Die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser war am Montag zu Gesprächen in Rabat, um ein Migrationsabkommen zwischen Marokko und Deutschland zu diskutieren. Während Deutschland die Rücknahme abgelehnter marokkanischer Asylbewerber fordert, betont Marokko die Notwendigkeit, qualifizierte Fachkräfte im eigenen Land zu halten.
Der marokkanische Arbeitsminister Younes Sekkouri machte in den Gesprächen deutlich, dass Marokko seine qualifizierten Arbeitskräfte, insbesondere Ärzte und Ingenieure, dringend im eigenen Land benötigt. In einer Zeit, in der Marokko als eine der stärksten Wirtschaftsnationen Afrikas gilt, ist die Bindung von Fachkräften an das eigene Land von entscheidender Bedeutung. Sekkouri lobte die Gespräche, betonte jedoch diesen wichtigen Punkt.
In Bezug auf die Rücknahme abgelehnter Asylbewerber zeigte sich Marokko gesprächsbereit. Allerdings machte Marokko klar, dass es nur marokkanische Staatsbürger zurücknehmen wird und keine Asylbewerber aus anderen Ländern.
Die Gespräche fanden auf Augenhöhe statt, ein Zeichen für die Gleichberechtigung zwischen den beiden Ländern. Während die deutsche Seite den Besuch als „außerordentlich erfolgreich“ bezeichnete, hielten sich die marokkanischen Amtsträger mit öffentlichen Äußerungen zurück.
Obwohl keine konkreten Vereinbarungen getroffen wurden, markiert der Besuch offenbar das Ende der politischen Eiszeit zwischen Marokko und Deutschland und legt den Grundstein für zukünftige Gespräche. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen in den Bereichen Migration und Fachkräftesicherung weiterentwickeln werden.