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An meiner Seite


Phantomina

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AW: An meiner Seite [QUOTE=Tamazighlady;2119800]Echt schade, dass alles so langsam voran geht ne?[/QUOTE] ..jaa vorallem ist das so eine Story die mich voll mitnimmt ._.

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AW: An meiner Seite In den folgenden Wochen meldete sich Fatih ungewohnt selten. Ich hatte mir vorgenommen es mir nicht anmerken zu lassen obwohl ich ihm am liebsten darauf angesprochen hätte, denn ich muss gestehen, dass ich suechtig geworden war mit ihm zu schreiben. Wir hatten oft die ganze Nacht über msn messenger durchgeschrieben und nun kam manchmal nur alle 3 Tage eine sms und auch bei msn war er in diesen Wochen nie online. Es war wie ein kalter Entzug für mich und es wurde mir erst bewusst, wieviel Zeit ich eigentlich rund um die Uhr mir Fatig beschäftigt gewesen war, zumindest rein gedanklich. Um mich abzulenken hab ich dann oefters mit Hanan telefoniert, auch mal wieder einen Roman angefangen zu lesen oder einen Abend mit meinen Brüdern vorm Fernseher verbracht. Ich hatte auf einmal so unendlich viel Zeit, die Tage schienen gar nicht zu vergehen. Nachmittags hatte ich in der Zeit im Einzelhandel gejobbt, aber der Abend war dann meistens frei, falls ich nicht zum Training gegangen bin. Ich wusste zwar, dass Fatih lernen musste und auch generell immer sehr beschäftigt war, aber das war ja auch vorher so gewesen und dennoch hatte er immer Zeit gefunden sich regelmäßig zu melden. Nach 3 Wochen mit sehr kurzen und nach meiner Meinung etwas für uns mittlerweile zu unpersönlichen sms, schrieb ich ihm eine mail: Salam Fatih, ich hoffe es geht dir gut und du kommst mit deiner Examensvorbereitung gut voran. Es ist ungewohnt für mich so selten von dir zu hören, ich kann verstehen, dass du viel zu tun hast im Gegensatz zu mir momentan, aber falls dich irgendetwas bedrücken sollte, sag es mir bitte. Du weißt ich habe immer ein offenes Ohr für dich, so wie du es auch immer für mich hattest. Würde mich freuen, wenn du dich bald wieder meldest. Sanae Ich schickte die mail ab und schaute dann alle 20 min,ob er geantwortet hatte. Nachdem ich frustriert meinen Computer heruntergefahren hatte, erhielt ich eine sms. Sie war von Fatih. „Salam Sanae, wir sollten uns bald einmal treffen, dann moechte ich dir gern etwas wichtiges sagen. Sag mir bitte Bescheid, wann du Zeit hättest. Fatih“ Ich hatte eigentlich momentan täglich Zeit, aber ich zögerte ihm gleich zu antworten. Was wollte er mir nur wichtiges sagen und warum konnte er es nicht schreiben? War es der Grund, warum er sich in letzter Zeit so selten gemeldet hatte? Doch ich musste wissen, was er mir sagen wollte und zwar moeglichst schnell, denn ich bin nicht gerade der geduldigste Mensch. Wir verabredeten uns für den nächsten Samstagvormittag auf dem Spielplatz, der inmitten eines kleinen Wäldchens gelegen war, es war wie eine kleine grüne Insel. Dort hatten wir oft gesessen und stundenlang diskutiert. Ich hatte mich immer gefreut dorthin zu gehen um mich mit Fatih zu treffen, aber dieses Mal ging ich mit sehr gemischten Gefühlen dorthin.

