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Contradictoire.


sqm16

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AW: Contradictoire. Hin und wieder blickte er von meinem Handy auf und schaute mich enttäuscht und angewidert an. Ab und zu, zeigte er mir Nachrichten und fragte, wer das sei und wieso ich ihm Herzchen schickte. Hin und wieder zeigte er mir mein Handy und fragte mich, wieso ich dem Jungen oder in Gruppen Selfies von mir schickte. Auf jede dieser Fragen antwortete ich lediglich, dass es nichts zu bedeuten habe, woraufhin er entsetzt fragte, ob die Herzchen an ihn und die Selfies an ihn bedeutungslos wären. Langsam bekam ich Angst vor ihm, weil er wie ein Wahnsinniger mit meinem Handy neben mir saß. „Hamid, bei dir ist es was anderes. Ich liebe dich. Bei dir schicke ich die Herzen aus Liebe, bei Oscar oder Kamran sind das nur Ausdrücke von Freude, nichts wo du dir Sorgen machen musst.“ 
„UND WIESO SCHICKST DU DENEN SELFIES??? WIESO SCHICKST DU DENEN BILDER, DIE DU FÜR MICH GEMACHT HAST???? WIESO SCHREIBST DU ÜBERHAUPT MIT DENEN, ICH DACHTE DU HAST NICHT VIEL MIT JUNGS ZU TUN??“, schrie Hamid mich wutentbrannt an. Mein Herz setzte einen Herzschlag aus, mir wurde ganz kalt vor Angst. Ich antwortete mit zitternder Stimme: „Hamid, beruhig dich doch mal. Das hat alles nichts zu bedeuten, die sind alle wie Brüder für mich, das ist dasselbe, wie wenn du deiner Schwester ein Bild schickst.“ 
„ACH JA?? SCHICKE ICH IRGENDWELCHEN MÄDELS EINFACH BILDER VON MIR?? ALLLES GELOGEN WAS DU SAGST, VON WEGEN DU SCHREIBST NUR MIT MEHMET UND ZAYN WEGEN DER UNI. VON WEGEN MEHMET IST NIE MIT EUCH, DER KLEBT AN DEINEM HINTERN, JEDEN MORGEN FAHRT IHR IN DER BAHN, OBWOHL ICH ES DIR VERBOTEN HABE!!!“ Spätestens zu dem Zeitpunkt würde mir jeder zustimmen, dass Hamid ein wahnsinniger Psychopath war. Er hatte mir verboten mit meinem besten Freund zusammen Bahn zu fahren. Ich antwortete Hamid nicht mehr, es war mir zu blöd. Wieso sollte ich mich für etwas rechtfertigen, was ganz normal war. Wieso sollte ich ihm in den Hintern kriechen, wenn er mir eh nicht glaubte, dass er für mich der einzige war? „Hamid, gib mir mein Handy wieder, es reicht. Bitte.“ Ich griff nach meinem Handy, doch Hamid schlug meine Hand beiseite und funkelte mich böse an. Ich war hilflos. Ich saß mit einem verrückt gewordenen Mann im Auto, von dem ich dachte, dass wir einander liebten. Nun saß ich neben ihm und hatte unglaubliche Angst, dass er mir wehtun könnte, er hatte mich eben zurückgeschlagen. Ich begann zu schluchzen, aber keine Träne verließ meine Augen. Ich war nicht traurig. Es tat mir nur so weh, dass er mich wie Dreck behandelte. Es tat mir so weh, dass er mich nicht wert schätzte. [I]Es gibt hunderte Männer, die mich anbeten und die so viel geben würden, um mich ihre Frau zu nennen. Es gibt so viele Männer, die mich respektieren und lieben, die mich als tolle, gebildete, erfolgreiche und hübsche Frau sehen. So viele Männer, die mich als liebe, anständige und treue Frau sehen. Aber Hamid sieht nur sich und seine Hirngespinste. Er war bei seiner letzten Beziehung betrogen worden, weswegen er nicht mehr in der Lage ist , irgendeiner Frau zu vertrauen. Und für die Fehler seiner Vergangenheit muss ich leiden. Ich hatte so viel eingesteckt und soviel versucht zu ertragen. So sehr versucht seine Eifersucht zu ertragen und meine männlichen Freunde etwas zu distanzieren, aber an der Uni hat man nun mal mit vielen Leuten zu tun. An der Uni lernt man halt neue Leute kennen, was war daran so verkehrt? Was war daran so verkehrt, dass ich nie alleine nach Hause fahren musste, sondern immer einen Mehmet an meiner Seite hatte, der mich beschützte? Was war daran so verkehrt? Und wieso war er auf Mehmet, Kamran und Oscar eifersüchtig, genau die 3 Typen, für die ich niemals etwas empfinden könnte! Eigentlich sollte er sich durch Zayn bedroht fühlen, der war ein potenzieller Heiratskandidat! So ein Idiot, so ein unglaublicher Idiot…wieso war ich so blöd, wieso hab ich es nicht schon vor Wochen beendet, wieso..[/I] „Aaliyah, ich fahre dich heim.“ Er schmiss das Handy auf meinen Schoß, startete den Motor und fuhr wild und unvorsichtig durch den Regen. Nun hatte ich noch mehr Angst. Hamid drehte das Radio ganz laut auf, damit ich nichts sagen konnte. Ich versuchte es leise zu drehen und stammelte nur:
„Hamid, hör mir doch mal zu, du-“, doch meine Stimme verschwand in der lauten Musik, die Hamid wieder aufgedreht hatte. Ich konnte nichts mehr tun. Er hielt mich für eine verlogene ********, dabei war ich alles andere als das. Wir gelangten an die Römerstraße, in der Hamid parkte und mir die Tür aufstieß. „Raus. Ich will dich nicht mehr sehen.“ Ich schlug die Tür zu und blieb auf dem Beifahrersitz sitzen. Ich wollte nicht gehen. Ich würde mich nicht wie eine dumme, hilflose Frau geschlagen geben. „Ich gehe nicht raus ! DU hast doch einen Knall! Wieso checkst du nicht, dass ich dich liebe, wieso checkst du nicht, dass ich für DICH meine Eltern anlüge?? WIESO checkst du es nicht, dass ich für dich die Uni schwänze, dass ich für dich meine Freundinnen vernachlässige, denkst du ich würde das für jemand anderes tun? Denkst du ich würde es für Mehmet tun? Für Oscar?? Für Kamran? NEIN!! Wieso hängst du dich an so dummen Sachen wie Bahnfahren oder Mensa oder Herzchen über whatsapp auf, wer hat dir ins Gehirn geschissen ??“ , schrie ich ihn an. „Es geht ums Vertrauen Aaliyah! Du bist ein verlogenes Miststück! DU hast mir gesagt, Mehmet wäre nicht dabei und nie was von diesen ganzen anderen Jungs gesagt, du hast gesagt du schreibst mit 3 Jungs, eben waren das 20!“ „Ja, mit 3 Jungs, regelmäßig, mit den anderen ab und zu! Ich hab vor kurzem mein Abitur gemacht, bei dir liegt das Jahre zurück, deswegen schreibst du nicht mehr mit den Leuten aus deinem alten Jahrgang!“ „Ach sei leise, du hast gar keine Ahnung, ich war nie so verlogen wie du!“ Es hatte einfach keinen Sinn. Hamid bewegte sich im Kreis mit seinen Worten. Es ging immer nur darum, dass ich verlogen war und er ein Engel. Das was ich sagte, interessierte ihn nicht. Er hörte mir gar nicht zu, er interessierte sich nur für sich selbst. „Okay. Dann mach’s gut, du ekelhafter eifersüchtiger Penner. Geh weiter deine Kunden verarschen und viel Glück dabei, eine Frau zu finden, die NUR dir schreibt.“ Ich stieg aus dem Auto, nahm meine Handtasche und knallte die Tür voller Wucht zu. Ich war so wütend. So unglaublich wütend. Wie er mich behandelt hatte ! Wie die dreckigste, wertloseste *****, sogar schlimmer !

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AW: Contradictoire. das wort ist in Dusch Lampe enthalten also wenn man es richtig schreibt haha. Ich stimme dir zu liebe Schwester, aber zu dem Zeitpunkt weiß man nur von Aaliyah, dass sie mit ihren männlichen Freunden (ohne falsche Gedanken! ) schreibt...von Hamid weiß man nichts. Heute Abend gehts weiter :)

