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Pablo31

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Fünf Nächte schon....

Eines Tages ist ein Student zu seinem Professor, einem Sheikh gekommen und hat ihm eine Nachricht übermittelt: "Sehr geehrter Sheikh. Eine Nachbarin von uns bat mich dir auszurichten, dass sie gerne mit dir sprechen würde und deinen Rat braucht. Sie ist eine greise Frau, Witwe ohne Kinder und lebt alleine und wir helfen ihr immer Fisa billah bei all ihren Belangen. Auch dieses Mal wollten meine Familie und ich ihr helfen, denn sie ist sehr traurig, aufgelöst und schon quasi in Panik, aber sie hat explizit nach dir verlangt, lieber Sheikh. Dürfte ich sie morgen hier zur Universität mitbringen?"

Der Sheikh merkte, dass es seinem Studenten wichtig ist bzw der alten Dame und antwortete ihm: "Nein, brauchst du nicht. Dadurch, dass diese Frau anscheinend wirklich ein Problem hat werde ich sie heute noch nach dem Maghreb Gebet besuchen. Ich komme zu dir und du führst mich dann heute Abend zu ihr, Incha Allah. Ist das okay für dich? "

"Selbstverständlich, Sheikh. Ich würde dich auch gerne danach zum Abendessen einladen, wenn du erlaubst und ich erwarte dich dann heute Abend freudvoll bei uns Zuhause, um dir diese Frau vorzustellen und Barak Allahu fik für deine offenes Ohr und deine Mühen ", entgegnete er ihm und setzte sich wieder auf seinen Platz im Auditorium.

Der Abend war gekommen und der Sheikh und sein Student trafen sich, wie verabredet und er führte ihn zu dieser alten Frau.