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Tamazighlady

AW: An meiner Seite Vielleicht wurde er dazu gezwungen sich mit jemandem aus der Familie zu verloben? :eek: Ich bin ne Dramaqueen.. Ich weiß.. :D

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AW: An meiner Seite Es war an diesem Tag sehr warm gewesen und es reichte mir eine dünnere Jacke über zu ziehen, ich trug eine helle Stoffhose, eine türkisfarbene Tunika mit weissen Blumen gemustert und weiße Turnschuhe, zusätzlich hatte ich mir einen weissen Schal umgebunden, da ich es angenehm fand etwas um den Hals zu tragen. Ich sah Fatih schon auf der Bank sitzen und auf mich warten, aber er kam mir dann entgegen und sah auf der einen Seite sehr erfreut aus auf der anderen Seite auch etwas unsicher, so wie ich ihn noch nicht erlebt hatte. Für mich war Fatih immer selbstbewusst, immer zielsicher und gelassen gewesen. Er trug ein schwarzes Hemd und dazu Jeans und Turnschuhe, er war wie so oft sportlich gekleidet. Wir setzten uns dann zusammen auf die Bank und erwartungsvoll schaute ich ihn an. Fatih räusperte sich kurz und dann fing er an: „ Nun ja, ich weiß, dass du dich gewundert hast, dass ich mich so selten gemeldet habe, aber es ist in dieser Zeit ist einiges passiert und ich wollte abwarten, wie es sich entwickelt und dir dann alles erzählen.“ Ich schaute ihn an und nickte nur, damit er fortfahren konnte. Fatih: „ Du weißt, dass ich am Wochenende zu Vorträgen auch in Düsseldorf gehe, und danach oft mit einem Freund lerne. Und vor einem Monat hab ich nach einem Vortrag ein Mädchen getroffen. Ich hatte sie zwar öfters schon gesehen, aber auch nicht weiter wahrgenommen.“ Ich war verwundert, ich ahnte nun schon, was er als nächstes sagen wollte, aber ich ließ ihn einfach weitersprechen. Fatih: „ Sie scheint ein anständiges Mädchen zu sein und den Islam auch sehr gewissenhaft zu praktizieren, ein Freund hat uns miteinander vorgestellt, da er sie und ihre Familie schon lange kennt. Er dachte sich, dass wir beide von unserer Einstellung gut zusammenpassen könnten. Wir hatten an dem Tag Nummern ausgetauscht und wollten so weiter in Kontakt bleiben und schauen, wie es sich entwickeln würde. Wir haben gemerkt, dass wir auch ähnliche Ansichten bezüglich Kennenlernen und Heirat haben.“ Sanae: „ Was, du willst sie heiraten?“ Fatih: „ Ich möchte bald zu ihrer Familie gehen und um ihre Hand anhalten. Ich weiß es kommt jetzt etwas plötzlich, aber ich denke es ist langsam an der Zeit mich mit dem Thema Heirat zu beschäftigen, zumal ich auch bald fertig mit meinem Studium bin und dann auch die Möglichkeit habe selber für eine Familie zu sorgen.“ Sanae: „ Hm ja, das ist toll, es kommt nur so überraschend, aber ich freu mich natürlich für dich.“ Ich versuchte zu lächeln, ich hoffte, dass man mir den Schock nicht so anmerken konnte, ich war froh, dass ich bereits saß, denn es war so, als ob man mir den Boden unter den Füßen weggezogen hätte. Ich war wie erstarrt und empfand aufeinmal wieder so eine Leere, die ich vorher nie in Gegenwart von Fatih verspürt hatte. Fatih: „ Sanae? Ist alles gut, du siehst so blass aus?