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AW: Contradictoire. Aufgebracht und mit rasendem Puls lief ich um die Häuser, um mich zu beruhigen. Ich musste runterkommen, so konnte ich nicht nach oben in die Wohnung. Ich öffnete meine Tasche und kramte mein Handy raus, um meinen Freundinnen die Neuigkeiten mitzuteilen. Liyah:Mädels, ich glaube, ich bin wieder single. Wir haben uns eben gestritten. Aber es ist okay. Ich bin nicht traurig, es ist besser so. Medina: oh gott was? Liyah, wie gehts dir, oh mein gott, soll ich dich anrufen???
Liyah: nein nein, ich gehe gleich hoch, mir geht’s gut. Ich bin nur wütend, dass ich soviel Zeit mit ihm verschwendet habe. Mehmet hatte von Anfang an recht. Medina: Oh man, Hasi, das tut mir so Leid. Der verdient dich echt nicht, er ist ein elendes Arschloch. Du bist viel zu gut für ihn! Liyah: Jaah, ich weiß, Canim…egal. Ich bin single!!!! Ilayda: ich hoffe es geht dir wirklich gut.. Liyah: Mädels, keine Sorge , es ist okay . Ich war sowieso nicht mehr so glücklich. Am nächsten Morgen wachte ich erschöpft vom Klingeln meines Weckers auf. Ich erinnerte mich wieder an den letzten Abend und an den Streit mit Hamid. An seine schrecklichen Worte und an seine aggressive Art. Ich bekam eine Gänsehaut und Tränen stiegen mir in meine Augen. Wie konnte ich nur, wie, wie, wie ! Dieser ekelhafte Dreckskerl, wie konnte ich nur so blöd sein! Kraftlos glitt ich aus meinem Bett und schleppte mich ins Bad. Meine Augen waren geschwollen, mein Teint blass. Ich seufzte. Aaliyah, Kopf hoch. Du bist eine wundervolle Frau. Lass dich von so einem Bauer nicht unterkriegen. Müde wusch ich mir das Gesicht, putzte meine Zähne und zog mir ein schwarzes, enges Top an und darüber einen grauen Cardigan, den ich mit einem Taillengürtel etwas aufpeppte. Auf etwas farbiges hatte ich keine Lust. Passend zu meiner Verfassung, trug ich grau und schwarz. Als ich vor meinem Spiegel stand, merkte ich, dass ich mich heute etwas mehr schminken musste, ich sah katastrophal aus. Ich trug eine dezente Foundation auf, einen geschwungenen Lidstrich, und suchte mir ein paar Lidschatten in Erdtönen raus. Meine Augen schminkte ich etwas smokey-eyes-like und rundete mein Make-Up mit Mascara und einem schönen Rouge ab. Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel, lächelte mein Spiegelbild an und betrachtete mich von der Seite. [I]Sehr schön, siehst du aus. Genau so eine Frau wünscht man sich, dieser Hamid wird schon sehen, was er verloren hat, der Elende.[/I] Selbstbewusst lief ich in die Küche, machte mir mein Frühstück und verließ dann das Haus, um zum Bahnhof zu laufen. Als ich am Bahnhof ankam, sah ich Zayn, der sich mit einem braunhaarigen Mädchen unterhielt. Sie war sehr hübsch. Sie hatte langes, gewelltes Haar und hatte ein unglaublich schönes Lächeln. Wer war sie? Ich lief die Treppen nach oben und gelangte zu den beiden und begrüßte die beiden mit einem schüchternen „Hey..“ „Oh, Aaliyah, guten Morgen ! Das ist Samia, wir waren im selben Jahrgang.“ „Oh, freut mich. Ich bin Aaliyah.“
„Hi, Zayn hat mir eben schon von dir erzählt. Ihr studiert zusammen Jura, oder ?“ „Jaa, und was studierst du?“ „Ich studiere Wirtschaftswissenschaften, auch in Köln.“, antwortete sie mir, mit ihrem wunderschönen Lächeln. [I]Wow, sie ist so schön. Dagegen bin ich ja gar nichts.[/I] Meine Selbstzweifel wurden von der einfahrenden Bahn unterbrochen, in die ich wortlos einstieg, Samia und Zayn ließ ich hinter mir gemeinsam einsteigen…ich wollte mich nicht zwischen die beiden drängen. In der Bahn unterhielten die beiden sich munter über ihren Jahrgang und ob sie noch Kontakt zu anderen hätten. Ich schaute den beiden lächelnd zu, wie sie sich unterhielten. Zayn war einfach ein gesprächiger Mensch, es lag nicht an mir, dass wir soviel redeten. Er konnte sich mit jedem so gut unterhalten. Es hatte nichts mit uns beiden zu tun. Nach einer mir endlos lang vorkommenden Fahrt erreichten wir den Kölner Hauptbahnhof. Ich stieg wieder vor Samia und Zayn aus und lief dann auf Sarija zu, die schon weiter vorne mit Mehmet wartete. „Bebii!“, rief Sarija mir lächelnd zu, aber ich konnte erkennen, dass Sarija besorgt war. „Heey.“ Ich umarmte Sarija fest und lange. „Ist alles okay?“, fragte sie mich flüsternd und ich löste mich von ihr. „Alles gut, Engelchen, alles supi.“ „Wer ist das Mädchen? „Ach, ne Freundin von Zayn, die heißt Samia. Waren im selben Jahrgang.“ In dem Moment kam Zayn mit Samia auf uns zu, und stellte sie Sarija und Mehmet vor. Dann machten wir uns auf den Weg zum Campus, Zayn und Samia liefen vorne, ich lief weiter hinten mit Mehmet links von mir und Sarija zu meiner rechten. „Liyah, Sarija hat mir von diesem Bergmaroc erzählt. Wie gehts dir?“, fragte Mehmet mich sanft. „Alles super, Mehmet, mir geht’s gut. Er war ein Idiot, du hattest von Anfang an recht. Ich bin froh, dass Schluss ist, es ist besser so. Jetzt kann ich ohne schlechtes Gewissen mit dir chillen, haha.“ „Yaaa, jetzt können wir endlich mal in Shisha Bars und zusammen chillen!“ Ich lachte. Mehmet war nicht der sensibelste und taktvollste Mensch, aber er war ein guter Kerl. Wenn man ihn brauchte, war er für einen da und er sagte immer seine ehrliche Meinung, dafür liebte ich ihn. Am Hörsaalgebäude verabschiedeten wir uns von Samia, die in einem anderen Hörsaal Vorlesung hatte und liefen dann nach oben zu unserem Schreibtechnik Tutorium. Hinter mir hörte ich Mehmet, wie er Zayn ärgerte. „Zaaayn, bei dir läuft! Wer war die Chaya?“ „Bruder, chill mal. Die war nur bei uns im Jahrgang, ist ne ganz liebe, aber mehr geht da nicht.“ „Sicher? Die ist voll hübsch! Woher kommt sie ?“ „Algerien. Mehmet, ich gehe nicht nur nach Aussehen, Samia ist ganz nett und korrekt, aber mehr nicht.“ Sarija hatte anscheinend auch nach hinten gelauscht und gab mir einen Hieb in die Rippen. „Siehst du. Sie ist ganz nett und korrekt, aber sie ist nicht Du. Der will dich.“, flüsterte sie mir zu. „Ahahha, hör mal bitte auf, ich bin doch grad erst wieder single. Ich will niemanden mehr.“

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AW: Contradictoire. Es war ein kalter Sonntagnachmittag, an dem ich mit Gamze bei Kadriye eingeladen war. Kadriye und Gamze zählten ebenfalls zu meinen besten Freundinnen und studierten Psychologie in Düsseldorf. Kadriye und Gamze hatte ich , seit die Uni begonnen hatte, nicht mehr gesehen, weil sie in die entgegengesetzte Richtung fahren mussten. Während Ilayda, Sarija und Medina unglaublich wütend auf Hamid und sein Verhalten waren, zeigten Kadriye und Gamze, dass er nicht ganz im Unrecht lag. Gamzes Freund Öztürk verhielt sich ähnlich, was mir noch nie gefallen hatte, aber Gamze zeigte mir, dass man diese Eifersucht mit Angst vergleichen konnte. Männer haben oft Angst um ihre Geliebten und wollen sie beschützen, weswegen sie oft sehr eifersüchtig und kontrollierend werden. Für mich war das sehr absurd, weil ich sehr offen und tolerant erzogen wurde, weswegen ich bei so etwas keine Probleme sah, aber nun verstand ich auch die andere Seite. Kadriye stimmte Gamze zu. „Du wirst nirgendwo einen muslimischen Mann finden, der so locker denkt, wie du. Außerdem liebt ihr euch. Ihr habt euch sehr gut verstanden. Wenn er wirklich so anständig und gläubig ist, wie du, dann würde ich um ihn kämpfen, Aaliyah.“ Kadriye hatte nicht ganz Unrecht. Der einzige Mann, der so offen dachte wie ich, war Mehmet, aber der war in vielen Dingen eine Ausnahme. Als ich wieder zu Hause war, schrieb ich Hamid eine lange Nachricht, in der ich mich entschuldigte und ihn bat, mich am Mittwoch zu treffen, damit wir uns in Ruhe aussprechen könnten. Ich hatte zwar seine Sicht verstanden, aber ich wollte auch, dass er meine verstand. Wenn er es nicht verstehen würde, dann würden wir getrennte Wege gehen, das war mir nun egal. Der Mittwoch kam und ich wachte an diesem Morgen mit einem komischen Gefühl auf. Ich fühlte mich irgendwie glücklich und selbstbewusst. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich verließ mein Bett und machte mich fertig, nahm mir eine schwarze Röhrenjeans aus meinem Schrank, zog ein schwarzes Top an und rundete mein Outfit mit einer beigefarbenen Lederjacke ab. Meine Augen schminkte ich dezent und glättete meine vorderen Strähnen. Zufrieden mit meinem Erscheinungsbild, ging ich in die Küche, aß ein Toast und verließ die Wohnung. Ich nahm die Bahn nach Troisdorf , aber sah am Bahnhof nirgendwo Hamids blauen Golf. Ich lief still und mit gesenktem Blick zu den Parkplätzen und lief auf und ab, um nicht zu erfrieren, denn es war ein sehr kalter Novembermorgen. Nach 10 Minuten, schrieb ich ihm in Whatsapp, er war viel zu spät. Liyah: Wo bist du? Keine Antwort. Dann rief ich ihn an. „Hallo?“, hörte ich Hamids Stimme. „Wo bist du?“ „Ich bin gleich da, sorry, ich beeile mich.“ „okay.“, antwortete ich und legte auf. Nach weiteren 10 Minuten sah ich seinen blauen Golf, der mit einer enormen Geschwindigkeit auf die Parkplätze zusteuerte und mit quietschenden Reifen anhielt. Ich lief halb erfroren, still und mit gesenktem Blick auf sein Auto zu, stieg ein und begrüßte ihn mit einem kalten „Guten morgen.“ Er nickte mir als Antwort zu und fuhr los. Auf der Fahrt bemerkte Hamid, dass ich meine eiskalten Hände rieb und schaltete die Heizung auf voll. [I]Wie aufmerksam. Sogar im Streit, kümmert er sich um mich.[/I] Hamid fuhr zu den Köln Arcaden und parkte dort im Parkhaus. Wir blieben im Auto, weil wir so ungestört reden konnten. Ich erklärte ihm, dass ich ihn verstehen konnte und dass er aber auch versuchen musste, mich zu verstehen, dass ich eine junge und offene Frau war, und dass das Leben an der Uni nunmal so war, dass man viel mit Männern zu tun hat. Nach langen Diskussionen, kamen wir endlich zu dem Entschluss, dass wir beide Fehler gemacht hatten und dass wir versuchen würden, es besser zu machen. Froh und erleichtert, ließ ich mich von Hamid zum Campus fahren und schrieb meinen Freundinnen, dass wir entschieden hatten einander zu verzeihen und nochmal eine Chance zu geben. Sarija war nicht begeistert, da sie meinte ich hätte keinen Grund gehabt mich zu entschuldigen. Kadriye und Gamze waren stolz auf mich. Ilayda und Medina sagten lediglich, dass sie hofften, dass ich wüsste, worauf ich mich einließ. Die Tage verstrichen. Mit Hamid lief es gut, mit Zayn ebenfalls und alles schien perfekt zu laufen. Mein Geburtstag kam näher und ich wollte den Tag mit Ilayda, Sarija, Medina, Gamze und Kadriye verbringen, da ich mich mit Hamid vor kurzem gestritten hatte und er nichts von meinem Geburtstag erwähnt hatte. Also ging ich davon aus, dass er nichts für meinen Geburtstag geplant hatte. Ein Tag vor meinem Geburtstag rief Hamid mich an und fragte mich, was ich für morgen vor hatte. „Ich geh nach der Uni mit den Mädels essen und dann ins Kino. Wir treffen uns so gegen 16 Uhr. Und keine Jungs sind eingeladen, keine Sorge.“ „Ah okay.“ „japp. Was machst du morgen?“ „Hm, weiß ich noch nicht. Ich dachte wir verbringen den Tag morgen zusammen. Ich dachte, du willst an deinem Geburtstag mit mir zusammen sein.“ „Du hast nichts davon erwähnt gehabt, Hamid. Ich dachte du hattest es vergessen.“
 „Aha. Ich muss mal los. Mach’s gut.“ [I]Jetzt war er schon wieder beleidigt. Konnte ich riechen, dass er meinen Geburtstag nicht vergessen hatte? So ein Idiot. Meine Freundinnen sind mir wichtiger als er, die zweifeln wenigstens nicht an mir und stehen wenigstens zu mir, komme was wolle….[/I]