Inmitten von schönen und pompösen Häusern stand dieses ebenerdige Gebäude, welches noch mit Lehm zusammen gehalten wurde und es war offensichtlich, dass hier eine Familie bzw eine Frau schon seit langer Zeit lebt, welches nicht vermögend oder gar am Existenzminimum lebt und der Sheikh verstand jetzt auch, wieso man ihr hilft, als er sie vor der Tür hat sitzen sah. Die Augen des Sheikhs sahen eine alte Frau, die auf einem Stuhl vor ihrer Haustür saß und auf ihn wartete.
"Salam Aleikum warahmatuallah oua barakatu, liebe Mutter" , begrüßte der Sheikh die gute Frau respektvoll mit der Hand auf ihren Kopf. "Ich bin der Mann, nachdem du deinen Nachbarn gebeten hast dich zu besuchen. Kheir Incha Allah, liebe Mutter, womit kann ich dir mit Allahs Segen behilflich sein", fuhr er fort.
Sie wollte aufstehen, jedoch hielt sie der Sheikh auf und bat sie ruhig sitzen zu bleiben und er gesellte sich neben sie auf einen Stuhl, den ihm sein Student zu seiner rechten reichte.
"Aleikum Salam warahmatuallah oua barakatu, geehrter Sheikh. Ich bin so froh, dass du so schnell gekommen bist. Ich bin sehr traurig und betrübt und verstehe nicht was gerade passiert. Mein Herz platzt vor Sehnsucht und ich brauche einen Rat", fing die Dame an ihr Leiden zu schildern.
"Liebe Mutter", antwortete der Sheikh ihr. "Erzähle mir einfach, was du hast. Wenn es dir gesundheitlich nicht gut geht, dann lass ich dich zu meinem Arzt bringen und er hilft dir. Brauchst du finanzielle Hilfe oder ähnliches, werde ich dir ebenfalls helfen. Kheir Incha Allah, egal was es ist, Fisa billah, werde ich dir helfen mit dem Segen von Allah, dem Erhabenen.", fuhr der Sheikh fort.
Die alte Frau antwortete: "Nein, Sheikh. Barak Allahu fik. Bei meinem Anliegen kann mir kein Arzt helfen und kein Geld der Welt. Ich habe ein anderes Problem. Seit fünf Nächten ist mir unser geliebter Prophet Muhammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nicht mehr im Traum erschienen und ich weiß nicht, warum. Und dieser Zustand macht mich traurig und ich empfinde Schmerz und bin fernab von Glück. Ich vermisse unseren Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm, und in jeder Nacht, wo er mir nicht mehr erscheint ist eine verlorene Nacht und ich weiß nicht, wieviele Nächte mir noch bleiben und Allah, der Allwissende, weiß es am besten."
Der Sheikh und sein Student tauschten verwunderte Blicke aus und der Sheikh musste diese Aussage erstmal für einen Moment sacken lassen. Er hat mit vielen Dingen gerechnet, aber auf solch ein Anliegen war er definitiv nicht vorbereitet.
"Subhan Allah, liebe Mutter. Ich muss dich erstmal was fragen...wenn du gerade mal seit fünf Tagen nicht mehr von unserem Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm, geträumt hast....was ist mit der Zeit davor? Ist das vorher nicht vorgekommen?", fragte er die alte Dame.
Sie antwortete ihm voller Selbstverständlichkeit: "Natürlich ist das vorher nicht vorgekommen. So lange ich denken kann, erscheint mir mein geliebter Muhammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, jede Nacht in meinen Träumen und erst jetzt, in den letzten fünf Nächten ist dem nicht so und genau deswegen verstehe ich nicht wieso dem so ist und deswegen bin ich so verzweifelt, Alhamdulillah!".
Der Sheikh war gerührt und im Herzen berührt und dachte sich augenblicklich, welch eine schöne Konstanz diese Frau in jeder Nacht ihres langen Lebens erleben durfte und unterdrückte seine Tränen. "Liebe Mutter, ich weiß nicht, wieso dem jetzt so ist und eine direkte Hilfe und Antwort kann ich dir zumindest jetzt nicht geben, denn nur Allah, der Herrscher über allem, vermag darüber zu entscheiden, was ein jeder träumt oder nicht. Was ich jetzt und auch in jedem Gebet für dich tun kann ist Bittgebete für dich an Allah, dem Barmherzigen, zu richten. Desweiteren werde ich dir trotzdem meine Ärzte zu dir kommen lassen, um zu gucken, ob dir vielleicht doch nichts körperliches fehlt. Weiter kann ich dir raten Sabr zu haben und mit Allahs Segen und Hilfe wirst du wieder glücklich sein, Incha Allah", antwortete er ihr.
Ich brauche keinen Arzt, deine Bittgebete reichen mir vollkommen und Incha Allah wird dieses angenommen und ich treffe meinen geliebten Muhammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, bald wieder. Mehr als deine Bittgebete vermag ich von dir nicht zu erbitten und Allah möge dich dafür reichlich belohnen, Incha Allah", sagte zu ihm mit einer gewissen Erleichterung in den Augen und stand auf, um ihm zu danken.
Sie bat ihn noch zu bleiben und einen Tee zu trinken und der Sheikh lehnte höflichst ab, denn sein Student hatte ihn zuvor schon zum Abendessen in sein Elternhaus eingeladen. Die beiden verabschiedeten sich und gingen dann die Straße runter in Richtung des Elternhauses des Studenten.
"Geehrter Sheikh, meinst du das stimmt, was unsere Mutter gesagt hat? Wie kann jemand jede Nacht von unserem Propheten Muhammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, träumen? Und wenn du dies bestätigst in deiner Waisheit, ich möchte auch in diesen Genuss kommen solche Träume zu erleben....wie schaffe ich oder irgendwer von unserem Propheten Muhammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, zu träumen? Bitte teile deine Meinung, deinen Rat, dein Wissen mit mir, geehrter Sheikh.", fragte der Student seinen Lehrer.
Der Sheikh schmunzelte, als er diese Frage hörte und beschloss gleichzeitig seinen Studenten zu belehren.
"Mein Schüler, ich könnte dir jetzt diese Frage beantworten, aber besser ist es, wenn ich es dir zeige. Wenn ich es dir zeigen soll, dann gehe bitte hoch zu deinen Eltern und entschuldige uns respektvoll und höflichst und sage ihnen, dass wir heute Abend bei mir essen werden, denn dein Unterricht ist für heute noch nicht beendet", wies er seinen Studenten an, als die beiden vor der Tür des Elternhauses seines Studenten angekommen sind.