“ Sanae: „ Ehm ja, alles gut, ich hab heute wohl nur etwas wenig getrunken, dann bekomme ich manchmal Kreislaufprobleme.“ Fatih: „ Warte, ich hol dir vom Kiosk was zu trinken.“ Ich hatte keinen Durst, aber ich ließ ihn was holen. Er kam dann nach kurzer Zeit wieder und gab mir eine Flasche Wasser. Fatih: „ Also, du bist mir sehr wichtig geworden, Sanae und ich wollte, bevor ich einen Termin festmache erst auch mit dir darüber sprechen:“ Sanae: „ Ach, ich denke du wirst schon wissen, ob sie die Richtige für dich ist, du musst mich nicht erst fragen.“ ( Ich wollte mich wirklich für ihn freuen, aber ich konnte es irgendwie nicht .) Fatih: „ Sanae, du bedeutest mir wirklich viel, du kennst mich inzwischen besser als jeder andere und ich wünschte du könntest sie einmal treffen und mir sagen, ob sie wirklich zu mir passen könnte. Ich habe ihr von dir erzählt und dass du wie eine Schwester für mich bist. Sie würde dich gerne treffen. Was meinst du, würdest du das tun?“ Ich wollte sie auf gar keinen Fall treffen, aber ich sah ihm an, dass es ihm wichtig war und so konnte ich ihm die Bitte nicht ausschlagen. Am nächsten Tag sollte ich mich mit ihr im Starbucks in der Innenstadt treffen. Er teilte mir dann noch mit, was sie anhaben und dass sie ein braunes Kopftuch tragen würde. Den ganzen Abend saß ich wie gelähmt auf meinem Bett, ich hatte weder Hunger noch war ich fähig irgendwas zu machen. Mir ging nur ein Satz immer wieder durch den Kopf: „ Fatih wird heiraten.“ Langsam musste ich mich fragen, warum ich mich eigentlich nicht für ihn freuen konnte. Er hatte es verdient eine anständige, passende Frau zu heiraten, denn er war ein guter Mensch und bestimmt würde er ein vorbildlicher Ehemann und liebevoller Vater werden. Doch das würde auch bedeuten, dass wir nicht mehr befreundet sein könnten, wenn er dann eine Verlobte hatte. Innerhalb von ein paar Wochen hatte sich alles plötzlich geändert und das, was zwischen uns war, was ich unbedingt erhalten wollte, würde nun nicht mehr so sein. Ich ärgerte mich auch über mich selber, dass ich nie daran gedacht hatte, dass er irgendwann jemanden kennenlernen würde, wie konnte ich nur glauben, dass er immer nur für mich da sein würde. Wir waren Freunde, aber ich war ja nicht seine Frau. Ich hatte mir nie eingestehen können, dass ich doch mehr für Fatih empfand, dass er mehr als ein Freund für mich war und auch anders als ein Bruder, dass ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte. Wie sehr ich ihn vermisst hatte, als er dann nicht immer für mich da war. Es war alles zu spät. Ich hatte es zu spät wahrhaben wollen und ich würde es ihm jetzt auch nicht mehr sagen können. Ich konnte jetzt nur noch zusehen, wie er bald nicht mehr Teil meines Lebens sein würde. Wäre ich seine richtige Schwester gewesen, dann würde er zumindest immer mein Bruder sein, aber ich war nicht mit ihm verwandt, eigentlich war ich ja gar nichts für ihn. Nur irgendein komisches Mädchen, dem er so oft geholfen hatte.