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AW: Contradictoire. Wütend lief ich wieder in die Mensa und aß gemeinsam mit Zayn, Sarija und Mehmet auf, als mich Zayn fragte:
„Aaliyah, morgen 20 und so. Was starten wir?“ „Hahaha, wir starten gar nichts. Ich geh nur mit den Mädels was essen, nichts großes.“ „Waas, und was ist mit mir? Aaliyah, wollen wir nicht zusammen in die Shisha Bar?“, fragte Mehmet mich enttäuscht. „Neee, morgen ist Mädelstag! Außerdem mag Gamzes Freund es nicht, wenn Jungs dabei sind.“ „Immer diese zurückgebliebenen Bauern, aller..“, sagte Mehmet mit einem vielsagenden Blick. Er wusste, dass ich ihn nur wegen Hamid ausschloss. „Sorry, Mehmet, Wir holen das nach!“ , versprach ich ihm. Am Abend vor meinem Geburtstag wusch ich meine langen Haare und glättete sie, die in glatter Form nahezu bis zu meinen Hüften reichten. Ich wollte gerade rüber ins Wohnzimmer, als ich eine Nachricht in Whatsapp bekam. Es war Hamid. Mr Maghreb: Schatz ich dachte echt, ich wäre dir wichtiger [I]Was soll denn diese Leier jetzt..[/I] Liyah: was meinst du? Mr Maghreb: Ja ich dachte wir verbringen deinen Bday morgen zusammen. Jetzt sehen wir uns gar nicht. Liyah: Ich hab dir gesagt ich hab von 11-15 Uhr Zeit für dich. Wir können zusammen frühstücken, danach gehe ich heim und verbringe den Tag mit den Mädels. Du kannst nicht erwarten, dass ich erwarte, dass du etwas für mich planst. Ich hab den Tag mit den Mädels geplant, weil von dir nichts kam. Mr Maghreb: Du kannst dir doch denken, dass ich was für dich vorbereite, was denkst du denn von mir??? Liyah: seit unserem Streit, weiß ich es nicht. Tut mir leid, Hamid. Du musst auch mal versuchen, mich zu verstehen. Mr Maghreb: Ja ok. Ich gehe schlafen. Es ist 22 Uhr. Von wegen. Bleib nie wach, um mir um Mitternacht alles Gute zu wünschen… Im selben Moment schrieb Sarija mir und schickte mir Screenshots von Hamid, der verzweifelt sarija um Rat fragte. Ich las mir die Screenshots durch und war schockiert. Er hatte ein Candle Light Dinner mit Massage geplant. Was war denn mit dem los? Mit Sarija zusammen regte ich mich über das kindische verhalten von Hamid auf, die mir zustimmte, dass ich nicht erwarten konnte, dass er eine Überraschung für mich plante. Kurz vor Mitternacht ging ich ins Wohnzimmer, um gemeinsam mit meiner Familie Kuchen anzuschneiden, die stolz und froh „Happy Birthday“ für ihr Golden Girl sangen. Nachdem wir alle ein Stück Kuchen gegessen hatten, legte ich mich ins Bett und las einige Nachrichten von meinen Freunden, aber keine von Hamid. Ihm waren sein Stolz und seine Gefühle also wichtiger als mein Geburtstag und meine Gefühle. Am nächsten Morgen wachte ich aufgeregt und glücklich auf. [I]Ich bin 20!![/I] Ich ging ins Bad, machte mich fertig, glättete meine Haare noch einmal und suchte mir ein knallig blau leuchtendes kurzes Kleid aus meinem Schrank, das ich extra für meinen Geburtstag gekauft hatte. Ich schminkte mich ordentlich, zog mir silberne Ohrringe mit passenden blauen Steinchen an und schmückte meinen Hals mit einer leichten, silbernen Kette. Ich schaute in den Spiegel und sah, dass meine Augen leuchteten. Mein Handy blinkte auf und ich sah, dass Sarija heute nicht in die Uni kommen konnte, da sie mit ihrer Mutter zum Arzt musste. Mehmet hatte später einen Arzttermin. Also würde ich heute alleine mit Zayn an die Uni fahren. Als ich am Bahnhof ankam, sah ich Samia, die bereits mit Schal und Mütze in der Kälte wartete. Ich begrüßte sie mit einer Umarmung. „Wie gehts dir ?“, fragte ich Samia. „Gut, aber müde..und dir?“ „Jaa ähnlich.“ „Kommt Zayn auch?“
„Ich denke mal schon!“ „Okay…du siehst richtig hübsch aus heute. Glatte Haare stehen dir extrem!“, bemerkte Samia. „Haha, danke. Hab heute Bday, deswegen hab ich mich heute bisschen aufgebrodelt.“ 
„Oh gott, wie peinlich, alles alles Gute!“ In dem Moment kam Zayn die Treppen hochgelaufen, der anscheinend beim Friseur gewesen war. Seine Haare waren kürzer und seinen Bart hatte er getrimmt. Heute trug er einen grauen Dufflecoat..genau wie ich. Er sah unglaublich gut aus. „Guten Morgen, Mädchens“, scherzte Zayn. Ich lächelte ihn nur an, Samia erwiderte den Guten-Morgen-Gruß. „Was geht, Aaliyah? Du strahlst ja voll.“ „Hhaaha, ach nix locker. Du siehst gut aus. Warst beim Friseur gestern?“
„Jaa, danke. Haare mussten wieder bisschen ab.“ Nun schaltete sich auch Samia ein. „Zayn, weißt du was heute ist?“
„Eh, Dienstag?“ 
„ja…und was noch?“ „Ahhhhhh. Aaliyah, du hast ja Geburtstag, alles alles Gute!“, sagte er verlegen und kratzte sich beschämt am kopf. Er hatte mich nicht umarmt, sondern mir nur die Hand gegeben, was ich sehr an ihm mochte. Er war sehr respektvoll gegenüber Frauen. „Danke , Zayn. Was meinst du wieso ich heute so aussehe hahaha?“ „Oh mann, sorry, Aaliyah, es ist zu früh morgens.“ Im Hörsaal saßen Zayn und ich relativ weit vorne, aber passten nicht eine einzige Sekunde auf. Wir lachten und scherzten, machten zusammen Bilder und redeten unglaublich viel. Anita, die links neben mir saß, schaute uns nur ein paar mal etwas komisch an. Zayn und ich hatten die Welt um uns vergessen. Wir saßen zusammen und dachten nicht daran, dass hunderte andere Studenten uns zuschauten, wie wir lachten und einander ärgerten. Wir dachten nicht daran, dass uns hunderte Studenten zuschauten wie wir zusammen Bilder machten. Wir dachten an nichts, an nichts, als den Moment den wir gerade erlebten. Nach der Vorlesung, lief ich mit Zayn zum Bahnhof, der mir etliche Komplimente machte, da ich jedes kleinste Detail meines Outfits aufeinander abgestimmt hatte. Seine Komplimente waren aber angenehm, da er sie in Scherzen verpackte, sodass sie nicht kitschig oder oberflächlich wirkten. „Ab heute nenne ich dich Karl Lagerfeld!“, lachte er. Normalerweise hätte ich diesen Ausdruck als Beleidigung empfunden, aber ich wusste er meinte es im Sinne von, ich hätte einen tollen Sinn für Mode. „Hahahah, bin doch net schwul! Nenn mich Coco. Coco chanel !“ scherzte ich zurück . Als wir am Kölner Hauptbahnhof ankamen, fragte mich Zayn, ob wir zur Feier des Tages nicht einen Kaffee trinken wollten. Mein Herz zog sich zusammen. Jeder Zentimeter in mir schrie „JAAA“, aber ich konnte nicht. Ich wollte mich um 11 mit Hamid in Troisdorf treffen.

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AW: Contradictoire. Zayn bemerkte meinen nachdenklichen Blick… „Ich kann leider nicht, ich muss um 11 nach Troisdorf. Ich würde voll gerne, danke für die Einladung, aber das holen wir wann anders nach!“ „Kein Problem!“, lächelte er mich strahlend an, aber fragte nicht, wieso ich nach Troisdorf fuhr. Er war generell ein sehr diskreter Mensch. Wenn ich etwas nicht sagte, hakte er auch nie nach. Er hatte Verständnis dafür, dass man sich nicht alles sagen musste. Meine Bahn nach Troisdorf fuhr ein und ich sagte Zayn, dass ich in diese Bahn steigen musste. „Okay, dann ne gute Fahrt und einen schönen Geburtstag!“, sagte er mir. Ich wollte ihm zum Abschied die Hand geben, doch er sagte „Ach komm!“ und öffnete seine Arme und umarmte mich…und ich spürte, wie ich von Gefühlen und Wärme überwältigt wurde. Ich spürte, wie ich seine Arme um meine Taille fühlte, ich spürte wie sein Herz schlug, ich sog seinen wundervollen Duft ein… Nach wenigen Sekunden dieses traumhaften Moments riss ich mich los und stieg verwirrt in die Bahn ein. Ich war so überrascht. Er hatte mir unzählige Komplimente gemacht, wir hatten Bilder gemacht, er hatte mich auf einen Kaffee eingeladen und jetzt auch noch umarmt? Was bedeutete das? Mann. Wieso bin ich mit Hamid zusammen, wieso. Nichts würde mich davon abhalten mit Zayn Kaffee trinken zu gehen und jetzt muss ich mit diesem Idioten , der beleidigt ist, obwohl ich Geburtstag habe, frühstücken… Mein Handy vibrierte und riss mich aus meinen Gedanken. Es war Zayn. Zayn: Und schon in Troisdorf? Wir haben uns vor 5 Minuten verabschiedet. Ich kann doch unmöglich schon da sein. Liyah: Haha, nein, die Fahrt dauert fast eine Stunde.. Zayn:Achsooo…dann hast du ja noch ne lange Fahrt vor dir Liyah: Jaa…und du schon in der Bahn nach Rüthen? Zayn: Japp. Sag mal, was ist das für ein trauriger Status?? Du hast Geburtstag! Liyah: oh. Moment. Ich hatte meinen Status gestern Abend geändert, weil Hamid mir so wehgetan hatte mit seinem Verhalten. Ich änderte ihn schnell in „20