Der Student befolgte die Anweisung während der Sheikh im Auto auf ihn wartete, um dann direkt zu ihm nachhause zu fahren.
Am Haus des Sheikhs angekommen bat er seinen Studenten ins Esszimmer und entschuldigte sich für einen Moment. Der Sheikh ging in die Küche und erfragte dort, was es zum essen gibt und bat den Koch und seine Bediensteten an das Essen reichlich mit Salz zu würzen, so dass es schon ungenießbar sein wird und zum Essen kein Wasser zu servieren. Diese guckten verdutzt und verstanden es nicht, aber kamen dann natürlich der Bitte des Sheikhs nach.
Zurück im Esszimmer fragten ihn der Student: " Geehrter Sheikh, jetzt sind wir bei dir. Vermagst du mir zu zeigen, wie auch ich von unserem Propheten Muhammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, träumen kann?".
" Ja, ich werde es dir zeigen, aber warten wir das Essen ab. Danach beten wir gemeinsam Ishaa und dann werde ich es dir zeigen ", antwortete er ihm.
Der Student nickte dies ab und übte sich in Geduld.
Das Essen kam und wie der Sheikh das wollte war dies vollkommen versalzen und es gab nichts zu trinken.
Der Student bemerkte dies natürlich sofort, jedoch hat er sich aus Respekt und Scham nicht darüber beschwert und durch die wiederholte Ermunterung des Sheikhs aß er sogar reichlich, ohne zu trinken.
Das versalzene Mahl war beendet und die beiden verrichteten gemeinsam das letzte Gebet des Tages.
Nach dem Gebet sprach der Student den Sheikh wieder an, jedoch unterbrach ihn der Sheikh geschickt, bevor er seine Frage beendete mit der Aussage, dass er müde sei, verabschiedete sich in die Obhut eines seiner Angestellten, der ihm seinen Schlafplatz zeigen soll, wies ihn vorher aber auch an im Gästezimmer keine Flasche Wasser zu hinterlassen, verabschiedete ihn bis zum Fajr Gebet, in dessen Anschluss er ihm endlich zeigen wollte, wie er vom Propheten träumen kann.
Aus Respekt nahm der Student dies alles ohne Widerworte an und ging schlafen, bis er zum Fajr Gebet geweckt wurde, welches die beiden zusammen verrichtet haben.
Beim darauf folgenden Frühstück gab es dann auch endlich was zu trinken für den Studenten und nachdem er seinen Durst gestillt hat bat er den Sheikh ihm endlich zu zeigen, was er ihm versprach.
"Sag mir erstmal, wie du diese Nacht geschlafen hast und ob du diese Nacht was geträumt hast und wenn ja, was hast du geträumt? ", fragte ihn der Sheikh mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht.
"Ich habe eigentlich gut geschlafen, geehrter Sheikh und geträumt habe ich auch viel, aber nicht von unserem Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm. Ich träumte, dass ich in einem Meer geschwommen bin, überall um mich herum war Wasser, welches ich aber nicht trinken konnte, obwohl ich durstig war. Aus dem Meer rausgekommen fing es dann an zu regnen und ich legte meinen Kopf in den Nacken und trank den Regen", antwortete er dem Sheikh.
"Ich habe mir sowas in der Art schon gedacht. Fandest du das Essen gestern nicht auch sehr salzig?", fragte der Sheikh seinen Studenten, der anscheinend allmählich begann zu verstehen.
"Ja, geehrter Sheikh. Ich fand es ebenfalls salzig".
"Ich habe gestern in der Küche angeordnet das Essen zu versalzen und kein Wasser zu servieren und dich durstig schlafen gehen zu lassen!", fuhr der Sheikh mit seiner Erklärung weiter fort mit einem Lächeln im Gesicht.
Der Student nahm jetzt erstmal einen kräftigen Schluck Wasser, bevor er weiter entgegnete: "Und sehr geehrter Sheikh...wieso taten sie das? Womit habe ich diese Strafe verdient? Ich dachte ich wäre hier damit sie mir zeigen, wie man von unserem Propheten träumen kann".
"Ganz genau deswegen hab ich dich in diesen Zustand versetzt und in diesem Zustand hab schlafen lassen", erklärte er seinem Studenten. "Du warst durstig. Dein Körper, dein Geist, deine allergrößte Sehnsucht am gestrigen Abend war Wasser, war etwas zu trinken. Nichts hätte dich am gestrigen Abend glücklicher machen können, nicht wahr?"
"Ja, Sheikh. So war es tatsächlich".
"Und wovon hast du geträumt? Von dem, wonach sich dein Geist und dein Körper am meisten gesehnt hat, richtig?".
"Ja, Sheikh. Dem war so!" , antwortete ihm der Student und nun mit Tränen in denen durch die Erkenntnis der ganzen Bedeutung.
"Ich glaube, dass du jetzt verstehst, mein Schüler. Du fragst mich, wie du gleich der alten Dame von unserem geliebten Propheten träumen kannst? Dein Geist und dein Körper müssen sich einfach, wie der dieser Frau danach sehnen, sich nichts anderes wünschen, nichts anderes begehren und und unseren Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wie Wasser zum trinken brauchen, dann wirst du auch von ihm träumen. Verstehst du jetzt? Verstehst du jetzt, welch eine liebe zu unserem Propheten diese alte Frau haben muss, wenn sie jede Nacht von unserem Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm, träumt. Diese Liebe....können wir die aufbringen?" .
Jetzt weinte sein Student bitterlich und antwortete:"Nein, können wir jetzt noch nicht, aber werde nicht eher zur Ruhe kommen bis ich diese Liebe zu unserem Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm, haben werde und ebenfalls von ihm träumen werde.
Darauf antwortete der Sheikh, jetzt ebenfalls mit Tränen in den Augen und einer Hand auf der Schulter des Studenten: "Incha Allah, mein Schüler. Incha Allah!"

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  • 6 Monate später...
  • Mitglied
Aminbillah79

Ma scha allah was für ein Iman diese Frau hat. ????????????

vor 3 Minuten schrieb Roses:

❤❤❤❤❤ so stell ich mir wahre Liebe vor- subhanaallah-❤❤❤❤❤

❤❤❤❤❤

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