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Wie das Leben halt spielt


al-raoui
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Vielleicht lief die Geschichte so ab, vielleicht auch nicht. Der Großteil unserer Ansicht des Lebens spielt sich im Kopf ab. Der Reichtum des Einen ist die Armut des Anderen. Die Kunst des Lebens besteht darin nicht auf Sonne zu warten, sondern im Regen zu spielen. Aus Verlusten Gewinne zu machen, aus Niederlagen Siege, aus dem verlornenen Kampf dir Lektion für den Nächsten zu generieren. Wir wissen nicht welches Leid uns widerfahren wäre, wenn wir unsere Pläne nach unserem Willen vollendet hätten und nicht nach Seinem.

Jetzt aber wieder zurück zur Hauptgeschichte

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Und wenn du falschen Stolz an den Tag legst, dann rechne mit den Konsequenzen. Und wenn du danach alleine dastehst, such den Fehler nicht bei den anderen. Fehler passieren jedem, doch nicht jeder hat die Courage sich hinzustellen und sich zu entschuldigen. Eine wahrhaftige Entschuldigung. Eine ehrliche Entschuldigung. Worte die die Wut im Menschen gegenüber auslöschen. Eine Entschuldigung ohne Anschuldigung deines Gegenübers. Eine Entschuldigung ist nur wahrhaftig, wenn sie mit keinem "aber..." endet. Jeder ist nur für seine eigenen Taten verantwortlich. Entschuldige dich nicht, um etwas zu erreichen, sondern um deine Seele wieder in Gleichgewicht zu bringen. Die gebende Hand ist besser als die erwartende Hand. 

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Ich weiß nicht ob das dein stilistischer Stil ist aber deine Geschichte ist absolut konfus. Erst die Ich-Perspektive, dann dazwischen gewürfelte melancholische "wenn das Herz.. " Sätze, dann die Perspektive der alten Frau und nun wieder eine Passage, die scheinbar keinen Bezug auf den vorherigen Text hatte. 

Das ist kein Hate.. würde die Geschichte gerne lesen aber es ist wirklich schwer dem Ganzen zu folgen. 

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  • Mitglied

Kein Problem. Sehe das nicht als Hate. Die Passagen haben keinen bezug zur Geschichte und du kannst sie überlesen, um der Story zu folgen. Die Geschichte der alten Frau ist eine Geschichte in der Geschichte. Wer der Story folgt weiß welcher Abschnitt gemeint ist. Es ist der Stil für den ich mich entschieden habe und verstehe es natürlich, dass es nicht jedem gefällt. 

