. Dumm scheint mir niemand zu sein, sondern schlichtweg kriegsunerfahren. Im Krieg geschehen Dinge, die absolut nichts mit Alltag, Sicherheit oder Normalität zu tun haben. Auch wenn ich selbst schockiert über die Entfernung zur Realität bin, so empfinde ich vielmehr Mitleid für den Mangel an Verständnissen und Weitsicht.

 

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DerProfessor
vor 19 Minuten schrieb Hay_at:

Du schreibst nicht viel über Deine Sicht aber ich gehe mal davon aus, dass Du Dich für den Rizq ausgesprochen hast. 

Da sprichst du was wahres an. Ja die Versorgung eines jeden Lebewesens ist bei Allah swt. Es ist auch schwierig vielleicht zu verstehen, dass unsere gesamte Versorgung nicht von uns beeinflusst werden kann, sondern höchstens die Verwaltung Deiner Versorgung. Dennoch ist damit nicht gemeint, dass der Mensch darauf warten soll, dass der Rizq vom Hinmel fällt, sondern das der Mensch durchaus seiner Verantwortung und Verpflichtung seiner Arbeit nachzugehen und seine Familie zu versorgen nachkommen soll, nur eben nicht über Allah swt und seine  Gebote stellen darf. 

Es fühlt sich schön an, so viel Wahres zu lesen. Es ist selten, jemandem mit derart klaren Verständnissen zu begegnen.

Auf den Rest deines Kommentars würde ich gleich gern nochmal genauer eingehen.

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vor 35 Minuten schrieb DerProfessor:

Ich habe übrigens in den Moscheegemeinden noch viele andere Marokkaner getroffen, die absolut keine Kriegserfahrung haben. Die meisten der oben genannten Aussagen habe ich auch von anderen; und auch nicht-Marokkanern gehört. Dumm scheint mir niemand zu sein

Ich habe auch keine Kriegserfahrungen. Die haben die meisten hier lebenden nicht, aber zu schreiben, dass sie sich um die Küche sorgen und ihren Job während eines Echten Krieges, na ja dazu kann man nichts sagen. Solche Aussagen habe ich von niemanden gehört! Sogar meine deutschen Kollegen machen sich Gedanken..

Natürlich wird es eine Umstellung sein, aber wenn es um das eigene Leben geht, dann rennt jeder. Und wie gesagt, wenn in Europa Krieg herrscht, dann wird es Marokko auch nicht gut gehen. 
kheir inscha’allah. 

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vor 14 Stunden schrieb DerProfessor:

Salamualeikum Warahmatullah,

Ich war am WE schockiert darüber, wie einige meiner Familienmitglieder über diese Situation denken. Da sind Sätze wie:

W Salam Wr Allah Wb,

die Antwort auf diese Fragen (bzw. Sätze) findet man hier unten :

  • "...Niemand weiß, was er morgen erwerben wird, und niemand weiß, in welchem Land er sterben wird. Gewiss, Allah ist Allwissend und Allkundig. "(31:34)
  • „Sag: Gewiss, der Tod, vor dem ihr flieht -, gewiß, er wird euch begegnen…“(62:8)
  • Der Gesandte Allahs – SAW – sagte: „Wer von euch aufsteht, in seinem Leben sicher ist, körperlich gesund ist und den Lebensunterhalt für seinen Tag hat, für den ist es, als gehöre ihm die ganze Welt.”

Wer diese (2 Ayat & 1 Hadith) richtig versteht, der braucht sich keine Sorge zu machen ????weder um Ernährung in Marokko noch um die neue Küche in Deutschland.

Im Fall der Fälle kann dann jeder frei bestimmen, wo es für ihn am sichersten ist. Denn im Krieg könnten Systeme / Ordnung (sogar auch die größten Volkswirtschaften der Welt) kaputt gehen. Wer nicht faul ist, der könnte überall sein Brot verdienen (auch in Marokko).

„Gewiss, Allah ist der Versorger, der Besitzer von Kraft und der Feste.“ (51:58)

Die Frage aller Fragen: sind wir genug auf das Jenseits vorbereitet ???? wenn unsere Bücher offengelegt werden ????...?

Möge Allah uns alle beschützen und rechtleiten ????.