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AW: Contradictoire. „Aaliyah, es ist 1 Uhr nachts ! WO warst du??“ „Mama, ich hab doch gesagt, wir sind so gegen Mitternacht da..wir haben die Bahn nicht mehr bekommen..“, log ich meine Mutter mit einem schlechten Gewissen an. Ich liebte meine Mutter sehr. Und es tat mir so weh, sie anzulügen, wegen einem dummen Kerl, der mir nicht einmal vertraute. „Es ist nach 1 Uhr. WO wart ihr ?“ „Wir waren essen, dann im Kino und dann kurz in einer Shisha Bar, aber wir haben nur Cocktails getrunken.“
 „Shisha Bar? Davon hast du gestern nichts gesagt.“
 „Doch, Mama, du hast mir wahrscheinlich nicht zugehört . Ich hab dich um Erlaubnis gefragt und du hast ja gesagt.“
 „NEIN, das kann nicht sein, Aaliyah! Nur *****n gehen in Shisha Bars, Mädchen wie du haben dort nichts verloren!! Was ist, wenn dich jemand gesehen hätte??“ „oha, Mama, sorry. Beruhig dich mal. Alles ist gut. Ich gehe nie wieder keine sorge.“ Wütend und erschöpft verschwand ich in meinem Zimmer. Auf meinem Schreibtisch entdeckte ich ein Paket. Aww, es ist bestimmt von Anissa!! Aufgeregt öffnete ich es und entdeckte eine Schachtel mit einem wunderschönen, silbernen Armband, meiner Lieblingsmascara von Lancôme und einer selbstgebastelten Karte. „Liyah, ich wünsche dir von Herzen alles alles Liebe zum 20. ! Meine Güte, wie die Zeit rennt…ich wünsche dir zu deinem neuen Lebensjahr viel Freude und Glück, sowie ganz viel Erfolg und Liebe. Ich hoffe es geht dir gut und hoffe sehr, dass du einen schönen Tag verbringen konntest. Ich bin froh, so eine tolle, süße, verrückte und starke Schwester wie dich zu haben, und freue mich schon sehr, dass wir uns bald wieder sehen! Ich vermisse dich sehr, Deine Anissa“ Meine Augen füllten sich mit Tränen. „Ich vermisse Dich auch sehr..“, flüsterte ich in mein leeres Zimmer hinein und hielt ihre Karte ganz fest an meine Brust. Es war Mittwoch. Also der Tag, an dem Hamid und ich immer etwas unternahmen. Da ich unglaublich viel zu tun hatte und am vorigen Tag wegen meines Geburtstags nichts schaffen konnte, hatte ich ihn gebeten, einfach Kaffee trinken zu gehen, damit ich dabei meine Aufgaben erledigen konnte. Während ich fleißig schrieb, schnappte Hamid sich unauffällig mein Handy und las meine Nachrichten. Als ich kurz aufblickte, bemerkte ich es. das konnte noch nicht sein ernst sein..hatte er es nach gestern also nicht verstanden? Entsetzt senkte ich meinen Blick wieder auf meinen Aufsatz, aber meine Konzentration war weg. „Und, irgendwas interessantes?“, fragte ich ihn verachtend. „Ja, aber egal, darüber reden wir später. Mach deine Aufgaben fertig.“ Wütend senkte ich meinen Blick. Also hatte er wieder irgendwas gefunden, wobei es eigentlich nichts gab. Wenige Minuten später sagte ich ihm, dass ich fertig sei, obwohl ich es nicht war. Ich wollte wissen, was er gefunden hatte. Ich wollte wissen, was für ein Problem er jetzt wieder hatte. Wortlos packte ich meine Tasche zusammen, er gab mir mein Handy zurück und wir verließen das Café, um in Richtung Auto zu laufen. Ohne Worte stiegen wir in das Auto ein, er fuhr los und parkte an den Taxiständen am Troisdorfer Bahnhof. „Willst du mir nicht sagen was los ist?“, fragte ich Hamid vorsichtig. „Ich weiß gar nicht mehr was ich sagen soll, Aaliyah. Die ganze Zeit dachte ich, wir hätten es geklärt. Ich dachte du hättest es verstanden, aber du hast nichts verstanden. Gelogen hast du , nichts anderes als Lügen ! Ich hab dir von Anfang an gesagt, wie wichtig mir Ehrlichkeit ist. Und du hast darauf geschissen, darauf mit deinen Füßen getreten, mein Herz zerstört!!“ „Was redest du da? Was hab ich denn getan?“, fragte ich ihn verwundert. „Du hast überhaupt nicht aufgehört mit denen zu schreiben. Mit Mehmet und Sarija hast du über mich gelästert. Sarija hat dir Screenshots geschickt und mich hast du einen uneinsichtigen Bauern genannt.“ „mhh…“ [I]So ganz Unrecht hat er nicht. Besonders aufrichtig ist dieses Verhalten nicht gewesen.[/I] „Aaliyah, das war das letzte mal. Ich werde meine Nummer ändern, ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Ich kann gar nicht glauben, dass ich dir wieder vertraut habe.“ [I]Ja klar, du hast mir vertraut. Du hast meine Nachrichten wieder gelesen, und das ist Vertrauen, mhh, alles klar. [/I] „Beruhig dich mal, ich hab dich nicht mal betrogen, du rastest wieder so unnötig aus.“ „UNNÖTIG????“, schrie Hamid und warf sein Handy auf den Boden seines Autos, sodass sein Display zerbrach. „Hamid , du machst mir Angst..“ „Du bist so eine elende verlogene dreckige Frau. Ich hätte niemals gedacht, dass mir jemand so wehtun kann!“ Er öffnete die Tür und stieg aus dem Auto aus, um die Beifahrertür zu öffnen, damit ich rausgehen konnte. „RAUS, AALIYAH, VERDAMMT GEH RAUS!!“ „NEIN ICH GEHE NICHT, WER DENKST DU WER DU BIST, WIE REDEST DU MIT MIR??“ Hamid packte meine Tasche, die zwischen meinen Beinen lag und schmiss sie auf den Gehweg. „Raus.“, schrie er nochmal. „Nein.“, sagte ich leise. Hamid, packte mich am Arm und zerrte mich raus. Mit meiner kleinen und zierlichen Figur, hatte ich keine Chance gegen ihn. Schluchzend vor Wut stand ich nun auf dem Gehweg und beobachtete wie er in das Auto stieg und wegfuhr.. Ich brach weinend auf dem Gehweg zusammen.

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AW: Contradictoire. Da saß ich nun. Alleine in Troisdorf, verlassen von einem elenden, hitzköpfigen Idioten. Wie unglaublich blöd ich war. Wie unglaublich dumm ich war. Wütend wischte ich meine Tränen weg und beruhigte mich wieder. Ich war frei. Ich war endgültig frei von ihm und nichts würde mich wieder zu ihm bringen. Es war endlich aus. Wir hatten alles versucht und probiert und nun konnte ich mit kompletter Sicherheit sagen, dass er ein Vollidiot war. Zitternd schritt ich zum Gleis 2 und ließ mich auf einer Bank nieder. Die Bahn nach Köln kam erst in 27 Minuten…solange musste ich in der Kälte warten. Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche und schrieb den Mädels, dass es endgültig aus war, zwischen Hamid und mir. Wenige Sekunden später bekam ich einen Anruf von Medina. „Aaliyah, oh man, das tut mir so leid…“ „Ja..“, antwortete ich ihr mit gebrochener Stimme. „Wie geht’s dir süße, wo bist du?“, hörte ich sie besorgt fragen. „In Troisdorf am Bahnhof. Ich fahre jetzt an die Uni. Baris ist da, ich chille dann mit dem.“ „Ah okay…der wird dich bestimmt aufmuntern, der Verrückte. Schatz, ich geh wieder in die Vorlesung. Wollte dich nur anrufen, weil ich so schockiert war. Wenn ich irgendetwas tun kann, lass es mich wissen, aber Kopf hoch. Der Penner hat dich nicht verdient!“ „Danke, Dina, wirklich. Was würde ich nur ohne euch machen.“ „Tja, das weiß ich nicht. Yallah, bis dann, süße.“ „Yallah, mach’s gut.“ Gegen 16 Uhr erreichte ich den Campus und entdeckte Baris, der am Haupteingang auf mich wartete. „Liyaaaaahhhhh, alles gute nachträglich!“, hörte ich ihn rufen. Auf meinen Lippen formte sich ein Lächeln. Baris war mit mir im Jahrgang gewesen und wir kannten uns seit der 7. Klasse. Er war Türke, gleichzeitig der beste Freund von Mehmet und unglaublich riesig, ca 1,90 m. Er studierte auch in Köln, aber er hatte sich für Wirtschaftswissenschaften entschieden. Als ich das Tor erreichte, schloss Baris mich in seine Arme und knuddelte mich brüderlich. „Welcome to the Twenties!“ „Haha , danke Baris! Was machen wir? Hast du heute noch was?“ „Jaa, aber erst um 18 Uhr. Wollen wir zu den Arcaden?“ „Ja man, gute Idee. Das könnte ich gut gebrauchen!“ „Ey, aber weiß dein Freund, dass du mit mir shoppen bist?“, fragte Baris mich erschrocken, als wir bereits auf den Rolltreppen der Arcaden hochfuhren. „Nee, den gibts net mehr. Haben eben Schluss gemacht.“, gab ich ihm grinsend als Antwort. „Oh, Liyah, das tut mir leid.“ „Ach was!! Wieso tut euch das leid, ihr müsst euch freuen! Er war ein Penner, er hat mir verboten mit dir oder Mehmet zu chillen. So jemanden brauche ich nicht.“ Baris nickte nur traurig, da er ganz genau wusste, dass ich nur versuchte, mich selbst zu beruhigen. Wir steuerten direkt auf den Saturn zu, da Baris eine Hülle für sein Ultrabook suchte. Lachend machten wir uns über die hässlichen Taschen lustig, die an den Wänden hingen und fanden letztlich eine schlichte, aber schöne. Baris nahm sie in die Hand und begann damit zu posen, wie ein Model, woraufhin ich mich vor lachen krümmte. Medina hatte recht. Baris hatte tatsächlich die Fähigkeit, mich meine Trauer und Wut vergessen zu lassen. Auf dem Weg zu den Kassen entdeckten wir einen Stand der XBOX Kinect, bei dem ein Pärchen auf Just Dance tanzte. Ich schaute Baris flehend an, da ich Just Dance liebte - meine Freundinnen nannten mich aus Scherz immer Dancing Queen, weil ich nicht still halten konnte, wenn Musik lief. Baris grinste mich lediglich an und folgte mir dann zum XBOX Kinect Stand, bei dem ich bereits auf der Tanzfläche stand und anfing die Moves nach zu tanzen. In dem Moment vergaß ich alles um herum, das Tanzen war wie ein Balsam für meine Seele. Ich vergaß, dass ich gerade in aller Öffentlichkeit meine Hüften schwang, dass ich in aller Öffentlichkeit meinen Körper ästhetisch bewegte und vergaß vollkommen, was heute alles passiert war. „OH MEIN GOTT, das war zu gut einfach !!“, lachte ich voller Glücksgefühle und Freude, als wir wieder auf dem Campus waren und Richtung Hörsäle liefen, in denen wir jeweils ein Tutorium hatten.Baris sah mich nur grinsend an und sagte :
„Aaliyah, du bist echt die Just Dance Queen, alle haben geguckt , hahaha.“ „Hahaha, ach was, ich kann das nur gut nachtanzen, mehr auch nicht.“ „Sei nicht so bescheiden.“, bemerkte Baris aufbauend, „Du bist wirklich etwas besonderes. Keine Ahnung was dieser Hamid für ein Problem hatte.“
„Ja, ich weiß. Idiot einfach. Egal. Wir sehen uns später draußen okay, wir fahren zusammen heim?“ „Of course, immer. Bis später, Liyah.!“ Ich betrat den Hörsaal, der sehr leer war. Im Wintersemester waren die Tutorien, die um 18 Uhr statt fanden nicht so begehrt, weswegen sich kaum jemand die Mühe machte bis 20 Uhr an der Uni zu bleiben. Aufmerksam lief ich die Treppen hinunter, auf der Suche nach einem mir bekannten Gesicht, damit ich nicht alleine sitzen musste, konnte aber niemanden entdecken. Enttäuscht suchte ich mir einen Platz in den vorderen Reihen aus und packte meine Sachen aus und begann über die schrecklichen Momente mit Hamid nachzudenken, die höllisch wehtaten. Vor meinen Augen flackerte sein Gesicht auf, wie er mich verachtend und voller Hass ansah, wie er mich anschrie, wie er mich respektlos zurückgeschlagen hatte…wie er wie ein Verrückter durch meine Nachrichten gegangen war, wie er jedes mal nachfragte, mit wem ich unterwegs war…er war so ein schrecklicher Mensch, was war nur aus ihm geworden, früher war er doch nicht so ! Und wieso war er so uneinsichtig, wieso hatte er mir so wehgetan, wieso konnte er mich nicht respektieren??

