StartMarokko-NewsHeftiger Immobilienstreit: hunderte Familien sollen ihre Häuser räumen!

Heftiger Immobilienstreit: hunderte Familien sollen ihre Häuser räumen!

Das Amtsgericht in Tanger hat die Entscheidung in einer dringenden Klage, die von einer Immobilienfirma gegen tausende Bewohner des Stadtteils Benkirane erhoben wurde, auf unbestimmte Zeit vertagt. Die Firma behauptet, das Recht an dem Grundstück zu haben, auf dem die Häuser des Viertels stehen.

In der Zwischenzeit versammelten sich Dutzende Bewohner des auch als „Houma Al-Shouk“ bekannten Viertels, um ihren Anspruch auf ihre Immobilien, die sie vor vielen Jahren legal erworben oder erbaut haben, geltend zu machen. Benkirane ist eines der ältesten Viertel der Stadt Tanger und hat aufgrund seines ungeordneten Charakters mehrmals Anpassungsmaßnahmen an Gesetze und Vorschriften erfordert.

Während einer Demonstration vor dem Amtsgericht skandierten die Protestierenden gegen eine mögliche Vertreibung aus den eigenen vier Wänden. Sie lehnen und wehren jegliche Maßnahmen ab, die zu der Räumung Ihrer Häusern führen könnten. „Ich wohne seit über 60 Jahren hier und werde in meinem Haus streben.“ sagt eine ältere Frau selbstbewusst einem Social-Media-Kanal gegenüber. „Dann sollen sie halt das Haus mit mir zusammen abreißen.“ Vielen Menschen geht es ähnlich.

Die Immobilienfirma, im Besitz von Mohammed Al-B. und Hasnaa Al-A., hatte die Räumung von Personen gefordert, die angeblich dieses 14 Hektar große Grundstück illegal bewohnen. In den Sozialen Netzwerken wird zudem behauptet, dass dieses Immobilienunternehmen im Auftrag eines vermeintlich israelischen Eigentümers handelt, was in der aktuellen Situation für zusätzlichen Zündstoff unter den Betroffenen und der Bevölkerung sorgt. Eine offizielle Quelle hat dies bisher jedenfalls nicht bestätigt.

In den lokalen Medien zeigt man sich kritisch und besonders besorgt, dass einige der lokalen Politiker das Gerücht befeuern und über das Eigentum von zurückkehrenden Israelis aus dem besetzten Palästina an dem umstrittenen Land verbreitet haben. Dies sei ein offensichtlicher Versuch, von früheren Vergehen abzulenken und die Aufmerksamkeit abzulenken. In diesem Zusammenhang wird oft das Wort „Immobilienmafia“ verwendet, was darauf schließt, dass vor vielen Jahren Grundstücke mehrfach veräußert wurden. Nun ist das Amtsgericht gefragt.

Die Immobilienfirma beantragte in ihrer Klage die Annahme des Antrags aufgrund seiner Rechtmäßigkeit und forderte die Räumung der Beklagten von dem Grundstück wegen Besetzung ohne rechtliche Grundlage. Sie forderte auch die Anwendung von beschleunigten Vollstreckungsmaßnahmen und die Übernahme der Kosten.

Über die neusten Entwicklungen werden wir Euch hier auf dem Laufenden halten.

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