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  • 2 weeks later...
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"Erkläre mir bitte weshalb du dir über Monate mein Vertrauen erkämpft hast. Weshalb du mir das Gefühl gegeben hast, dass wir ein Zukunft zusammen verbringen und mich dann in meiner Hoffnung so fallen lässt. Hab ich etwas falsch gemacht, oder hast du eine Neue?" Karima machte den Anfang und ich merkte ihr an, dass sie versuchte die Starke zu spielen. "Es passt nicht Karima. Jedes Szenario, dass ich für uns durchspiele endet unglücklich. Ich werde nicht mit dir glücklich und du wirst es nicht mit mir. Wir unterscheiden uns grundlegend. Wenn ich Westen bin, dann bist du Osten. Jeder für sich ist stärker als zu zweit." Meine Erklärung kam kalt und trocken. So wie der Wind, der gleichzeitig wehte. Sie hielt ihren Schal mit einer Hand fest am Hals. Einerseits weil ihr kalt wurde, andererseits weil sie sich irgendwo festhalten wollte. "Jedes mal kommst du mit deiner Klugscheisserart. Ich rede mit dir normal und du spielst den Philosophen. Ich habe dich etwas ganz normales gefragt, also antworte nicht so abgehoben. Du schuldest mir richtige Antworten und nicht irgendeinen Mist von Osten und Westen. Weißt du wie es mir die letzten Wochen ging? Ich habe so viel geweint. Jeden Abend versuchte ich dich zu erreichen und musste weinen, wenn ich diese verdammte marokkanische Mailbox hörte. Wieso tust du mir das an?" Sie verlor ihre Maske und die Stimme wurde zittrig. Kurz vorm Weinen. Der Moment kurz bevor wir weinen ist der ehrlichste Moment. Wir lösen die Blockaden in unserem Inmersten. Ich blieb kühl, weil ich diese Situation wieder und wieder in meinem Kopf durchspielte. Wir liefen und ich legte meinen Arm auf ihre Schulter. Wie ein guter Freund versuchte ich sie zu trösten, aber in diesem Moment war ich der Letzte, der dazu im Stande war. Sie nahm meinen Arm weg von ihrer Schulter und die erste Träne fiel zu Boden. Ich legte wieder meinen Arm um ihre Schulter und dieses Mal schlug sie ihn Weg. "Hör auf!", sagte sie mit lauterer Stimme und die nächsten zwei Tränen folgten. Wir liefen weiter und ich suchte die richtigen Worte. Ich wusste, dass ab jetzt jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. "Karima, es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich konnte einfach nicht mehr mit dir reden. Irgendwann wirst du selbst verstehen, dass es zu nichts geführt hätte und froh sein, dass es vorbei ist." Sie putzte sich die Nase und tat wieder so, als wäre nichts. Schnell lenkte sie ab und fragte nach meinem Urlaub und was ich jetzt so mache. Es war eigenartig, ich musste mich der Situation ergeben. Ihre emotionale Angespanntheit bestimmte den Moment. Ich erzählte ihr einiges von meinem Urlaub und meinem neuen Job. Meine familiäre Situation hielt ich raus. Danach unterhielten wir uns nur noch über belangloses und ich begleitete sie heim. Wir verabschiedeten uns und als ich ging hatte ich nicht das Gefühl eine Sache abgeschlossen zu haben. Es war so als hätte ich ein Loch gegraben und mit der Erde ein anderes wieder verschlossen. Auf dem Weg nachhause bekam ich noch eine SMS. "Lösch bitte noch meine Nummer". An dieser Stelle hätte man einen Punkt setzen müssen. Abschließen und das Buch versiegeln. 

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Immer wieder höre ich dieses Lied. Es läuft auf Dauerschleife. Diese melancholische Stimme, die in meiner Muttersprache zu langsamen Gittarenschlägen singt. Ich konzentriere mich auf die kleinen Dinge im Leben und lasse diese auf mich wirken. Wenn viele Menschen sich auf das große Meer und seine Wellen konzentrieren, so schaue ich dem Meeresschaum zu, wie er sich auflöst. Bis die kleinste Blase platzt. Wir warten zu oft auf die großen Ereignisse im Leben. Den Job, die Hochzeit, die Reisen und übersehen die kleinen schönen Dinge im Alltag. Wenn wir uns im Leben in einer Sackgasse sehen, versuchen wir mit dem Kopf die Wand einzureißen und vergessen, dass es einen Weg zurück gibt. Die Perspektive entscheidet so viel im Leben.