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AW: Contradictoire. Am nächsten Tag wachte ich etwas benommen auf und benötigte etwas Zeit, um mich wieder daran zu erinnern, dass ich ab heute wieder eine unabhängige und freie Frau war. Ich erinnerte mich wieder daran, dass ich nach all den Monaten wieder ohne ein schlechtes Gewissen tun und lassen konnte was ich wollte. Ich konnte mit meinen männlichen Freunden Shoppen gehen, schreiben, telefonieren. Ich konnte all das tun, was ich die letzten Monate versucht hatte zu vermeiden. Ab heute musste ich nicht mehr meine Eltern belügen, ich musste meine Freunde nicht mehr zurück stellen und ich musste meine männlichen Freunde nicht mehr vernachlässigen. Ich war frei. Es war sehr früh am Morgen, aber ich hatte beschlossen heute etwas Shoppen zu gehen, um Meine Laune zu heben. Außerdem brauchte ich eine Wärmere Jacke für den bereits angebrochenen Winter, weswegen ich zunächst in der Stadt Shoppen und danach in der Bib lernen wollte, um all das nachzuholen, was ich wegen Hamid hatte Schleifen lassen. Ich ging ins Bad und machte mich fertig , merkte *aber schnell, dass ich auch heute sehr fertig aus sah. Müde lief ich zu meinem Kleiderschrank und griff nach einem kurzen schwarzen Rock, einem weißen Tanktop und einem blauen Cardigan. Den Rock und das Tanktop verband ich mit einem Gürtel, sodass mein Outfit wie ein Kleid aussah. Anschließend trug ich etwas Kajal, Mascara und Rouge auf. Ich schaute in mein leeres und lebensloses Gesicht. Meine Augen waren leer und strahlten nicht, ich hatte Schatten unter den Augen und sah einfach nur krank aus. Ich zog meine Mundwinkel hoch, um mich selbst anzulächeln, aber es sah so unecht aus, sodass ich niedergeschlagen meine Tasche packte, meinen iPod nahm und die Wohnung verließ. Ich drückte direkt auf play und ließ mich überraschen, was für ein Lied kam. „Sometimes we fight, sometimes I cry, why don’t I just tell him goodbye? Sometimes I should, sometimes I don’t, build up the strength to say that it’s wrong… Sometimes I hate, sometimes I love, sometimes I hurt, sometimes I don’t… sometimes I wait, for him to change, but it’s okay…I’ve disguised the pain. And I don’t ever wanna leave him alone, they say I’m brainwashed, but I’m in love with this man…“ Meine Sicht wurde neblig, meine Augen füllten sich mit Tränen, die mein Gesicht hinunterströmten. [I]Das erste Lied was ich höre, und es ist direkt , genau das Lied, was all das ausdrückt, was die letzten Monate passiert ist, wie kann Shontelle einfach genau das singen, was ich fühle…[/I] Ich wischte meine Tränen weg und klickte weiter… „Bitte schau dich an. Was ist mit dir los? Sieh dein Leben…besteht nur aus Trost. Du liebst einen falschen…er liebt dich nicht…“, hörte ich nun Ramsi Alianis Stimme durch meine Kopfhörer klingen… Ich klickte weiter. „You’re everything I thought you never were, and nothing like I thought you could have been.. but still you live inside of me, so tell me how is that?
You’re the only one I wish I could forget, the only one I love to not forgive, and though you break my heart, but you’re the only one and though there are times when I hate you because I can’t erase.. the times that you hurt me and put tears on my face“, klang schließlich Beyonces Stimme in meinen Ohren. [I]Verdammt, was soll das.[/I] Wütend zog ich mir die Kopfhörer aus den Ohren, legte meinen iPod in die Tasche und lief das letzte Stück mit einem Kloß im Hals und einem stechenden Herzen. Ich erreichte den Bahnhof gerade noch pünktlich und stieg in die volle Bahn ein, diesmal alleine, da wir erst später Unterricht hatten und die anderen noch schliefen. In der Bahn kramte ich mein Handy heraus und sah, dass Zayn mir eben gerade geschrieben hatte. Zayn: Ich seh dich !