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AW: An meiner Seite [QUOTE=ellee;2119984]Lesezeichen... Ô.ô was ist mit dem Trainer :o[/QUOTE] Der Trainer hat die Frau geheiratet, die Sanae an dem Abend der Theateraufführung getroffen hatte. Sie musste dann damit abschließen. Allerdings war deren Glück auch nur von kurzer Dauer leider.

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  • 3 Wochen später...
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AW: An meiner Seite Nachdem ich meine Augen gerade geschlossen hatte, ertönte mein Weckruf, zumindest hatte ich das Gefühl gar nicht geschlafen zu haben. Erschöpft bereitete ich mich auf die Begegnung mit der zukünftigen Verlobten von Fatih vor. Ich sah schrecklich aus, die Augenringe mussten überdeckt werden und obwohl ich von Natur immer leicht gebräunt war, sah ich heute recht fahl und einfach übernächtigt aus. Ich versuchte den Kummer, der mir förmlich ins Gesicht geschrieben stand, so gut es ging zu überschminken, das führte dazu, dass ich mehr als sonst geschminkt war, was mir ganz und gar nicht gefiel, aber anders ging es auch nicht. Ich zog mir halbwegs bequeme Sachen an,damit ich mich nicht komplett unwohl fühlen musste. Die meisten aus meiner Familie waren nicht zu Hause und das war auch besser so. So konnte mich keiner fragen oder mich zum Essen bedrängen. Allerdings saß Nadim auf dem Sofa als ich gerade herunterkam und bevor ich unbemerkt meinen Mantel nehmen und verschwinden konnte, stand er schon neben mir. Nadim: „ Sanae, bist du in einen Farbtopf gefallen, du siehst wie ein Clown aus?“ Er lachte. Ich: „ Ich hab es eilig, also spar dir deine Bemerkungen. Ich hab ein paar mehr Hautunreinheiten, musste ich überdecken, also ich muss los.“ Nadim: „ Du willst doch so nicht etwa rausgehen...“ Ich: „ Ich hab aber einen wichtigen Termin. Wir reden später vielleicht.“ Ich hatte keine Lust auf lange Diskussionen. Ich wäre auch lieber zu Hause geblieben anstelle mich jetzt dieser Situation zu stellen, aber da musste ich nun durch. Nadim: „ Ok, aber wenn du zurück kommst, schmink dich ab und so gehst du mir nicht nochmal raus, das sieht grauenvoll aus!“ Ich nickte und ging raus( Wenn du wüsstest, wie ich unter dem makeup aussehe, dann würdest du anders denken). Ich stieg in die nächste Bahn und fuhr ins Zentrum. Dort angekommen ging ich ohne Umwege direkt zum Starbucks, ich war schon 10 Minuten zu spät. Ich schaute mich um, Starbucks war wie immer voll, aber da stand nur ein Mädchen mit dem Rücken zu mir, die ein braunes Kopftuch trug. Ich ging auf sie zögernd zu, doch als sie sich umdrehte, blieb ich stehen und war wie erstarrt. Es war Iman! Iman:“ Sanae? Was machst du denn hier?“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, das konnte doch einfach nicht wahr sein. Das war ein Alptraum. Ja, die Welt ist klein, aber warum musste gerade meine Freundin es sein?“ Iman: „ Sanae? Was ist los?“ Ich musste nun was sagen. Irgendwas. Ich: „ Oh, salam Iman, ich hatte so große Lust auf einen Karamel Macchiato, aber was machst du denn hier?“ Iman: „ Ich, ehm, ich treffe mich mit jemanden.“ Ich brauchte nicht zu fragen mit wem, aber ich konnte dieser Situation nicht standhalten. Ich hatte vermutet, dass es nicht angenehm sein würde, aber damit hatte ich nicht gerechnet, zumal auch Iman nie was in der Richtung erwähnt hatte. Wie oft hatte Jamila von ihren Typen angefangen und Iman meinte immer, man sollte warten, man sollte sich erst auf das Wesentliche konzentrieren. Nun war sie die erste die sich verloben wollte und ihren Freundinnen nichts davon erzählt hatte. Ich wusste nicht, ob ich enttäuscht, wütend, traurig sein sollte oder mir selber die Schuld geben musste, dass ich überhaupt da hineingeraten war. Ich hatte ihnen auch nie von Fatih erzählt, aber weil ich auch nicht wusste, was es zwischen ihm und mirgenau war und ich wollte es einfach so lassen, wie es war. Sanae: „ Achso, ich bestell dann mal. Wir reden dann ein anderes Mal.“ Ich bestellte den Macchiato, den ich dann auch kurze Zeit später mit rausnahm. Iman stand immer noch da und wartete. Ich konnte ihr nicht sagen, dass ich diejenige war. Ich lief ziellos durch die Straße, der Macchiato in der Hand, ich hatte kein Durst, mir schwirrten tausend Gedanken durch den Kopf. Warum? Warum nur? Ich merkte wie mir die Tränen hochstiegen, aber ich wollte jetzt nicht mitten in der Fußgängerzone weinen. Ich nahm die nächste Bahn und fuhr nach Hause. Zu Hause angekommen, bin ich dann schnell nach oben in mein Zimmer und dann brach es auch aus mir raus und ich in mich zusammen. Ich weinte und weinte, so viel Tränen waren schon lange nicht mehr geflossen. Ich wusste nicht, wie lange ich so da lag, meine Augen brannten, mein Kissen war komplett nass. Mein Handy vibrierte die ganze Zeit, ich wollte mit niemanden sprechen oder sehen. Ich schaltete es aus. Irgendwann rief yemma mich zum Essen, aber ich hatte keinen Appetit. Ich sagte, dass ich Kopfschmerzen hätte und müde wäre. Ich legte mich dann wieder hin und zog die Decke über den Kopf. Ich musste eine Lösung finden, aber nicht mehr heute, heute weinte ich um die Freundschaft zu Iman, die Gefühle für Fatih, die ich vergessen musste, die schöne glückliche Zeit, die nun vorbei sein würde. In dieser Nacht weinte ich mich in den Schlaf.