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Ich war für's Erste im Alltag gefangen. Von der Arbeit ging ging ich nachhause, um die Hausarbeit zu erledigen, danach besuchte ich meine Mutter im Krankenhaus. Eine gute Sache hatte die Krankheit meiner Mutter. Wir lernten uns besser kennen. Stundenlang unterhielten wir uns. Sie erzählte mir viele alte Geschichten von ihrer Familie und dass ich meinem Großvater sehr ähnlich sei. Wir schauten uns alte Bilder an und sie erzählte mir zu jedem eine Geschichte. Ein arabisches Sprichwort sagt: li fat, mat. was vorbei ist ist gestorben, aber die alten Geschichten fesselten mich und ich dachte oft daran wie das Leben verlaufen wäre, wenn ich als Schafhirte meine Jugend verbracht hätte und nicht in der Vorstadt einer Großstadt. Abends telefonierte ich lange mit Dounia und spazierte dabei, während ich meine Zigarette rauchte. Ihr Vater machte ihnen das Leben echt nicht leicht. Fast täglich gab er der Mutter mindestens einen Klaps ins Gesicht und wenn er durch den Flur lief, zog er eine leichte Whiskey Fahne hinter sich her. Wenn solche Dinge fremde Menschen betreffen, verspühren wir entweder Hass, oder Mitleid. Wenn es unsere eigene Familie betrifft, verspühren wir Wut, Trauer und Mitleid. Sie steckte es weg und beschwerte sich nie. Eine starke Persönlichkeit. Wenn sie etwas in dieser Richtung erwähnte, war es immer neutral. Wir erzählten uns viel und jedes Telefonat begann damit was wir gegessen haben. Das war die Routine, die mein Leben die nächste Zeit in Griff haben sollte. Leider dauert so eine ruhige Phase nie lange und der hektische Alltag holt uns ein. An einem Tag ging ich nach der Arbeit noch in einen Laden und kaufte meiner Schwester eine Uhr. Sie wollte sie schon lange haben und sparte dafür. Sie endlich wieder richtig lächeln zu sehen war schön.   Wenn das Herz liebe schenkt, so brennt es wie in Flammen. Die Tage vergingen und irgendwann rückte die Uni näher. Ein neuer Lebensabschnitt. Mein erster Gedanke war, dass ich endlich nicht mehr schwarzfahren musste. Dounia plante mich zu besuchen. Sie hatte eine Freundin, die in meine nähe lebte. Ich freute mich sehr auf sie. Immer wenn ich an sie denke, kommt mir ihr Geruch in den Sinn. Wenn ich gewusst hätte was unsere Beziehung noch an Schaden anrichten würde, ich wüsste nicht ob ich es bei einem Urlaubsflirt belassen hätte. 

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  • 2 weeks later...
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al-raoui

Wir wollen doch nur Kinder sein, weil aufgeschlagene Knie schneller heilen, als gebrochene Herzen. Wasser, das aus den Augen fließt, spricht verschiedene Sprachen. Es kann Trauer, Schmerz, Glück, oder auch nur eine aufgeschnittene Zwiebel bedeuten. Salzig sind die Tränen, auch wenn sie öfter bitter schmecken sollten. Wer ist dir wichtiger? Derjenige, der den Wasserhahn deiner Tränen zudreht, oder derjenige, der sie trocknet? Ehrlich Worte sind manchmal verletzend. Ehrliche Freunde bringen dich auch mal zum Weinen, aber sind auch da, um deine Wunden zu versorgen. Der falsche Freund will nur mit dir  lachen.

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Dounia kam mich endlich besuchen. Ich freute mich sehr auf ein Wiedersehen abseits von dem Urlaubstrubel in meiner gewohnten Umgebung. Der Wind wehte und es nieselte seit Tagen. Früher hatte ich ein Problem mit dem Herbst. Er bedeutete das Ende des Sommers, den ich sehr liebte. Mittlerweile weiß ich die Vorzüge des Herbstes zu schätzen. Ich plante die paar Tage mit Dounia und die Vorfreude war groß. Wir verabredeten uns nach meiner Arbeit am Hbf. Die Zeit an diesem Tag ging nicht rum, aber ich lächelte den ganzen Tag. Die meisten kannten mich auf der Arbeit nur tief in Gedanken, aber dieser Tag war anders. Nach der Arbeit beeilte ich mich, weil ich schon spät dran war. Den Opel Corsa suchte ich überall und übersah alles sonst. Ich sah sie wie sie auch nach mir schaute. Als sie mich entdeckte lächelte sie schüchtern und verschränkte die Arme. Wir liefen aufeinander zu und umarmten uns. Dieser Geruch... diese Haare. Es war schön sie wiederzusehen. Wir unterhielten uns, als würden wir uns jeden Tag sehen. Ich meckerte über meine Arbeit und sie meckerte über den Stau auf dem Weg. Wir fuhren zu ihrer Freundin und ich wartete vor der Tür. Nach einer halben Stunde kam sie wieder runter und wir gingen am Fluss spazieren. Wir unterhielten uns viel und hemmungslos. Wir lachten und sangen alte arabische Lieder. Anders als in Marokko fühlten wir uns unbeobachtet und genießten die Zeit miteinander. Immer wenn ich anfing auszuholen und zu schwafeln schaute sie mich kurz ernst mit einer erhobenen Augenbraue an und fing an ganz laut loszulachen. Der Abend wurde immer länger und sie vertraute mir ihre tiefsten Gedanken an. Der Abend blieb mir noch lange sehr gut in Erinnerung. Ich laberte irgendwas von der Bedeutung der wahren Liebe. Nichtssagendes Gelaber, um über meine Geschichte hinwegzutäuschen. Unehrliches Zeug, das mir nichts bedeutet. Wenn das Herz schweigt, so stauen die Emotionen.