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DerProfessor
vor 20 Stunden schrieb Noura:

Ich habe auch keine Kriegserfahrungen. Die haben die meisten hier lebenden nicht, aber zu schreiben, dass sie sich um die Küche sorgen und ihren Job während eines Echten Krieges, na ja dazu kann man nichts sagen. Solche Aussagen habe ich von niemanden gehört! Sogar meine deutschen Kollegen machen sich Gedanken.. 

Also gilt, dass solche Aussagen nicht über meine Familie, die du als dumm betitelst, hinaus getroffen werden, weil du sie von niemandem gehört hast? 

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DerProfessor
vor 21 Stunden schrieb Hay_at:

Zugegeben bei eBay Kleinanzeigen und neue Küche musste ich auch grinsen, 

Mir war tatsächlich, als ich dort im Getümmel meiner liebreizenden Familie saß, auch zum Lachen zumute. Gleichwohl haben mich viele Aussagen in Erschütterung versetzt...

vor 21 Stunden schrieb Hay_at:

aber grundsätzlich sind die Gedanken deiner Familien legitim und nachvollziehbar. 

Inwiefern findest du sie nachvollziehbar? Ich erkläre mir ihre Gedanken damit, dass wir alle bisher (ALHAMDULILLAH) keinen Krieg erlebt haben und uns nicht vorstellen können, das Krieg, Zerstörung, Tod, Lebensmittelknappheit, Energiemangel und Elend mit unserem Alltag machen. Mir geht es ähnlich; nur bin ich anders gestrickt, als viele Menschen, die ich kenne. 
Ich finde ihre Ängste und Sorgen wären legitim und nachvollziehbar. Ich freue mich aber darauf, zu lesen, was genau du an ihren Aussagen legitim und nachvollziehbar findest.

vor 21 Stunden schrieb Hay_at:

Wenn ich von heute auf morgen in Marokko leben würde, würde ich mir auch meine Gedanken dazu machen wie und wovon ich dort leben soll.

Es ist in unserem Fall ja schon so, dass die meisten entweder ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung in Marokko haben - und mit einem kleinen Polster kann man dort ja auch erstmal ankommen. Langfristig ist es ohnehin die Aufgabe der Männer in der Familie, die Frauen zu versorgen. Ich denke, wer reinen Herzens beabsichtigt, mit einer Berufstätigkeit die Pflicht zu erfüllen, die Allah ihm aufgetragen hat, wird fündig werden. Dass wir in erster Linie Schmiede unseres eigenes "Glückes" seien, negiere ich. Allah versorgt uns und unser Einfluss auf die Form dieser Versorgung (Reichtum, Gesundheit, Lebensfreude, Nachwuchs, etc) liegt bei ihm allein. Wir können nicht mehr tun, als das, wozu Allah uns im Stande sein lässt: Bewerbungen schreiben, fleißig und vor allem aufrichtig sein. Die Jagd, sowie das Angeln sind in Marokko erlaubt, insofern könnte man sich im Ernstfall sicher über Wasser halten und sich - mit Allahs Erlaubnis - ein neues Leben aufbauen. Und wenn es mir bestimmt ist, trotz all meiner Bemühungen, in Armut, Elend oder Krankheit zu leben, so bin ich auch damit zufrieden und für die restlichen Vorzüge meines Lebens dankbar.

vor 21 Stunden schrieb Hay_at:

Wie leben hier in einem kapitalistischen System mitten in einer Wohlstandslandschaft. Das trübt die Sinne und die Sicht auf viele Dinge. Ein materialistischer Blick entsteht.