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  • 2 Wochen später...
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AW: Contradictoire. Verwirrt blickte ich nach rechts und nach links, aber konnte Zayn nicht sehen. Ich lief das ganze Abteil nach hinten durch, aber Zayn war nicht da. Was redete er da?? Liyah: Hä, wo denn? Zayn: was steigst du in den 2. Waggon ein? Liyah: eh, der erste war so voll… Zayn: bin im ersten Waggon Liyah: ok nächste Haltestelle komme ich nach vorne..wieso hast du mir nicht in Rüthen schon was gesagt?? wieso schreibst du in whatsapp haha Zayn: komm erstmal, ich erkläre es dir gleich Liyah: oki.. Beim nächsten Halt, glitt ich schnell durch die Tür und stieg ins erste Abteil, wo ich Zayn sitzen sah. Ich winkte ihm lächelnd zu und er hob , ebenfalls lächelnd, die Hand. „Zaayn, was machst du so früh, wir haben doch gar nichts?“ „Ich war beim Arzt, deswegen bin ich vor Rüthen schon eingestiegen. Was machst du so früh?? Wir haben doch erst um 14 Uhr !“ „Ist was passiert oder nur Kontrolle??“, fragte ich ihn besorgt. „Ja, ja, alles ist gut, war nur Kontrolle. Und was führt dich so früh nach Köln?“ „ach, ich wollte bisschen shoppen gehen, brauche eine neue Jacke…oder eher eine wärmere..danach wollte ich in der Bib lernen.“ „Oh cool. Ich müsste auch mal bissi was shoppen, hab heute morgen meinen Schal nicht gefunden…und der Mantel gehört eigentlich meinem Bruder hahaha“ Ich musste lächeln. Wie ehrlich er war. „Dann solltest du eigentlich jetzt auch gehen, jetzt hast du ja Zeit oder musst du an die Uni ?“
„Neee, ich hab Zeit, dann lass uns zusammen in der Stadt bisschen was gucken, wir haben ja noch lange Zeit für die Bib.“ In dem Moment wurde mir ganz warm und mein Magen drehte sich um. Kaum war ich wieder single, passierte sowas. Ich traf zufälligerweise Zayn in der Bahn, wir waren um genau die gleiche Uhrzeit auf dem Weg nach Köln…und jetzt gingen wir zusammen shoppen… „Aaliyah, wo willst du nach ner Jacke schauen?“ „Hmm, hab an Esprit gedacht. Die sind zwar teuer, aber die sind dann auch wirklich warm. Die von H&M und so sind zwar schön und haben ganz gute Preise, aber in denen friert man sich zu Tode. Hab heute sogar ne Bench Jacke drunter, weil der Mantel alleine nicht reicht.“ „Oh. Ja dann lass uns zum Esprit gehen.“ 
„Und wo willst du hin? Brauchst du nur einen Schal oder auch was anderes?“ „Ach, das entscheiden wir später, mein Schal ist nicht so dringend wie deine Jacke! Gehen wir zuerst zum Esprit, da kann ich ja auch schauen.“ Als wir im Esprit ankamen, fragte ich ihn, ob er in die Männerabteilung wollte und ob wir uns später treffen wollten, damit er sich nicht mit mir langweilte, aber er meinte, wir sollten zusammen bleiben. Also lief ich von Stand zu Stand und schaute mir verschiedene Jacken an. Zayn hatte sich auf einen Ledersessel gesetzt und meinte ich solle mir ruhig Zeit nehmen und in Ruhe schauen. Ich schaute ihn etwas mitleidig an und versicherte ihm ,dass ich nicht allzu lang brauchen würde doch er betonte erneut, dass wir keine Eile hatten und ich mich sorgfältig umsehen sollte. Ich suchte mir zunächst drei Steppjacken aus, eine kurze, blaue, eine knielange,schwarze und eine kurze graue, mit denen ich dorthin ging, wo Zayn saß. „Okay, ich ziehe jetzt jede an, und du musst mir neutral sagen, wie die aussehen. Ob die zu groß sind, oder hässlich sind, oder sonst was, einfach ehrliche Meinung, oki?“
 „Hahahha, okay, aber keine Sorge, die sehen schon mal alle gut aus. Deinen Mantel und deine Bench Jacke kannst du mir geben, ich halte die solange.“ [I]Oh mann, wie süß…[/I] Ich probierte erst die kurze, schwarze an, und stellte mich vor ihn. Streckte meine Arme nach links und nach rechts aus, drehte mich und fragte ihn nach seinem Rat. „Hmm, die sieht gut aus, aber bisschen groß, oder? Die Ärmel sind zu lang.“ „Jaa, ne? ICh bin einfach zu winzig für diese Esprit Klamotten. Dabei ist das die kleinste Größe.“ „Naja, Aaliyah, du bist halt klein und zierlich…Woher hast du deinen grauen Mantel?“ „Vom H&M, aber der is an den Schultern eigentlich auch zu groß. Bin einfach ein Baby hahaha“, lachte ich verzweifelt. „Ach was. Lieber so, als 1,80!“ „Ja , stimmt auch wieder..“ Ich probierte die nächsten beiden Jacken an, die beide genau dasselbe Problem aufwiesen - die Ärmel waren viel zu lang. Ich fühlte mich schlecht, weil Zayn sich bestimmt langweilte. „Zayn, ich geh grad noch runter, da gibt es auch Jacken. Willst du hier bleiben?“
„Okay. Nein nein, ich komme mit, jemand muss dich doch beraten und deine Jacken halten“, sagte er mit einem breiten Grinsen. Wir liefen nach unten in die andere Frauenabteilung, in der ich mir 2 Parkas raussuchte. Ich ging zurück zu Zayn, der bei den Sofas auf mich wartete und mir meine Jacken abnahm. 
„Oh, diese grüne sieht gut aus.“, bemerkte Zayn, als ich den khakifarbenen Parka anprobierte. „Jaa, ne ? Der sieht echt gut aus. Aber gehe ich nicht total darin unter??“ Irgendwie fühlte ich mich noch winziger in diesem großen Parka. „Nein, der sieht gut aus. Der ist halt nicht eng anliegend wie dein Mantel, aber sieht gut aus. Was kostet der ?“ „Mhh…140.“ „Oh, das is teuer. Hast du das Geld?“ 
„Ja schon , aber ich überlege gerade, ob sich die Jacke wirklich für 140 lohnt.“ „Hmm…also wenn sie warm ist, dann ja. Weil aussehen tut sie gut.“ „Also gerade fühlt sie sich super warm an, aber vielleicht ist es wegen der Heizung hier. Kannst du vielleicht ein paar Fotos machen, damit ich meine Schwester fragen kann?“ Zayn nickte, nahm mein Handy und schoss mehrere Bilder aus verschiedenen Perspektiven, damit meine Schwester alles gut erkennen konnte. Er war unglaublich. Seine Geduld, seine Hilfe, seine friedliche und sachliche Art faszinierten mich. Noch nie hatte ich so einen Mann gesehen. Noch nie hatte ich einen Mann gesehen, der einer Frau mit so viel Geduld beim Aussuchen von Klamotten half. Nach langem Überlegen entschied ich die Jacke vorerst nicht zu kaufen und meinte zu Zayn, dass ich fertig sei und dass ich ihm nun so helfen würde, wie er mir eben geholfen hatte. Ich musste schließlich etwas zurückgeben, nachdem Zayn mich mit so viel Geduld beraten und begleitet hatte. Also liefen wir zum H&M, in dem wir erstmal eine Runde drehten und schauten, was es so an Schals und Mützen gab, da Zayn sich dazu entschlossen hatte auch eine Mütze zu kaufen. Wir schauten uns verschiedene Mützen an, er probierte welche an, auch die hässlichen, über die wir uns lustig gemacht hatten und entschieden uns dafür, dass keine der Mützen besonders toll war. Ich merkte langsam, dass ich müde wurde, aber gab mir Mühe wach zu bleiben, um Zayn zu helfen. „Liyah, schau mal, wie sieht das aus?“, unterbrach Zayn schließlich meine Gedanken. Ich drehte mich zu ihm und sah, dass er eine schwarze NYC Kappe anprobiert hatte…und er sah unglaublich gut darin aus. Ich konnte nicht feststellen, was genau so gut daran aussah, da es im Grunde eine stinknormale Kappe war, doch irgendwie stand sie ihm extrem. Ich versuchte nicht allzu fasziniert auszusehen und kniff die Augen zusammen und verzog meinen Mund, damit ich aussah als würde ich gerade überlegen. „Hmm, doch sieht echt gut aus ! Preis auch okay?“, gab ich schließlich von mir. „Jaa, schon, also soll ich holen?“ „Wenn ich du wäre ja, die ist cool. Und da wir hier eh keine gescheiten Mützen oder Schals finden, kannst du das holen.“, riet ich ihm mit einem Lächeln. „Okay, super! Danke Liyah!“ „Ach, nichts zu danken, hab ja gar nichts gemacht.“ „Jajaja, immer so bescheiden unsere Liyah.“, neckte er mich und lief schon mal vor zu den Kassen. Während Zayn seine Kappe bezahlte, stand ich wenige Meter weit von ihm entfernt und beobachtete ihn. Wie konnte er so ein toller Mensch sein? Wie konnte er so einen tollen Charakter haben, so makellos, so perfekt? Er war lieb, er war lustig, er war verrückt. Er war süß, er war fürsorglich und unglaublich geduldig. Er war gläubig, anständig und so respektvoll. Er war ein Traum. Ein Traum, mit dem ich eben gerade shoppen war. Ein Traum, mit dem ich studiere. Ein Traum, mit dem ich morgens an die Universität fahre und abends nach Hause laufe… Ich spürte wie mir warm ums Herz wurde und wie ich gleichzeitig einen Stich in meinem Herzen spürte. Er war so perfekt. Und Hamid war der größte Vollidiot, den ich jemals in meinem Leben getroffen hatte…

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AW: Contradictoire. Zayn und ich saßen nun in der Bibliothek und arbeiteten uns durch unser BGB AT. Wir konnten nicht zusammen arbeiten, da Zayn viel weiter zurück lag als ich, aber es fiel mir schwer mich zu konzentrieren, weil ich so unglaublich müde war. Ich blickte auf und sah direkt in Zayns Augen, die mich eindringlich beobachteten. Ich erschrak. Es war ein so starker, durchdringender Blick, der etwas in mir auslöste, was ich selbst nicht verstand. Es war irgendwie unangenehm, aber gleichzeitig schön. Aber wieso beobachtete er mich? Ich lächelte ihm zu, er schaute mich weiter an, ohne seinen Blick abzuwenden und lächelte schließlich auch. [I]Okay, das ist komisch. Das ist genauso wie damals auf der Hochzeit…nur dass ich damals dachte, dass er mich böse anguckt. Jetzt guckt er mich irgendwie….anders an…[/I] Mittlerweile war es Dezember. Unser frühes Dienstagstutorium war von nun an freiwillig, wegen der Prüfungsvorbereitung. Die Leiterin hatte angefangen die Tutorien aufzuzeichnen und ins Internet zu stellen, damit man auch von zu Hause aus den Stoff lernen konnte. Ich fand die Idee zwar sehr gut, aber ich wollte die Dinge so früh wie möglich erledigen und wusste, dass ich das Nachholen nur unendlich aufschieben würde. Also musste ich mich auch an diesem Dienstag aus dem Bett quälen. Sarija, Mehmet und Zayn waren alle faul und kamen nur gelegentlich, weswegen ich auch diesen Morgen absolut keine Motivation hatte aus meinem warmen Bett zu kriechen. Aber ich musste. [I]Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen. Also raus mit dir.![/I] Müde und demotiviert brachte ich das übliche morgendliche Ritual hinter mich, machte mich nicht sonderlich hübsch - für wen denn - und verließ dann die Wohnung, und weil ich etwas spät dran war, musste ich mich sehr beeilen. Nach diesem Morgensport war ich dann zu früh am Bahnhof, weil ich letztendlich zu schnell gelaufen war. Ich lief die Treppen langsam und schlendernd hoch und sah dann ein sehr bekanntes Gesicht und erinnerte mich zurück, dass diese Person doch jeden Dienstag morgens mit uns fuhr. Es war Samia. Samia lächelte mich an und ich grüßte sie mit einer Umarmung. „Aaliyah, was für ne Überraschung. Wir fahren jeden Dienstag zusammen oder ??“ 
„Jaa irgendwie schon ! Wie gehts dir so?“ „Oh, super müde, bin kein Frühaufsteher … und dir?“ 
Ich musste schmunzeln. Wir waren uns sehr ähnlich. „Bei mir genau so. Und diese Uhrzeit ist einfach unmenschlich. Eigentlich könnte ich daheim bleiben, weil die Tutorin die Veranstaltung aufzeichnet, aber ich gehe trotzdem. Weil wenn man es jetzt nicht besucht, wird es erst im laufe der Woche hochgeladen und dann vergisst man es oder verschiebt es….also erledige ich das jetzt lieber.“ „Oh, ja stimmt schon. Aber wäre schon cool, wenn die das auch bei uns machen würden!“ „Ja schon, aber dann sollten die alles hochladen, damit man von daheim aus arbeiten kann..also finde ich.“ „Das wäre mal was. Ausschlafen und dann von zu Hause aus Uni. Das wäre geil.“
„Aber wie !“, stimmte ich ihr enthusiastisch zu. „Aber wenn das so wäre, würden wir uns gar nicht mehr morgens am Bahnhof sehen!“, gab sie noch scherzend dazu. „Hahaha, okay das ist auch ein Punkt. Oh mann.“ 
„Wo ist Zayn eigentlich, bleibt er faul daheim?“
 „jaa, der kommt eigentlich nicht mehr seitdem es aufgezeichnet wird. Ich bin die einzige die so früh hingeht.“
 „Respekt. Was geht bei euch eigentlich?“
 „Bei wem?“ 
„Zwischen dir und Zayn.“ 
„Öhh, nichts. Wir sind befreundet, wir kennen uns seit nem Monat jetzt glaub ich.“ 
„Echt??? Ey ihr wäret so süß zusammen! An dem Tag wo du Geburtstag hattest hab ich euch beobachtet, ihr passt so gut zueinander. Und Zayn hab ich noch nie so mit einem Mädchen gesehen.“
 „Ehrlich? Das hör ich zum ersten Mal. Also wir verstehen uns halt super, aber mehr geht da glaube ich nicht .“ „Achso, aber es wäre süß. Vielleicht wird's ja noch was !“ „Hah vielleicht, das hat noch Zeit..“
 Zum Glück fuhr in dem Moment die Bahn ein. Die ganze Fahrt über unterhielten wir uns nur ab und zu über unsere Schulzeit und über unser Studium, aber ich war mit meinen Gedanken komplett weg. Samia sagt wir wären richtig süß zusammen. Samia. Sie kennt ihn schon länger und wahrscheinlich auch relativ gut. Sie sagt er war noch nie so mit einem Mädchen…noch nie. Ich merkte nicht, wie ich anfing mich da reinzusteigern. Ich merkte nicht, wie ich begann ihn immer toller zu finden und langsam aber sicher immer mehr von ihm fasziniert war. [I]Ach, Aaliyah, bleib liegen. Scheiß drauf. Schlaf weiter, du hast es dir verdient… Nein , du musst aufstehen! Du musst aus dem Haus, dein Stundenplan sagt etwas anderes, also musst du jetzt aufstehen und raus! Aber mein Bett ist so warm. Und ich hab doch nichts, ich gehe doch nur wegen dem blöden Stundeplan, ich sage einfach es ist ausgefallen… Nein, das hast du schon letzte Woche gesagt. Außerdem kannst du in der Bib arbeiten und nachholen was du wegen diesem blöden Maroc verpasst hast.. [/I] Nach einem langen inneren Kampf, sammelte ich mich und setzte mich auf. Ich war unglaublich müde. Meine Augen brannten, mein Kopf dröhnte. Ich wollte nicht aus dem Bett, aber ich musste. Außerdem wollte ich heute mit Zayn fahren. Er hatte ein Tutorium heute früh und ich wollte dann schonmal in die Bibliothek, um etwas zu lernen…und heute müssten wir nicht shoppen gehen, da ich mir eine Jacke aus dem Internet bestellt hatte. Ich ging benommen ins Bad und machte mich fertig. Heute war es 8 Tage her, dass Hamid und ich uns getrennt hatten. Und trotzdem sah ich so aus, als wäre es gestern passiert. Ich sah genauso aus wie vor einer Woche. Leblos, kraftlos und ohne Freude im Gesicht. Ohne Motivation lief ich in mein Zimmer und überlegte lange, was ich anziehen könnte. Ich probierte ein Kleid mit Leggings an, aber es gefiel mir nicht, ich sah darin noch dünner und kranker aus. Für eine Jeans war es zu kalt. Also kramte ich mir wieder zwei warme Leggings heraus und zog sie an und stand dann wieder lange vor dem Schrank, genauso unschlüssig wie vor 5 Minuten. [I]Uff, Aaliyah, was ist denn los mit dir. Du hast so viele Klamotten, nimm doch irgendetwas, sieht doch alles ganz nett aus.[/I] Irgendwann hatte ich mich für ein enges rotes Tshirt entschieden, was mir knapp über die Hüften kam. Es war schon relativ alt, aber es gefiel mir. Ich warf einen Blick auf die Uhr und bemerkte, dass ich zu viel Zeit für meine Klamotten verschwendet hatte. Ich hatte nur noch 10 Minuten. Mit Höchstgeschwindigkeit schminkte ich mich, machte mir mein Frühstück und lief dann in die eisige Kälte, die mir heute nicht so viel ausmachte, da ich eine unglaublich warme Jacke anhatte. Kurz vor dem Bahnhof bekam ich eine Nachricht von Zayn. Zayn: Liyah, ich hab verschlafen :( Liyah: Oh Gott, bist du eben erst wach geworden? Die bahn sollte in 4 Minuten kommen… Zayn: Ja :( Hab Wecker einfach nicht gehört. Liyah: Soll ich auf dich warten? Zayn: nein nein, fahr ruhig vor. Außerdem ist es extrem kalt. Liyah: Nein ich warte :) Hab ne neue Jacke, in der friere ich eh nicht !
Zayn: Oha, Liyah, ohne sowas :$ Ich fahre ja nicht mal in die Bib Liyah: Egal, ich warte :) Bis gleich !