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AW: An meiner Seite Ich habe sogar mitgeweint... Die arme sanae... Habe so mitgefühlt... Schreib bitte weiter.

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Tamazighlady

AW: An meiner Seite :( Soo klein ist die Welt.. Schließe mich ellee an. Schreib bitte weiter..

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AW: An meiner Seite Am nächsten Morgen war die Dunkelheit vorüber, die Tränen getrocknet, aber zurück blieb dennoch der Schmerz und die Erkenntnis, dass es kein Alptraum war, sondern Realität. An einem Tag hatte sich das Verhältnis zwischen drei Menschen komplett geändert. Ich weiß, dass ich stark sein sollte, dass ich mich für Iman und Fatih freuen sollte, aber das konnte ich damals noch nicht. Ich durfte weder Fatih noch Iman die Schuld dafür geben, denn das einzige Problem war ja, dass ich jetzt erst bemerkt hatte, was ich für Fatih fühlte. Das Schicksal hatte mich zu Fatih geführt, aber nun mich auch wieder von ihm entfernt. Ich musste es akzeptieren, auch wenn es wehtat, auch wenn ich die Zeit gern zurückgedreht hätte. Vielleicht hätte ich mehr in mich hinein horchen sollen, dann hätte ich erkannt, dass Fatih nicht nur ein normaler Freund war. Ich hatte damals auch Gefühle für den Trainer, aber das war wohl eher eine Schwärmerei für einen großartigen Menschen, jemanden, den man schätzt und bewundert, aber Fatih war der Mann, an dessen Seite ich mir den Rest meines Leben vorstellen könnte. Ich schaltete mein Handy ein und sah mehrere Anrufe von Fatih und auch sms. Er fragte, was los wäre, warum ich nicht zu dem Treffen gegangen war. Ich war ihm eine Erklärung schuldig, aber ich konnte ihn nicht noch einmal sehen. Ich schrieb ihm stattdessen eine mail, ich weiß, dass es feige war, aber es war einfach zu frisch und schmerzhaft für mich. Salam Fatih, ich bin dir eine Erklärung schuldig. Gestern war ich im Starbucks und ich habe deine zukünftige Verlobte gesehen, aber sie wusste nicht, dass ich diejenige war, die sie treffen sollte. Ich kenne sie und ich kannte sie schon viele Jahre, denn Iman ist eine meiner guten Freundinnen gewesen. Du bist jetzt sicherlich überrascht, ich war es auch und gleichzeitig schockiert. Ich hatte Iman nie von dir erzählt und sie mir auch nicht von dir. Sie weiß bis jetzt nicht, dass ich dich kenne und ich kann es ihr auch nicht sagen. Ich weiß nicht einmal, ob ich noch mit ihr befreundet sein kann. Ich gebe ihr keine Schuld dafür, denn sie war unwissend, wie wir alle, aber dennoch möchte ich Abstand zu ihr. Du wirst dich vielleicht wundern, warum ich so reagiere und warum ich deine Anrufe und sms nicht beantwortet habe, aber ich habe mich dazu entschlossen dich nicht noch einmal wiederzusehen und auch nicht mehr auf deine sms und Anrufe zu antworten. Heute wird das letzte Mal sein, denn ich wollte dich nicht im Unklaren lassen. Du hast mir in so vielerlei Hinsicht geholfen und ich bin froh so einen guten Menschen wie dich kennengelernt zu haben. Ich bereue vieles in meinen 19 Jahren, aber nicht die Begegnung mit dir. Du wirst dich bald mit Iman verloben und ich wünsche euch alles Gute und möget ihr eine lange und glückliche Ehe führen. Du hast mich vielleicht als