So ist es. Unser Blick ist getrübt, wobei wir als Bevölkerung der ersten Welt durchaus erste-Welt-Probleme haben dürfen. Die Frage ist nur, wie flexibel wir sind, wenn es heißt, dass es mit unserem persönlichen Wohlstand erstmal (kurzfristig) oder für längere Zeit vorbei ist. Was wird dann aus uns? Kehren wir zu unseren (wahrhaftigen) Wurzeln zurück? Verkaufen wir uns und unseren wahrhaftigen Glauben für die Wiedererlangung des vermeintlichen Wohlstandes? Sind wir weiterhin dankbar? 
Ich weiß, wie es um mich selbst steht. Doch ich fürchte um viele andere, die ohnehin schon entschieden haben, beispielsweise ein islamisches Land aus wirtschaftlichen Gründen zu verlassen. Zakir Naik spricht bei einer Auswanderung (aus einem mehrheitlich islamischen Land in ein nicht-islamisches Land) aufgrund ökonomischer Motive von sündhaftem Verhalten. 
Das haben viele unserer Vorfahren getan, viele unserer Familienmitglieder in Marokko tun dies und vielleicht bekommen wir die Chance, diesen gravierenden Fehler wiedergutzumachen. Ich merke, dass ich davon beeinflusst werde, wie sehr ich mir wünsche, das Land zu verlassen. Nicht cool, wenn es darum geht, so intersubjektiv wie möglich zu argumentieren.

Gut, wir schweifen ab.

vor 21 Stunden schrieb Hay_at:

Du schreibst nicht viel über Deine Sicht aber ich gehe mal davon aus, dass Du Dich für den Rizq ausgesprochen hast. 

Da sprichst du was wahres an. Ja die Versorgung eines jeden Lebewesens ist bei Allah swt. Es ist auch schwierig vielleicht zu verstehen, dass unsere gesamte Versorgung nicht von uns beeinflusst werden kann, sondern höchstens die Verwaltung Deiner Versorgung. Dennoch ist damit nicht gemeint, dass der Mensch darauf warten soll, dass der Rizq vom Hinmel fällt, sondern das der Mensch durchaus seiner Verantwortung und Verpflichtung seiner Arbeit nachzugehen und seine Familie zu versorgen nachkommen soll, nur eben nicht über Allah swt und seine  Gebote stellen darf. 

Meine Sicht der Dinge ist klar und für viele Außenstehende wiederum unklar: Ich kann überall leben. Es gibt überall Arbeit. Es gibt überall die Möglichkeit, sich eine Existenz aufzubauen. Warum ich das kann? Weil ich bereit bin, mir meinen Lebensunterhalt mit Fleiß und Schweiß zu verdienen - und wenn am Ende, trotz all der Bemühung, die ich zur Verfügung habe/hatte (, die ich auch dort hineingesteckt habe) nur Brot und Suppe für meine Familie, in einer Lehmhütte dabei herausspringt, so bin ich stolz auf dieses Brot und diese Suppe - vor allem wäre ich dankbar. 
Wenn mir hingegen eine Villa, eine Yacht, unendliche Reichtümer und kulinarische Wunderwerke zur Verfügung stehen, bin ich selbstverständlich nicht abgeneigt und nicht minder dankbar. Reichtum und Wohlstand sind keine Sünden. Undankbarkeit und Hochmut hingegen sehr wohl.

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DerProfessor
vor 48 Minuten schrieb Noura:

Anscheinend hab ich das Ganze hier nicht verstanden

Ich glaube auch, dass du begriffsstutzig bist. Danke. 

 

vor 48 Minuten schrieb Noura:

 für euch heißt Krieg wahrscheinlich, dass Deutschland oder andere Länder irgendwo einmaschieren und Deutschland nicht bombardiert wird und Menschen nicht um ihr Leben fürchten. Weil niemand würde so eine Aussage treffen, nach den ganzen Kriegsbildern.

Eine vermeintliche Konklusion, ohne ersichtliche Prämissen. Und dann noch dieses "für euch", obwohl ich doch klar differenziert habe. Solltest dich vielleicht nicht in ein Forum einklinken, wenn du nicht bereit bist, die Beiträge richtig zu lesen. 

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vor 13 Stunden schrieb DerProfessor:

Meine Sicht der Dinge ist klar und für viele Außenstehende wiederum unklar: Ich kann überall leben. Es gibt überall Arbeit. Es gibt überall die Möglichkeit, sich eine Existenz aufzubauen. Warum ich das kann? Weil ich bereit bin, mir meinen Lebensunterhalt mit Fleiß und Schweiß zu verdienen - und wenn am Ende, trotz all der Bemühung, die ich zur Verfügung habe/hatte (, die ich auch dort hineingesteckt habe) nur Brot und Suppe für meine Familie, in einer Lehmhütte dabei herausspringt, so bin ich stolz auf dieses Brot und diese Suppe - vor allem wäre ich dankbar. 