Später erinnertest DU mich ab und zu an sie. Du warst wie Dounia. In dir fand ich aber etwas, das ich in ihr nie sah. Wärst du bloß so gewesen wie Dounia. Hättest du nur ihr reines Herz und ihre süße Art gehabt. Wie schnell sich doch Respekt und Liebe in etwas anderes kehren konnten. Wie schnell man in die Vergangenheit schaut, wenn man sich für den falschen Weg entschieden hat.

Spät in der Nacht brachte ich sie zu ihrer Freundin und wir standen uns gegenüber. Eine halbe Stunde lang schafften wir es nicht uns zu verabschieden. Unbeschwertheit ist eines der schönsten Gefühle, doch im Laufe des Lebens sammeln wir immer mehr Balast auf.

 

 

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vor 2 Stunden schrieb FlinkerFinger:

Wieso versuchst du nicht die Geschichte als Buch zu Schreiben?

Ein versuch ist es ja wert und vielleicht hast du Glück und es entwickelt sich etwas positives.

Dann enterben mich ja meine Eltern ^^

 

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  • Mitglied
vor 12 Minuten schrieb FlinkerFinger:

Es muss sich ja nicht um dich handeln, also keine Biografie sondern einer erfundene Geschichte.

Ob meine Schreibkünste dafür ausreichen weiß ich nicht, aber Danke dass du mir das zutraust. 

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  • Mitglied

Wenn ich fröhlich bin, dann schreibe ich...

Wenn ich enttäuscht bin, dann schreibe ich...

Wenn ich mich auf etwas freue, dann schreibe ich...

Wenn ich traurig bin, dann schreibe ich...

 

Wenn ich fröhlich bin, dann schreibe ich. Schreibe über alles was mich fröhlich macht und Danke meinem Herren. 

 

Wenn ich enttäuscht bin, dann schreibe ich. Schreibe in Zufriedenheit darüber, dass mir der Nebel von den Augen genommen wurde. 

 

Wenn ich mich auf etwas freue, dann schreibe ich. Lasse meiner Freude freien lauf und gebe dem Kind meiner Seele eine Stunde auf dem Spielplatz. 

 

Wenn ich traurig bin, dann schreibe ich. Schreibe über alles Glück, das mir wiederfahren ist und darüber, dass es eigentlich nie einen Grund zur Trauer gibt. La ta7zan

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Lohnt es sich die geschichte zu lesen??? Wird sie ein ende haben?

Ich glaub, ich hab in meiner ganzen mz zeit nur 2 lovestories gelesen und die nicht mal ganz :$

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vor 5 Stunden schrieb Schnee:

Lohnt es sich die geschichte zu lesen??? Wird sie ein ende haben?

Ich glaub, ich hab in meiner ganzen mz zeit nur 2 lovestories gelesen und die nicht mal ganz :$

Ob es sich lohnt sie zu lesen müssen andere beurteilen, aber zu Ende schreiben wollte ich schon.

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