gute Freundin und wie eine Schwester gesehen, aber ich habe erkannt, dass ich das nicht mehr für dich sein kann. Ich bitte dich mich nicht mehr zu kontaktieren und nicht weiter nachzufragen, warum ich mich dazu entschlossen habe. Werde glücklich, Fatih und danke, dass du für mich da warst. Pass auf dich auf, Sanae Ich schickte die mail ab. Danach löschte ich meinen mailaccount. Ich war damals sehr konsequent, vielleicht um mich selber zu schützen. Ich wechselte meine Nummer und gab sie nur denjenigen, die sie haben sollten. Ich traf noch eine Entscheidung, von der meine Familie zwar nicht begeistert war, aber letztendlich dennoch zustimmten. Ich wollte aus Düsseldorf erst einmal raus. Ich weiß, dass es eine Flucht war, vor Iman, vor Fatih und vor der alten Sanae. Ich wusste auch nicht mehr, ob ich studieren wollte oder doch eine Ausbildung und wenn welche, daher beschloss ich ein freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus in Frankfurt zu absolvieren. Ich konnte meine Eltern überzeugen, da in Frankfurt meine Tante lebte und ich für dieses Jahr bei ihr wohnen konnte, somit hatte weiterhin jemand aus der Familie ein Auge auf mich. Ich sagte Hanan noch Bescheid und Jamila schrieb ich auch noch, dass ich erst einmal nicht in Düsseldorf sein würde und wegen der langjährigen Freundschaft und dem Respekt gegenüber Iman hatte ich ihr auch eine mail geschrieben und ihr versucht zu erklären, warum ich den Kontakt zu ihr mied, allerdings hatte ich die Gefühle zu Fatih ausgespart. Ich wollte das sie ohne Gewissensbisse mit Fatih ein neues Leben beginnen könnte. Ich packte meinen Koffer und saß dann kurze Zeit später in dem Zug Richtung Frankfurt. Ich ließ meine Lieblingsstadt das erste Mal für längere Zeit hinter mir, meine Schulzeit, meine Familie und Freunde, meine Erinnerungen und meinen Kummer. Nein, der Kummer begleitete mich bis nach Frankfurt und auch dort noch längere Zeit. Es war so, als ob ich zwei Menschen verloren hatte, als ob ein Teil von mir gestorben war, obwohl ich mich selber ja zu diesem Schritt entschlossen hatte, aber das behütet einen ja nicht vor dem Schmerz, der dieser Schritt mit sich brachte. Ich wusste nun, dass Liebe schmerzhaft sein konnte, dass Liebe auch Entbehrung heißt, Mut Entscheidungen zu treffen, Kraft jeden Tag von neuen aufzustehen und den Weg weiter zu gehen, den das Schicksal für uns bereithält. Ich wollte in diesem Jahr einen Schritt in meinen neuen Lebensabschnitt wagen, mir klarwerden, was ich in Zukunft machen wollte und ich wollte nicht mehr um meine Vergangenheit weinen, aber das Gefühl für Fatih behielt ich wohlbehütet in meinem Herzen, und auch nur dort würde es bleiben.

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Tamazighlady

AW: An meiner Seite [QUOTE=Phantomina;2129504]Danke, dass ihr beiden so fleißig bis jetzt mitgelesen habt.[/QUOTE] Danke, dass du so schön schreibst :**

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AW: An meiner Seite [QUOTE=Tamazighlady;2129626]Danke, dass du so schön schreibst :**[/QUOTE] Schließe mich meiner lieben Vorrednerin an... Wir lieben die Story einfach *-* & ich finde es total stark wie sanae reagiert hat...

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