Wenn mir hingegen eine Villa, eine Yacht, unendliche Reichtümer und kulinarische Wunderwerke zur Verfügung stehen, bin ich selbstverständlich nicht abgeneigt und nicht minder dankbar. Reichtum und Wohlstand sind keine Sünden. Undankbarkeit und Hochmut hingegen sehr wohl.


 

Insofern das wir meinen, dass unser Leben und unsere Besitztümer „uns“ gehören. Wir definieren uns durch unseren „Wohlstand“ und die geistige Sicherheit, die wir dadurch „fühlen“. Für den einen ist es eine neue Küche, für den anderen der „sichere“ Job. Was nicht heißen soll, dass man sich keine Sorgen macht, sondern eben nur die falschen. Natürlich hat vermutlich keiner ein echtes Kriegsszenario durchlebt. Wäre es so, wären die Argumente andere. 

Gehe bei vielen deiner Argumente mit. Ich habe auch nicht behauptet, dass der Mensch oder Mann sein eigenes Glück schmieden kann, sondern vertrete so wie du die Haltung, dass die Absicht seine Familie zu versorgen und Anstrengungen in diese Richtung zu unternehmen vorhanden sein müssen. Alles andere liegt nicht in unserer Hand Alhamdulilah. Ob man sich durch Jagd und Angeln in Marokko über Wasser halten oder gar eine Existenz aufbauen weiß ich nicht. Ich kenne zumindest viele Familien, die trotz jener Versuche oder anderer Bemühungen es nicht schaffen sich „über Wasser zu halten“. 

Ich kenne Zakir Naik und seine Thesen nicht. Allerdings ist es sehr erschreckend, wenn er bei einer Auswanderung aus wirtschaftlichen Gründen von sündhaftem Verhalten spricht. Nicht nur dass er eine ganze Gesellschaft verurteilt…Im Umkehrschluss dürfte es dann in der EU keine Muslime geben oder? Grade diese muslimische Zuwanderung durch die Gastarbeitergeneration hat doch so viele weitere Konvertiten nach sich gezogen. Den Islam hier ausgeweitet. Wie dem auch sei, anderes Thema…

In scha Allah kannst und schaffst du es überall zu leben. Nur möchte ich anmerken, dass die gescheiterte Variante, in der Du „nur“ Suppe, Brot und eine Lehmhütte für deine Familie zur Verfügung hast, für ca 20 % der marokkanischen Bevölkerung purer nicht erreichbarer Luxus ist. Millionen Menschen haben weder Zugang zu sauberem Wasser noch zu medizinischer elementarer Versorgung. 80 % der Menschen in unseren ländlichen Regionen leben unter der Armutsgrenze. Täglich sterben weltweit 5000 Kinder weil sie kein oder nur schmutziges Wasser haben. 

Reichtum und Wohlstand sind keine Sünden, vielmehr eine Gabe und Prüfung, niemals Besitz. 

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  • 1 Monat später...
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Am 8.3.2022 um 23:54 schrieb Hay_at:

Reichtum und Wohlstand sind keine Sünden, vielmehr eine Gabe und Prüfung, niemals Besitz. 

Wie wahr!

Reichtum, Wohlstand, Begabungen sind Dinge über die man durchaus froh sein darf. Man darf auch stolz darauf sein, wenn man seinen Reichtum selbst erworben und nicht geerbt hat. Aber es sind Dinge, die einen verpflichten, damit auch dem Allgemeinwohl zu dienen.

Jetzt fällt mir das Beispiel Boris Becker ein. Was hat er mit seinem Reichtum gemacht? Verzockt. Jetzt ist er pleite und hockt im Gefängnis. Aber viele dieser Sportler haben kein Hirn, geben an mit teuren Rolex-Uhren und Sportwagen usw.

zum Glück kenn ich auch andere Leute. Der Professor, ein guter Bekannter von mir, vor drei Jahren gestorben, hatte 30 Tausend Bücher, sich jahrelang um sein bettlägerige Frau gekümmert, ein gute Einkommen und Vermögen gehabt, aber ganz bescheiden gelebt, und viele wohltätige Projekte ins Leben gerufen.