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AW: Contradictoire. Lächelnd stellte ich mich an die Treppen und spürte wie mir warm wurde. Ich wusste nicht wieso ich das tat. Wieso ich so lange in der Kälte auf ihn warten wollte, obwohl wir nicht mal etwas zusammen hatten. Es war total irrational, aber in dem Moment war es für mich das einzig richtige. „Liiiyaahhhh“, hörte ich schließlich jemanden rufen. Es war die Stimme eines Mädchens. Ich blickte umher, und sah Gamze ! Was für ein Zufall! Ich rannte auf sie zu und umarmte sie ganz lange. „Wie gehts dir, canim??“, fragte sie mich besorgt. Es war das erste Mal, dass sie mich nach der Trennung sah. „Ach . Eigentlich total gut. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Bei dir alles gut ? Wann kommt deine Bahn?“ „Ja bei mir alles super, die müsste in 5 Minuten kommen. Wieso stehst du an diesem Gleis? Wartest du auf jemanden?“
 Ich musste plötzlich ganz breit grinsen. „Ja…auf Zayn. Der hat verschlafen haha.“ 
„aaahaa….“ „Hör auf so zu gucken, wir sind nur befreundet. Hab dem gesagt, dass ich auf ihn warte, dann muss der nicht alleine fahren.“ 
Nach einem strengen Blick von Gamze, fuhr ihre Bahn ein und wir mussten uns verabschieden. [I]Okay…jetzt fängt Gamze auch schon mit dieser Neckerei an…[/I] Ich sah Gamze dabei zu, wie sie in die Bahn stieg und wechselte dann das Gleis, um auf Zayn zu warten, der wenige Sekunden nach mir am Gleis ankam. 
„Ey tut mir leid, dass ich verpennt hab, du musstest nicht warten …“, war seine Begrüßung. „Ich hab doch freiwillig gewartet, alles easy.“ „Korrekt von dir.. neue Jacke läuft bei dir.“, sagte er dann grinsend und musterte meine Jacke. „Die sieht schön aus. Woher hast du die? Esprit?“
 „jaa, aber Kinderabteilung, deswegen passen die Ärmel.“
 „hahahaa, du bist krass. Glückwunsch.“ „Danke“, antwortete ich ihm lächelnd und beobachtete ihn…er hatte so schöne Augen. So wunderschöne dichte und lange Wimpern. Ich begann über Samias Worte nachzudenken. Vielleicht hatte sie wirklich Recht. Und vielleicht lagen auch Mehmet und Sarija richtig…vielleicht. Der darauffolgende Freitag war Freitag, der dreizehnte. Ich war zwar nie abergläubig und hatte nie an besonderes Pech an diesem Tag geglaubt, aber an diesem Tag hörte ich meinen Wecker nicht klingeln. Gegen 7.15 wurde ich vom Vibrieren meines Handys wach, griff benommen danach und wollte den Wecker gerade ausschalten und sah dann, dass es ein Anruf von Zayn war. Erschrocken und überrascht hob ich ab , legte den den Hörer an meine Ohren und wollte „Ja?“ fragen, doch aus meinem Mund kam kein Geräusch so früh am Morgen. „Aaliyah?“, klang Zayns tiefe Stimme am anderen Ende. „Hmm?“, fragte ich immer noch benommen. „Aaliyah, bist du wach?“ „Oh mein Gott, hab ich verschlafen?“, erkundigte ich mich erschrocken. Bitte nicht bitte nicht, bitte nicht. Ich darf nicht verschlafen, ich will nicht zu spät dran sein. 
„Ich glaube ja..“, antwortete Zayn mir sanft nach einer kurzen Pause. Ich schluckte. Verdammt. „Wieviel Uhr haben wir?“ „7.15..“, sagte Zayn vorsichtig und fügte hinzu: „Ich halte dir was frei, wenn du es nicht packst, sorry dass ich erst jetzt anrufe, ich dachte du wärest wach.“ 
„Oh mann, scheiße. Danke fürs Wecken. Ich glaube ich schaffe es, wenn ich mich beeile. Danke!!“ 
„Okay, dann mal viel Glück. Bis später.“ „Bis später, ciao..“, antwortete ich schnell und sprang dann aus dem Bett. [I]VErdammt verdammt du dumme.[/I] Ich machte mich in Höchstgeschwindigkeit fertig und rannte ohne Frühstück aus dem Haus, um meine Bahn zu bekommen. Ich rannte zum Bahnhof mit meinen hohen Stiefeln und betete, dass ich nicht umkippte, da ich weder gegessen, noch getrunken hatte und noch dazu eine schwere Tasche um meine Schultern trug… Keuchend erreichte ich den Bahnhof und schaute auf meine Uhr. Ich hatte noch 3 Minuten. Schwer atmend lief ich in gemäßigterem Tempo zum anderen Gleis und sah wie Zayn bereits auf mich wartete, mit einem beschämten Grinsen. „Hey…oh mann, danke nochmal fürs Wecken..“, begrüßte ich ihn. Er lächelte mich an, hob seine Hand mit einer abwinkenden Geste, um mir zu symbolisieren, dass es kein Problem war. Ich war Zayn so dankbar für den Anruf. Nachdem er an dem einen Morgen verschlafen hatte, hatten wir ausgemacht, einander eine Nachricht in Whatsapp zu schicken, sobald wir morgens wach sind. Sollte einer nicht schreiben, hieß das für uns, dass der andere noch nicht wach ist und wir ihn mit einem Anruf wecken sollten. Und heute brauchte ich diesen Anruf ganz dringend… Während Zayn redete, schaute ich in seine Augen, die mich total fesselten. Ich hörte ihm gar nicht richtig zu, da ich so beschäftigt war ihn zu beobachten, wie er redete, wie er sich gab… „Ey, Zayn, ich komme heute zu euch nach Hause .“ „Haha, auch noch an Freitag der 13. ! Ich lass dich nicht rein ins Haus hahaha“ „ohaaaa, dann sag ich Samira die soll mich reinlassen.“ „Ich werde sie so bearbeiten, dass sie dich nicht lässt.!“ Zayn und ich liefen lachend Richtung nach Hause. Es war mal wieder ein langer und anstrengender Freitag in der Uni gewesen und heute wollte ich Samira zu Hause besuchen, da sie und ihre Familie am Montag für 3 Wochen nach England fliegen würden…und Zayn damit auch. Zayn verpasste dadurch die letzte Woche des Semesters und ich hatte ihm versprochen, ihn auf dem Laufenden zu halten. Zayn und ich waren mittlerweile sehr vertraut miteinander. Selbst wenn wir schweigend nebeneinander standen, liefen oder saßen, fühlte ich mich wohl. Er war toll. Ich mochte ihn sehr, er war ein echt guter Freund. Wir verabschiedeten uns als wir an der Post angekommen waren und Zayn scherzte nochmal, dass er mich nicht hereinlassen würde, da ich Pech in das Haus bringen würde. Ich gab ihm einen sarkastischen Blick. „Ich kann auch durch den Garten kommen. I’m unstoppable!“ „Haha, chill. Ich glaube ich lege mich eh pennen, werde bestimmt schlafen wenn du kommst.“
 „Das ist super unhöflich, da komme ich mal zu euch nach Hause und dann schläfst du!“ „Hahhaa, mache doch nur Witze. Ich stehe extra auf, wenn du kommst okay? Du kannst deinen Bruder auch mitbringen wenn du magst.“
 „Ich frage ihn mal, glaube aber, dass er heute Abend im Training sein wird. Schlaf du dann ruhig“ Ich grinste ihn frech an, winkte ihm zum Abschied und drehte mich weg. Mein Grinsen bekam ich aber nicht von meinen Lippen.

