Am 11. September zeigte die französische Zeitung Libération Solidarität mit Marokko nach dem Erdbeben in Al Haouz. Sie nutzten das Bild von Touria Sarka, einem Erdbebenüberlebenden, um das Leid der Opfer zu zeigen. Doch die Überschrift „Helfen Sie uns, wir werden schweigend sterben“ verfälschte ihre Aussage. Touria hat Klage gegen Libération erhoben.
Ein im Internet kursierendes Video zeigt, dass Touria tatsächlich „Lang lebe der König! Es lebe Sidna!“ gerufen hat. Die sozialen Medien fordern die Aufklärung dieses Vorfalls und fanden Touria, die sich fragt, warum ihre Worte verändert wurden und warum Libération ihr Bild ohne Zustimmung verwendet hat.
Anwälte haben sich des Falls angenommen. Mourad Eladditioni und Robin Binsard vertreten Touria in der Klage gegen die Zeitung. Die Pressemitteilung der Anwälte vom 20. September besagt, dass Libération die Beschriftung verfälscht hat, was rechtliche Konsequenzen hat.
Libération hat bisher keine offizielle Entschuldigung abgegeben oder die umstrittene Titelseite entfernt.
Das AFP-Foto, auf dem Touria abgebildet ist, bezog sich nicht auf die erfundenen Kommentare von Libération, sondern beschrieb die Zerstörung durch das Erdbeben in Marrakesch am 9. September. Die französische Zeitung versuchte, das Image Marokkos zu schädigen und die öffentliche Meinung über staatliche Vernachlässigung zu beeinflussen.
Der Nationale Presserat hat ebenfalls Beschwerden gegen Libération und Charlie Hebdo wegen ethischer Verstöße eingereicht. Charlie Hebdo veröffentlichte eine Karikatur, die die Solidarität mit Erdbebenopfern in Marokko verhöhnte.
Die CNP sieht diese Verstöße im Zusammenhang mit französischen Medienangriffen gegen Marokko, nachdem das Land die Hilfe Frankreichs nach dem Erdbeben in Al Haouz abgelehnt hatte.