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  • 4 Wochen später...
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Also verhungern werden wir in Europa nicht. Ich les ja gern diese Bauernzeitung, weil ich auf dem Land lebe, mit vielen Bauern befreundet bin  und weil es mich interessiert.

https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/hat-europa-genug-getreide-um-versorgen-fakten-594000?utm_campaign=ah-sa-nl&utm_source=ah-nl&utm_medium=newsletter-link&utm_term=2022-05-28

Europa gehört zu den größten Getreideproduzenten der Welt. Und zu den größten Exporteuren. Vor allem Nahrungsgetreide wird exportiert.

 

© Olaf Zinke Insgesamt rechnet die Kommission für die neue Ernte mit einer Produktion von 296 Millionen Tonnen Getreide. Exportiert werden nach Einschätzung der Kommission 55 Millionen Tonnen Getreide – das sind fast 19 Prozent der Produktion.

Getreide ist knapp auf der Welt. Die Preise sind so hoch wie noch nie. Viele Länder können sich nicht ausreichend mit Getreide versorgen und sind auf Importe angewiesen. Der Krieg am Schwarzen Meer hat deutlich gemacht, wie schnell sicher geglaubte Handelsbeziehungen und Lieferketten zusammenbrechen und die Versorgung gefährdet ist.

Länder wie China hamstern Getreide, aus Angst vor Versorgungsproblemen. Andere Staaten wie Indien, Argentinien und auch Russland, versuchen die Ausfuhr über Zölle oder Exportauflagen zu regulieren, um so die eigene Versorgung zu sichern oder auch - die oftmals rekordhohe Inflation am Binnenmarkt zu bekämpfen. Europa gehört beim weltweit wichtigsten Nahrungsgetreide Weichweizen und auch bei Gerste zu den weltweit größten Produzten und Exporteuren.

Das heißt: Die Versorgung am europäischen Binnenmarkt ist nicht nur gesichert, sondern die Europäer verkaufen reichlich Weizen in die ganze Welt. Und sie sichern so die globale Versorgung zu einem wesentlichen Teil mit. Außerdem fließt auch reichlich Getreide am europäischen Binnenmarkt zwischen den europäischen Ländern hin und her – je nach Anbaubedingungen und Versorgungslage bei den unterschiedlichen Getreidearten.

Beim für die globale Versorgung mit Nahrungsgetreide auschlaggebenden Weizen, sind die Europäer knapp hinter Russland der zweitgrößter Exporteur der Welt – deutlich vor Australien, Kanada, den USA oder auch der Ukraine und Argentinien. Ein Ausfall der europäischen Lieferungen hätte danach für die globale Versorgung mit Nahrungsgetreide noch erheblich größere Auswirkungen, als etwa der Ausfall der Ukraine.

Europa ist sehr gut versorgt und versorgt die Welt

Dabei ist die Versorgungslage bei den einzelnen Getreidearten und auch in den verschiedenen europäischen Ländern durchaus unterschiedlich. Doch Defizite werden durch den innereuropäischen Handel schnell ausgeglichen. Außerdem gibt es wegen der unterschiedlichen natürlichen und ökonomischen Bedingungen – wie am Weltmarkt auch – eine gewisse regionale Spezialisierung auf bestimmte Getreidearten.

Insgesamt rechnet die Kommission für die neue Ernte mit einer Produktion von 296 Millionen Tonnen Getreide. Der Verbrauch in der EU wird auf 258 Millionen Tonnen veranschlagt und damit auf 87 % der Produktion. Exportiert werden nach Einschätzung der Kommission 55 Millionen Tonnen Getreide – das sind fast 19 Prozent der Produktion – davon vor allem Weizen und Gerste.

Importiert werden 14 Millionen Tonnen – davon sind zwei Drittel Mais und der Rest vor allem Hartweizen (Nudeln). Der Mais kam in der Vergangenheit in der Hauptsache aus der Ukraine und aus Brasilien – könnte rein theoretisch teilweise aber auch durch Futterweizen und Gerste ersetzt werden. Andere Getreideimporte aus der Ukraine (außer Mais) gibt es in Europa nicht.