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AW: Contradictoire. Als ich zu Hause ankam, war ich echt kaputt und müde. Eigentlich wollte ich am liebsten zu Hause bleiben und mit niemandem reden, aber ich musste, ich hatte Samira an dem Hennaabend des vergangenen Monats versprochen, dass wir etwas gemeinsam unternehmen würden. Heute war Anissa auch da, sie war über die Ferien zu Besuch, was mich sehr freute. Ich war zwar immer beschäftigt mit der Arbeit oder der Uni, aber ich merkte, dass sie fehlte. „Oh mein Gott, du siehst total am Ende aus, was ist los??“, schrie Anissa entsetzt als sie mich sah und kam auf mich zu. „Du hast ja ganz dunkle Schatten unter den Augen, ist was passiert?“
 „Tja…das ist dieses stressige Leben, ich bin einfach nur todmüde. Muss gleich zu Sami, aber ich sehe aus wie eine Leiche…“ Ich setzte mich erschöpft auf mein Bett, warf meine Tasche auf den Boden und legte meinen Oberkörper aufs Bett. Wie gut das tat. „Warte mal, ich gebe dir ein bisschen Concealer, der kann zaubern. Ruh dich paar Minuten auf, dann trägst du dir den auf okay?“ „Jap…“ Gegen 18 Uhr fuhr meine Mutter mich schließlich zu Samiras Haus, das circa einen Kilometer von uns entfernt war. Mama wollte mich aber hinfahren, da ich so kaputt war und weil es dunkel war. Wirklich lieb von ihr, aber so war sie nun mal. Meine Mutter war ein richtiger Engel, ich liebte sie. „Liyah, bitte pass auf dich auf. Mir gefällt es nicht, dass Samira nicht selbst gekommen ist und wieso du da hin musst.“ „Mama, keine Sorge, sie kann ja nächstes mal kommen. Sie fliegt weg, deswegen ist es für sie stressig zu kommen.“ 
„Und du hast einen extrem anstrengenden Tag hinter dir, für dich ist es nicht anstrengend?“
 „Doch. Aber es ist egal. Bin dran gewöhnt.“ 
„Ja…du versuchst immer allen entgegen zu kommen und vernachlässigst dich dann selbst.“ Sie seufzte. „Pass auf dich auf und richte allen Grüße aus. Wann soll ich dich abholen?“ 
„So gegen 20 Uhr oder 21 Uhr. Ich rufe dann an. Bis später !“ Ich stieg schnell aus und knallte die Tür zu. Mama mochte Zayns Familie nicht so, weil sie Tante Khadija etwas komisch fand. Sie war besorgt. Sie dachte bestimmt, dass Sami kuppeln möchte oder dass Tante Khadija etwas ähnliches vor hatte. Aber das war absurd. Wieso sollten sie so jemanden wie mich haben wollen? Ich war eine viel zu offene Pakistanerin. Ich gelangte an die Haustür und klingelte. Wenige Sekunden später öffnete Sami die Tür und begrüßte mich strahlend. Sie war eine unglaublich herzliche Person. „Sami, alles klar??“, sagte ich nach dem ich mich von der Umarmung gelöst hatte. „Jaa, alles gut, alhamdulillah und bei dir?“ 
„Alhamdulillah.“ Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es mir gut ging. Ich war zu Tode erschöpft. „Cool, dann lass uns hochgehen in mein Zimmer. Haben heute Besuch, hoffe das ist kein Problem für dich?“ Samira schaute mich an und als ich meinen Kopf schüttelte grinste, sie breit und ging vor mir die Treppen hoch. [I]Nur 2 Stunden Liyah, nur 2 Stunden. Halte durch.[/I] In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Wohnzimmer. Es war Tante Khadija. Sie kam raus, um mich zu begrüßen. Während ich mich mit ihr unterhielt schaute ich unauffällig ins Wohnzimmer, um nach Zayn zu schauen, aber er war nicht da. Also war er doch noch am schlafen. Tante Khadija entschuldigte sich nach einigen Minuten oberflächlichen Smalltalks, weil sie wieder in die Küche musste, um ihre Gäste zu bekochen. Ich gab ihr lediglich ein schwaches Lächeln und verschwand dann auch nach oben zu Samira, die bereits in ihrem Zimmer saß und mich komisch anschaute. „Hab eben noch mit deiner Mum geredet, die kam grad aus dem Wohnzimmer.“ „Ahh, achso ! Magst du was trinken? Essen gibt’s später, ich hoffe du hast Hunger! DU mussstttt essen bei uns !“ Sami schloss die Tür ihres Zimmers und wir redeten über die Uni und die Schule. Und dann erzählte Sami wieder von ihrem mysteriösen in Irland lebenden pakistanischen Lover. Während ich ihr zuhörte fühlte ich mich unwohl. Ich hatte ein komisches Gefühl. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Sami mich analysierte und auch aus mir etwas herauskitzeln wollte. Glücklicherweise war ich absolut clean. Es gab wirklich nichts. Gegen 19 Uhr gingen Sami und ich nach unten um zu essen. Wir setzten uns in die Küche, weil im Wohnzimmer die Gäste saßen. Sami packte meinen Teller voll mir Biryani, ein spezielles pakistanisches Reisgericht ( und auch das absolute Lieblingsgericht Zayns) und Suppe. Ich schaute entsetzt auf den vollen Teller. Es war viel zu viel. „Sami, das krieg ich niemals alles runter !“
„Versuchs einfach, du könntest ein bisschen mehr Fleisch auf deinen Rippen vertragen!“ 
Sie selbst füllte ihren Teller nicht so sehr und ich seufzte. Ich musste mich durch das Essen quälen. Dann öffnete sich die Tür und es kam ein dunkelhaariger, verschlafener Junge in die Küche. Innerlich jubelte ich, ich war froh, dass Zayn aufgestanden war. Er blickte mich an, grüßte mich mit einem „Assalamu Aleikum“ und verließ dann die Küche wieder. Es war nicht Zayn. Es war sein älterer Bruder. Vor Schock und Enttäuschung konnte ich den Gruß nicht erwidern und schaute wieder auf meinen Teller. Irgendwie zog sich alles in mir zusammen. Wieso fühlte ich mich so? Was war das ?
Ich musste mich wieder fassen und fragte Samira, welcher Bruder das eben gewesen war. Sie erzählte mir, dass es Ahmed ist und dass er Lehramt in Düsseldorf studierte…kein Wunder, dass ich ihn noch nie gesehen hatte. Sami hatte schon längst aufgegessen und ich kämpfte noch mit meinem immer noch halb vollen Teller. Als Sami und ich wieder auf dem Zimmer waren brachte Tante Khadija uns ein pakistanisches Dessert, für das ich eigentlich gar keinen Platz mehr hatte. „Sami, ich hab gar keinen Platz mehr ! Ich kann das nie im Leben aufessen…“, flüsterte ich Sami zu während Tante Khadija das Zimmer verließ. „Ach, du musst ja nicht aufessen, aber versuch soviel du kannst. Meine Mama hat extra für dich gemacht!“ Ich seufzte. Wenn sie das extra gemacht hatte, musste ich versuchen, das Dessert aufzuessen. Währenddessen redeten wir über Beziehungen und Hochzeit und wie wir uns unsere Zukunft vorstellen. Samira hatte eine ähnliche Vorstellung wie ich. Sie wollte nicht so spät heiraten, damit sie noch relativ jung sein konnte, um Kinder zu bekommen. Sie mochte es nicht, wenn Männer zu romantisch waren und wenn sie zu viele Kosenamen benutzte. Ich sah die Dinge genauso. Für mich war es schrecklich, wenn ein Mann sich so verhielt. Für mich verlor das ganze an Authentizität, wenn jemand so mit mir redete. Und genau das war etwas, was mich an Hamid sehr gestört hatte. Er kam immer mit romantischen Ideen, mit Kosenamen, mit zu vielen Komplimenten. Die romantischen Ideen waren Standardideen und Klischees, die man bei jedem anwenden konnte. Damit konnte man mich nicht beeindrucken. Für mich war es romantisch, wenn man etwas persönliches organisierte, wenn man zeigte, dass man mich kannte. Wenn man zeigte, dass man sich Gedanken über MICH gemacht hat und nicht einfach Kerzenschein und Rosen, was man in jedem Liebesfilm sehen kann. Das war eines der Dinge, die mich sehr vom Rest der Frauen in meinem Leben unterschied. Meine Freundinnen stempelten mich als verrückt ab, dass ich sowas nicht mochte. Aber als ich Samira so reden hörte, fühlte ich mich in meinen Ansichten bestätigt. Meine Gedanken und unser unglaublich Interessantes Gespräch wurde durch das Vibrieren meines Handys unterbrochen - es war Mama. „Hallo?“ „Assalamu aleikum, Liyah. Es ist jetzt schon 20 Uhr, du hast dich nicht gemeldet.“
„Mama, du kannst ruhig los fahren, wir essen grad das Dessert.“ „Okay. Dann bis gleich, komm dann raus.“
 „Jap. Bis später.“ Ich schaute Sami etwas traurig an mit einem Schmollmund. Sie tat es mir gleich. „Schade, dass du schon gehen musst! Wenn ich zurück bin , holen wir das alles nach!“ „Ohh ja! Du, bevor ich gehe. Zayn hatte für einen Kommilitonen ein HGB gekauft, und ich sollte es ihm nächste Woche geben, weil ihr ja geht. Der schläft oder ?“ „Oh, ja glaube schon. Ich frag ihn mal.“, und damit verschwand Sami mit einem Lächeln in das nebenan liegende Zimmer - Zayns Zimmer. Ich blieb auf Samiras Bett sitzen, weil ich nicht in sein Zimmer platzen wollte, er war schließlich am schlafen. Außerdem war es unanständig, einfach in das Zimmer ihres Bruders zu gehen. Als Samira nach einigen Minuten nicht kam, ging ich in den Flur und blieb vor Zayns Zimmer stehen. In dem Moment kam Samira heraus, mit einem HGB in der Hand. Sie hielt es fragend in die Luft, um sicherzustellen, ob es das richtige war. „Jaa, perfekt , genau das ist es. Kannst du Zayn grad fragen, wie er das mit dem Geld machen will? Ob er es bezahlt, oder ob ich das Geld von dem Typen nehmen soll, oder ob Zayn das Geld schon hat ?“ Samira schaute mich nur verwirrt an. Das war ihr dann eindeutig zu kompliziert gewesen, sie hatte nicht wirklich verstanden, was ich wissen wollte. „Geh lieber rein und frag ihn selber, haha“, sagte Samara verwirrt. Schüchtern und zögernd lief ich einige Schritte in Zayns Zimmer und sah dann wie er mit verwuschelten Haaren im Bett lag. Er hatte seine Augen geschlossen, da Samira das Licht angelassen hatte, sein Körper war noch halb von der Decke bedeckt. Er hatte ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, als er bemerkte, dass ich nun im Zimmer war, seine Augen hatte er noch geschlossen aber er begrüßte mich: „Oh , hey , Liyah, alles klar bei dir??“ Ich musste lächeln. Er sah so süß aus. Dieser Anblick war unbezahlbar. Er war eben aufgewacht und doch sah er für mich gut aus, mir wurde so warm ums Herz. „Ja mir gehts super…tut mir echt leid, dass ich dich wecken musste und dass ich so reinplatze, aber ich-“

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