Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser besuchte Marokko, um Gespräche über Einwanderung und Sicherheit zu führen. Ihr Besuch erfolgt nach der Zustimmung des deutschen Bundeskabinetts zu einem Gesetzesentwurf zur Beschleunigung der Abschiebung illegaler Einwanderer.
Kritik an der deutschen Einwanderungspolitik
Es gibt Kritik an der deutschen Einwanderungs- und Grenzpolitik, insbesondere von der Opposition. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann bezeichnete den Gesetzesentwurf als unzureichend und forderte strengere Maßnahmen an den Außengrenzen der EU sowie die Erweiterung der Liste sicherer Herkunftsländer.
Verhandlungen über Einwanderungsabkommen
Diverse Medien berichten über geplante Verhandlungen zwischen Berlin und mehreren afrikanischen Ländern, darunter Marokko, über Einwanderungsabkommen. Deutschland strebt an, die Einwanderung zu kontrollieren und qualifizierte Arbeitskräfte aus diesen Ländern anzuwerben.
Statistiken zur Einwanderung nach Deutschland
Laut statista.com haben im Jahr 2022 rd. 217.000 Menschen Asyl in Deutschland beantragt. Im Jahr 2023 sind es bisher rd. 233.000 registrierte Asylanträge, wobei die Anträge der Marokkanern hier nur einen kleinen Teil ausmacht. Im Jahr 2022 waren es lediglich rd. 1.000 Asylanträge. Es wird aber angenommen, dass die Dunkelziffer der nicht registrierten Einwanderer aus Marokko höher liegt. Eine Einstufung von Marokko als „sicheres Herkunftsland“ könnte den Zugang zu Asylanträgen für Marokkaner weiter einschränken.
Sicherheits- und Nachrichtendienstliche Zusammenarbeit
Die Gespräche zwischen den deutschen und marokkanischen Beamten umfassen auch die Sicherheits- und Nachrichtendienstzusammenarbeit, um Terrorismus, illegale Einwanderung und Grenzsicherheit anzugehen. In jüngster Vergangenheit hat der marokkanische Geheimdienst bereits bei der Vereitlung von mutmaßlichen Anschlägen in Deutschland tatkräftig mitgewirkt.
Bildquelle: nancy-faeser.de