Von dem insgesamt verbrauchten Getreide werden lediglich 59 Millionen Tonnen bzw. rund 23 % für Nahrungszwecke eingesetzt. Also fast eine ähnliche Menge wie exportiert wird. Die Industrie verbraucht für verschiedene Zwecke etwa 29 Millionen Tonnen oder 11 % der gesamten Verbrauchsmenge – davon werden 11 Millionen Tonnen zu Bioethanol verarbeitet. Das sind hauptsächlich Mais, Weizen, Gerste und etwas Roggen.

Verfüttert werden 159 Millionen Tonnen Getreide bzw. gut 60 % der Verbrauchsmenge: Davon sind knapp 63 Millionen Tonnen oder 40 % Mais, 38 Millionen Tonnen oder 24 % Weizen und 35 Millionen Tonnen oder 22 % Gerste. Der verfütterte Weizen ist in der Regel nicht oder nur bedingt als Nahrungsweizen geeignet, denn ihm fehlen die dafür notwenigen Qualitäts-Eigenschaften und Eiweißgehalte (Düngung).

 

Mehr zum Thema

Hat Deutschland genug Getreide – um sich zu versorgen? - Die Fakten

Große Überschüsse bei Weizen – für den Export

 

© Olaf Zinke Die Kommission rechnet für die neue Saison mit einer Ernte von 130 Millionen Tonnen. Gleichzeitig werden nach den Erwartungen der Kommission 40 Millionen Tonnen Weichweizen exportiert – das wären nicht nur 31 % der Produktion.

Das wichtigste Nahrungsgetreide ist der Weichweizen. Die Kommission rechnet für die neue Saison mit einer Ernte von 130 Millionen Tonnen. Der Verbrauch der Europäer wird auf 93 Millionen Tonnen veranschlagt und damit auf knapp 72 % der europäischen Produktion.

Gleichzeitig werden nach den Erwartungen der Kommission 40 Millionen Tonnen Weichweizen exportiert – das wären nicht nur 31 % der Produktion, sondern nach dieser Prognose auch 8 Millionen Tonnen mehr als im laufenden Jahr – obwohl die Produktion kaum größer ist. Das geht natürlich zu Lasten der Bestände (und der Sicherheit) und auch der industriellen Nutzung und der Futterverwendung.

Verfüttert werden nach Einschätzung der Kommission knapp 38 Millionen Tonnen oder 29 % der Verbrauchsemenge. Das sind rund 1 Millionen Tonnen weniger als im vorigen Jahr. Der europäische Bedarf an Nahrungsweizen liegt relativ stabil bei 41 Millionen Tonnen oder 32 % der Verbrauchsmenge. Knapp 9 Millionen Tonnen oder 7 % werden industriell verwertet.

Die größten europäischen „Überschussproduzenten“ und Exporteure bei Weizen sind Frankreich, Deutschland und Rumänien – gefolgt von Polen und den baltischen Ländern sowie Bulgarien. In der aktuellen Saison zeigt die Exportstatistik der Kommission für die EU 27 bis zum 15. Mai Weizenexporte von 24,5 Millionen Tonnen an. Davon hat allein Frankreich 7,2 Millionen Tonnen in Drittländer verkauft, Rumänien 6,0 Millionen Tonnen und Deutschland 3,2 Millionen Tonnen. Bulgarien, Polen und die baltischen Länder kommen jeweils auf Ausfuhren von reichlich 1 Millionen Tonnen.

Abnehmer von europäischem Weizen waren in der Hauptsache: Algerien, Ägypten, China, Nigeria und Marokko – und zahlreiche andere Staaten aus dem Nahen Osten, Nordafrika und Asien. Das sind im Übrigen die gleichen Exportziele die Russland und die Ukraine haben – bei diesen kommt jedoch noch die Türkei hinzu.

 

PS: Chinesen sollten nichts mehr kriegen!!!

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  • 2 Wochen später...
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Die sollten mal die Geschwister aus Syrien fragen warum sie ihre Küchen und Freunde Familie und Arbeit Zurück gelassen haben um ihr Leben über das Mittelmeer zu riskieren.
denke die Meinung aller wird sich Schlagartig ändern wenn die merken was Krieg wirklich ist , und es nicht nur im tv zu sehen ist sondern real am eigenen Leib erlebt . 

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